Manche nennen es ein kulturelles Desaster, andere ein Zeichen der Zeit - die älteste noch erscheinende Zeitung der Welt hat es aufgegeben, auf steinzeitlichen Medien wie Papier zu erscheinen und existiert nur noch im virtuellen Raum.
Post- och Inrikes Tidningar, das offizielle staatliche schwedische Amtsblatt, wurde im Jahr 1645 unter Königin Christina begründet und erscheint seit dem 1. Januar 2007 nur noch im Internet. Lediglich für den Gebrauch an den Universitätsbibliotheken werden noch drei gedruckte Ausgaben hergestellt.
Heißt dies, dass die avantgardistischen Schweden dem Rest der Welt wiederum voraus sind? Durchaus. Innerhalb der nächsten Jahre werden auch andere Druckerzeugnisse, die reinen Nutz- aber keinen ästhetischen Wert haben, den gleichen Schritt vollziehen. Dies betrifft nicht nur staatliche, sondern auch industrielle "graue" Literatur. Eine detaillierte Dokumentation wird dadurch natürlich erschwert. Und für Hacker bietet sich ein ganz neues Feld an. Schon mal daran gedacht, was für lustige Dinge passieren, wenn man ein Online-Handbuch für Maschinen oder Programme modifiziert?
All die Möglichkeiten lassen mich schwindelig werden.
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