Donnerstag, 31. Juli 2008

Beunruhigende Meldung am Abend...

...kurz bevor man ins Bett geht, um morgens durch die Hölle der Heykenau zu fahren:
Grausiger Mord in Kanada: : "Ein Passagier hat an Bord eines Greyhound-Busses in Kanada seinen Sitznachbarn mit Dutzenden Messerstichen getötet. Danach enthauptete er sein Opfer Zeugen zufolge."

Mmmhokay, das klingt nicht wirklich gut. Scheisse, was soll man dazu sagen?
"Das Opfer, das als "junger Mann" und "ungefähr 19 Jahre alt" beschrieben wird, habe mit Kopfhörern auf den Ohren geschlafen, als sich der neben ihm sitzende Täter plötzlich auf ihn gestürzt habe."
Shit, also so ziemlich genau das, was ich jeden Tag mache. Ich werde mir jetzt wohl nie wieder auf der Fahrt nach Hause meinen MP3Player in die Ohren stopfen und dabei einnicken.
Was ist eigentlich Euer Problem, Leute? Zuviel TV?

Dienstag, 29. Juli 2008

Redmask 1 :: Update

Die Dinge sehen besser aus, als es scheinen mag. Die erste Ausgabe von REDMASK hinkt zwar ein wenig hinter dem projizierten Erstveröffentlichungsdatum hinterher, wird dafür aber um so besser.

Titel: Graphik, Logo und Typographie habe ich heute noch einmal aufgemotzt, sieht gut aus.

Satz: Alle Geschichten, die bislang in die erste Numemr aufgenommen wurden, sind fertig gesetzt.

Inhalt: Eine gute Mischung aus verschiedenen Aspekten der "Weird Fiction" (Horror, Fantasy, Mystery). Neben Kurzgeschichten auch (und das ist Teil des Konzeptes, zwei abgeschlossene Novellen.) Hier findet sich auch der Hauptgrund für die Verspätung (abgesehen von anderweitigen Verpflichtungen :-( Die eigentlich für diese Ausgabe vorgesehene Novelle "Berge der Schatten", die auch als würdiger Erstauftritt unseres mächtigen Fantasy-Helden "Rior von Nemedia" vorgesehen war, wird nicht rechtzeitig fertig, auch wenn die Fantasywelt, in der seine Abenteuer spielen, inzwischen ziemlich gut aussieht. (Ich erwähnte ja, dass es einen guten Grund dafür gab, Etruskisch zu lernen.) Die zwischenzeitlich entwickelte Serie um "Modula vom Mars" (Arbeitstitel) hält inzwischen einige Mitarbeiter in Atem, die NASA-Karten klauen und die Kulturen verschiedener postmoderner Science Fantasy-Welten zu entwickeln, ihr Rahmen sprengt aber vorerst diese Publikation.
Die Lösung? Ein Griff ins Archiv!
Soeben habe ich die OCR-Arbeit und Erstkorrektur einer Novelle mit dem Titel "Das Haus im Walde" beendet (fleissig!) - eines meiner favorisierten Altwerke, das deutlich "Weird Fiction" ist, und direkt bei mir vor der Haustür spielt. Für die Cognoscenti des Genres darf ich verraten, dass es thematisch eine Anlehnung an "Träume im Hexenhaus" und "Der Fall Charles Dexter Ward" ist. Also gute alte Lovecraftiana!
So, und jetzt das ganze gute Stück rüberbringen ins 21. Jahrhundert...

Samstag, 26. Juli 2008

Happy Birthday

Meine wundervolle Ehefrau hat Geburtstag, und alle freuen sich!

Alles Liebe und Gute für das kommende Jahr, zur Unendlichkeit und noch viel weiter!

Dienstag, 15. Juli 2008

Shortcuts Juli

Ein paar schnelle Takes, um den Kopf freizukriegen... Bunte und schöne Dinge, die ich in den letzten Monaten gesehen habe, und zu denen ich bisher noch nicht mehr sagen oder schreiben konnte als: Cool, Bruder...




Derweil ich meinen schockierenden und atemberaubenden Artikel über die Beziehungen von James Bond und Aleister Crowley nie beendet habe und nachdem "Casino Royale" jetzt schon in den Videotheken gelandet ist, der Veröffentlichungsdruck enorm nachgelassen hat, trage ich schon seit Monaten etwas mit mir herum, über das ich beim Bücherbestellen gestolpert bin, nämlich die vor allem designtechnisch brilliante Neuausgabe der Bond-Serie beim traditionsreichen penguin-Verlag. (Immer für einen Blick ins Regal gut...)

Wie man unschwer erkennen kann, hat sich der Designer der Neuausgaben (Hardcover sogar), Mr. Michael Gillette, nicht nur von der schlüpfrigen Ästhetik von Paperbacks der 60er Jahre inspirieren lassen, sondern auch von dem in allen Bond-Filmen immer wieder gerne verwendeten Element gymnastisch begabter, leicht oder gar nicht bekleideter Damen, die zu den Klängen der Titelmelodie mit, unter oder über die Credits krabbeln. Das Bond Ballet, der typographische Striptease, der Augenschmeichler des männlichen Chauvinisten, während in der Eingangsszene (auch ein Teaser) bereits der Action-Quotient erfült wurde... (Michael Gillette? Klingt selbst wie eine Bond-Figur? Bravo.)



Die Bitternis, die ich verspürte, als ich den unzeremoniellen Tod von J'onn J'onzz betrachten musste, wandelte sich erst in dem Moment in unbequeme Gewissheit um, als ich ein Interview mit dem ansonsten hochgeschätzten Grant Morrison las. Eigentlich, so war ich mir gewiss, ist dies nur ein brillanter Trick, uns alle zu verstören und zu einer heroischeren und grossartigeren Inkarnation der magischen Entität, die das DC-Comicversum inzwischen ist, zu führen. Niemand glaubt allen Ernstes, dass ein so ehrenwerter Held wie J'onn wirklich tot sein könnte, oder?

In der eigentümlichen Denkweise, die Mr. Morrison (immerhin ein Ipsissimus, jedenfalls versichert er uns allen dies) innehat, macht der Tod von J'onn sehr viel mehr Sinn. Schliesslich geht es in Final Crisis um den Tod eines Äons (Die Vierte Welt, gesegnet sei Kirby) und den Anbeginn eines neuen (Die Fünfte Welt, deren Architekt anscheinend, na Sie ahnen es schon, Mr. Morrison ist...) Diese virtuellen Zeitalter des DC-Universums sind natürlich auch irgendwie verbunden mit den Vorstellungen eines Goldenen und Silbernen Zeitalters des Comic-Mediums selbst. (Welches Metall wir inzwischen haben, ist durchaus umstritten... Aber es muss wohl ein eher minderes sein...)

Nach Mr. Morrisons Ansicht ist das Werk auch immer der Autor, und das Umfeld, in dem er wirkt... jede Geschichte ist nur ein Exorzismus, und durch die Geschichte selbst kann man die "reale" Welt ändern. Keine Vorstellung, die ich per se von der Hand weisen kann. Es funktioniert. Fiktion ist ein Metasigill, das ohne Probleme von Generation zu Generation wirkt.

Und ja, gerade dies Verständnis für die Vorstellungen von Mr. Morrison erweckt die Bitternis, wenn er erwähnt, dass J'onn J'onzz als erster Superheld des Silbernen Zeitalters sterben muss, bevor ein neues Zeitalter beginnen kann. Das kennt man. Auch früher schon hat man die Fundamente mit Blut gewässert. Jeeeesus, Morrison!

Dienstag, 8. Juli 2008

Fanboy :: Gib mir mehr Kryptonit

Ach ja, man hat es ja fast vergessen: Die Tage (letztens) hatte Superman Geburtstag, oder wenigstens hat man dies Datum mal so festgelegt. Siebzig ist er geworden, oder man könnte auch sagen, seit 70 Jahren wird seine Legende weitererzählt, vom Vater auf den Sohn und immer wieder neu.
Passend dazu hat der Kollege Engblom (Comic Coverage) einen ganzen Monat lang Trivia, Seltenheiten und Unerhörtes aus siebzig Jahren Superman zusammengetragen. Und was passender hier als eine komplette Auflistung aller Arten von Kryptonit? Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf Unterarten hat er feststellen können.
Hierbei besonders attraktiv: Das Karierte Kryptonit, das nur für Jimmy Olsons tödlich ist.
Ich finde, wir alle sollten viel mehr Kariertes Kryptonit mit uns tragen.

Ich oute mich [2]

Als mich das letzte Mal an diese Tastatur setzte, um über das Projekt rechenschaft abzulegen, das mir momentan am meisten am Herzen liegt, für das ich aber leider zu wenig Zeit habe*, als dass es mehr als nur schleppend vorangeht, war ich gerade mal so weit gekommen, über den Titel zu berichten, dem ich mich gerade angenähert hatte. "Was haben wir denn noch so für mögliche Titel?" Das war natürlich gelogen, denn einen Titel hatte ich bereits und natürlich auch schon das dazu passende Logo. Dasss ich selbst verschiedene Titelbilder schon zusammengebaut hatte, wird hier wohl niemanden überraschen...

Seltsamerweise war es Edgar Allan Poe, von dem ich die relevante Idee klauen konnte, soviel habe ich schon verraten. Ironischerweise, so dagt man, sei auch der Titel "Weird Tales" (unser großes Vorbild, Baby) eine Anspielung auf ein Werk von Poe, das Gedicht "Dream-land" (Originalversion).

I have reached these lands but newly
From an ultimate dim Thule —
From a wild weird clime, that lieth, sublime,
Out of SPACE — out of TIME.
Faszinierend, nicht? In späteren Versionen wird das Adjektiv "weird" gerne unetrschlagen, und irgendwie klingt es auch ein wenig nach den Abschlusstakten der Rocky Horror Show. Aber wenn Strapse und Reisregen auch durchaus seinen reiz haben, mir ging es beim Beginn des Projektes ja darum, leicht verdauliche (?) Genreliteratur unters Volk zu bringen - das Leben ist ja hart genug - in der Tradition der grossen Pulps der 40er, Schmutz und Schund und Rock'n'Roll, in dem der eine oder andere ungeschliffene Diamant aufblitzen soll** - der original German Pulp, ein hartes und ungeschöntes Magazin wie Weird Tales, Startling Stories oder Black Mask. Klar, irgendwas mit Nemed House oder so wäre sicherlich als Eigenwerbung sinnvoll, aber vom Hocker reisst es nun auch keinen. Greenmask? Nach meinem Familiennamen? Klingt irgendwie nach Robin Hood oder einem unerfahrenen Serienhelden, das Greenhorn mit der Maske oder so (hmm... okay, bitte notieren!). Aber so ist die Spannung? Wo ist der Horror? Wo ist das Drama, Baby?

Dabei ist es doch so einfach. Alle treuen Leser dieser Seiten wissen ja, was die beste Farbe von allen ist, die größte Signalwirkung, das Signal, das sich ohne Umwege sofort in unsere Retina ätzt. Meine Damen und Herren, ich spreche von Scharlach. All die Wochen, in denen ich mich mit dieser Krankheit, dieser Farbe und seinen semiotischen Bezügen auseinandergesetzt habe, sollen doch nicht unnutz durchs Land gestrichen sein. Wenn wir schon von einer Maske reden, dann doch bitte gleich von einer scharlachroten...

Und ja - auch auf diesem Umweg kommen wir wieder zu einem Werk von Edgar Allan Poe.

The Masque of the Red Death.

THE "Red Death" had long devastated the country. No pestilence had ever been so fatal, or so hideous. Blood was its Avator [[Avatar]] and its seal — the redness and the horror of blood.

Muss ich da noch mehr sagen?
Also, demnächst von NEMED BOOKS:

REDMASK #1.
Das Magazin für unheimliche und phantastische Geschichten.


Und nun zurück an den Schreibtisch...



* Weil ich neben Arbeit und Familie anstelle das Buch zu beenden, noch Zeit damit vertrödele, neue Serien und Hintergrundmaterialien zusammenzustellen. Lasst mich euch demnächst mal erzählen, warum meine Liebe zu Robert E. Howard mich gezwungen hat, in den letzten Wochen einen Mindestwortschatz an Etruskisch zu lernen...
** Die ungeschliffenen Diamanten werden wahrscheinlich die Geschichten von Gastautoren und Kollegen sein, die Interesse daran haben, in diesem Medium zu veröffentlichen.