Liebe Gemeinde, die Schleier werden dünner. Dünner... und dünner... Und es ist eine unausweichliche Wahrheit, die Menschheit wird immer dümmer. Glücklicherweise ist das nicht ein Thema, mit dem man sich beschäftigen muß, obwohl es wahrscheinlich das Schaurigste ist, was man vor Allerheiligen betrachten kann, ekliger als ein madenbefallener Schädel, unheimlicher als der Telefonanruf um Mitternacht (wenn man die Verbindung schon längst abgebrochen hat...) Momentan auf dem Schreibtisch:
Paramentales Gewinsel
Neben den pseudowissenschaftlichen und graphischen Arbeiten an der Finalisierung dieses ungesunden, aber wichtigen Konzeptes, hat sich jetzt auch eine Kurzgeschichte herauskristallisiert, die in London ca. 1895 spielt. Ich habe noch keinen Titel dafür, aber sie ist eigentlich fertig. Stylistisch habe ich versucht, mich an Arthur Conan Doyle zu orientieren. Ich denke, ich werde noch ein paar literarische Anspielungen im Text verstecken, und dann geht es.
Leseprobe:
Ich folgte seinem Blick und sah, dass im Boden ein Muster eingeschrieben war – wie ein geisterhaftes Pentagramm aus Rissen und Schmutz, das auf eigenartige Weise leuchtete. Ein schwacher Schimmer, kaum wahrnehmbar im Zwielicht, erhellte feine Linien aus Kupferdraht.
„Ein… Symbol?“ fragte ich, bemüht, meine Stimme ruhig zu halten.
„Ein Symbol, ja,“ erwiderte Ellington und kniete sich nieder. „Ein elektrisches Pentakel! Das ist kein Zufall. Das Pentagramm ist das Zeichen jener, die glaubten, durch Geometrie Zugang zu fremden Dimensionen zu finden – eine Philosophie, die auf die alten Pythagoräer zurückgeht. Sie glaubten, dass die Form die Substanz verändert, und dass bestimmte Geometrien Energie anziehen und kanalisieren können.“
Reconstructing Clark Ashton Smith (a)
Beim Blättern in "Strange Shadows", einer Zusammenstellung auch unveröffentlichter Fragmente, Essays oder Zusammenfassungen (Plot-Ideen) von Clark Ashton Smith bin ich bei etwas hängengeblieben mit dem Titel "The Destination of Gideon Balcoth". Ich hatte vor einigen Tagen zwei Bücher von Philip José Farmer beendet, die ich weder im Original noch in Übersetzung jemals zuvor in der Hand gehabt hatte und fühlte mich davon soweit inspiriert, dass ich die Synopsis von CAS zu einer Novelle ausbaute, die Themen von PJF wieder aufgreift. (Für diejenigen, die es interessiert, das erste Buch war "Die Welt der Wyir", im Original "Dare"; das andere "Die Toten Welten des Bolg", im Original "The Unreasoning Mask" - wer sich diese bescheuerten Titel für die deutschen Ausgaben ausgedacht hat, würde ich gerne Mal wissen. Nicht wiederzuerkennen, und deswegen auch irgendwie blöde zu finden, wenn man nicht weiß daß sich hinter dem einen der andere verbirgt.)
Keine Ahnung, ob das je was wird, aber wenn wird es interessant.
Reconstructing Clark Ashton Smith (b)
Ebenfalls in Strange Shadows - das Fragment einer Mars-Geschichte von CAS mit dem Titel "Mnemoka". Vielleicht ohne direkten Anfang, aber definitiv ohne Abschluß. Anscheinend nirgendwo veröffentlicht, schon gar nicht in deutscher Sprache. (Das Mnemoka ist eine dieser interessanten außerirdischen Drogen, von denen man an manchen Orten hört.) Ich habe heute die Geschichte zu Ende geschrieben, auch wenn das vielleicht vermessen klingt, aber das tut es ja immer.
Jetzt müßte ich das noch vernünftig übersetzen und in Kontext setzen.
Aber der Oktober ist ja noch nicht vorbei, und es ist dunkel um mich.