Sonntag, 5. Dezember 2010

work progress

Die große Schaffenskrise von 2010. Der Fluch des Cthulhu. So oder so fasse ich mal die Arbeit der letzten Wochen zusammen. Neben vier Versuchen, bei denen ich erst nach zehn Seiten begriff, dass die Geschichte sich in eine ganz andere Richtung entwickelt, als ich beabsichtigte, kann ich keinen abgeschlossenen Text vorlegen. Es ist anscheinend der galoppierende Wahnsinn, der mich wieder mal eingeholt hat: Tag und Nacht schreite ich durch die verschneiten und windigen Straßen dieser grauen Stadt am Meer, meine Lippen bewegen sich wie ein einem stummen Gebet, und ich preße das  violette Büchlein an meine Brust.
Achja, die Leiden des jungen Dichters: Porträt des Künstlers als dummer Hund. Wer flüstert mir eigentlich die ganze Zeit ins Ohr, dass man zu jeder Story in "Das Ding auf der Schwelle" eine entsprechende schreiben muß oder soll? Parasiten aus dem Weltall? Cthulhus Sproß? Könnte es etwa Satan sein?
Nein, es ist viel schlimmer, es ist der Geist des Perversen, von dem Poe berichtete.
Zurück an die Schreibmaschine...



Recherche der letzten Tage: Lovecraft Country und andere fiktive Ortschaften in Massachusetts. Die Geschichte der Hexerei in Neuengland, und natürlich die Hexenprozesse von Salem"Mehr Gewicht", die Geschichte des einzigen Bürgers, der sich der wortwörtlichen Hexenjagd verweigerte. Interessantes Fakt am Rande: Während des Zweiten Weltkrieges versuchte man in Amerika tatsächlich, einen Fluch auf Hitler zu legen. Fragt sich, ob es etwas genützt hat.



Projekte der letzten Tage:
  1. "Ein Traum vom Sterben" - in mehreren Versionen, in mehreren Perspektiven. Eine Urfassung besteht bereits, ist aber so generisch, dass es mich schüttelt.
  2. "Carnamagos" - ein eher unbekanntes Buch aus der Bibliographie des Cthulhu-Mythos und seine praktische Anwendung. (Die Daten sind schräg, aber mit ein wenig Phantasie können wir sogar den Autoren identifizieren - der taucht übrigens bei H.P.Lovecraft selbst auf...) Ergebnisse werden fleißig für andere Projekte genutzt. Wie z.B.
  3. "Die Bibliothekare" - Cthulhu im 21. Jahrhundert, bzw. Cthulhupunk im Informationszeitalter. Recherche abgeschlossen, Exposé fertig.
  4. "Diana" - eine alte Geschichte, die mich nicht loslassen will. Leider zerfällt sie in zwei Teile, die überhuapt nicht zusammenpassen. Während ich mich letzten Monat auf die zweite Hälfte konzentrierte, habe ich diese Woche überlegt, ob nicht Elemente aus dem ersten Teil in einer neuen Story gut aufgehoben wären, nämlich
  5. "Hexen im Traumhaus" (Arbeitstitel) - aber derweil mich diese Idee ein gutes Stück vorangebracht hat. (z.B. die Wahrheit über Edgar Allan Poes "Schwarze Katze"), werde ich wohl auf die alten Sachen komplett verzichten. Zu generisch, und ich kann diese "hilflosen Helden" des Lovecraftianismus nicht mehr ertragen.

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