Samstag, 5. Mai 2012
Die moderne Geistergeschichte des 21. Jahrhunderts ist eine Geschichte der Industriearchäologie.
Die Geister, die in ihnen spuken, haben Knochen aus Eisen und sprechen mit dem durchdringenden Schrillen eines prä-Internet-Akkustikkopplers, die Sprache der Engel zu 110 Baud.
Dies sind die Artefakte einer Zukunft, die niemals kommen wird, historische Systeme von Gewerbe, Industrie und Verkehr, erleuchtet wie Neon, Symbole von Gehirnen, die dem normalen Menschen so fremd sind wie die Lehren der schwärzesten Magie.
Sie überleben auf schmucklosen Schwarzweiß-Photographien, und suchen die Erinnerung heim.
Wie viele Tage bist Du hier gewesen?
Wie viele Nächte?
In wie viele Träume haben sie sich eingeschlichen, die Industriedenkmale, die wispernden Kabelnetze, die Produktionsstätten der Erniedrigung, und die Architektur der Furcht?
Bilder Technologiezentrum NW, 05.06.2012 (im Folgejahr zum großen Teil abgerissen)
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