Donnerstag, 31. August 2006

Nemed Treckin' Northward

EVENT HORIZON LIVE 31.08.-03.09.2006


So, ich mache mich jetzt auf. Unglaubliche Mengen schwarzer Kleider, ein Schlafsack, isomatte und ein Zelt mit schwarzen Figerglasstreben sind in einen schwarzen Seesack gestopft und warten darauf, diese schwarzen Stunden hintangeschleppt zu werden. Wie man sieht, achte ich schon nicht mehr so sehr auf die deutsche Sprache, ich schlage eigentlich nur noch die Zeit tot, bis der Zug fährt. Und ich könnte jetzt viele amüsante Scherze über Züge machen, die fahren, oder auch nicht. Gerade in Hamburg.

Das aber vielleicht an einem anderen Tag. Gestern habe ich meine letzte Beschäftigung abgeschlossen, d.h. es geht jetzt erstmal in die sogenannte Kreativpause, wobei zu hoffen ist, dass sie diesmal kürzer ausfällt. Andererseits habe ich bei längerer Kreativpause natürlich auch mehr Pause, um kreativ zu sein. Bei Vollzeitbeschäftigung hat man ja eher Pause mit dem Kreativsein. Ein kleverer Wortdreher, nicht wahr, Frank? Nun, wie gesagt schlage ich auch nur die Zeit tot, da dürft ihr nicht erwarten, hier eine vollständige Novelle zu finden. Aber auch so habe ich einiges vorbereitet, die nächsten Wochen herumzuschlagen.

In dem Sinne, die schwarzen Wolken ziehen sich zusammen, ich ziehe nach Norden... Ab Samstag gibt es dann Eindrücke, Berichte vom Nordland Thing - oder etwas völlig anderes.

Montag, 28. August 2006

Happy Kirbyday 2006

28. August 2006.
Der 89. Geburtstag von Jack Kirby.
Wenn er ihn nur erlebt hätte.


Einen frohen Kirbytag allen Fans und Nachfolgern des grössten Mythographen des 20. Jahrhunderts.
Der König ist tot, lang lebe der König!


Dienstag, 22. August 2006

Kirby Crackle

The "KIRBY CRACKLE" - Penciljack Forum:: Eine der berühmtesten und sofort zu identifizierenden Techniken der graphischen Kurzhand, die Jack Kirby in seinem langen, arbeitsreichen Leben entwickelte, sind die "Kirby Dots", auch als "Kirby Crackle" und anderes bekannt: Die Art und Weise, wie schwarze Flächen in schwarze Punkte (Blasen) übergehen, die gleichzeitig Bewegung und die partielle Mischung zweier Zustände implizieren.
Kirby hat mit seinen Dots nicht nur "Strahlung" jeglicher Art, sondern auch den Weltraum oder andere Reiche erstaunlich plastisch gestalten können. "Kirbydots" werden seitdem gerne - wenn auch meist unfähig - kopiert, recht effektiv z.B. in Superman The Animated Series. Im Penciljack Forum wird die Technik von Loston Wallace Schritt für Schritt erklärt.

Freitag, 18. August 2006

NH in Print :: Weltmeister der Herzen – ein Ende mit Schmerzen

Denjenigen unter den Lesern, die auch einmal etwas von mir auf echtem Papier in den Händen halten wollen, empfehle ich ein Projekt, das sich in den letzten Wochen entwickelt hat: Ab der aktuellen Ausgabe veröffentliche ich (wenn der Herausgeber es billigt und die Leser sich nicht empören) eine regelmässige Kolumne in der traditionsreichen Zeitschrift AHA (früher ABRAHADABRA).
Das Titelthema der aktuellen Ausgabe ist "Identität", und zufälligerweise befasst sich die Kolumne auch mit einem Aspekt von identität, nämlich der nationalen, deutschen.
Es ist natürlich ein Artikel über Fussball.
Und deutsches Export-Bier.

Die weiteren Artikel und Bestellmöglichkeiten finden Sie unter AHA 4/ 2006 :: August-September

Die Initiation der Rübe

„Man könnte fast sagen, dass das Märchen auf einer anderen Ebene und mit neuen Ausdrucksmitteln das exemplarische Initiationsschema wiederholt. Es überträgt die Initiation auf die Ebene des Imaginären“, schrieb einmal der große Mircea Eliade. Diese Deutung ist sicherlich richtig, drängt sie sich doch bei vielen der bekanntesten Märchen geradezu auf, deren Moral sich am Ende als identisch mit den ethischen Lektionen der Initiationsbünde herausstellen. Seltsam dissonant jedoch erscheinen Märchen, in denen die Moral unklar ist, und die Initiation versagt. Ein Beispiel hierfür ist das von den Gebrüder Grimm gesammelte Märchen: „Die Rübe“.

Die erste Hälfte der Geschichte ist eine recht gewöhnliche, aber witzige Variation des alten Motivs von zwei ungleichen Brüdern: Der eine Bruder ist arm, der andere reich. Der arme Bruder hat nichts als eine riesige Rübe vorzuweisen, die er dem König schenkt, der sie so bemerkenswert findet, dass er den armen Bruder mit Reichtümern überhäuft. Der neidische reiche Bruder macht dem König ein wertvolles Geschenk, und bekommt dafür das,w as der König am bemerkenswertesten erachtet – die riesige Rübe.

In dieser Geschichte für sich genommen kann man durchaus biblische und andere mythologische Motive von „Gerechtigkeit“ und „Belohnung“ wieder finden. Was das Märchen der Rübe jedoch so eigenartig macht, ist dass die Geschichte plötzlich fortgeführt wird, obwohl die Moral schon längst geliefert ward:

Der reiche Bruder ist über seinen Misserfolg so empört, dass er seinen Bruder umbringen will und überfällt ihn mit Hilfe gedungener Mörder. Bevor sie den ehemals armen Bruder töten können, werden sie verjagt, können ihr Opfer aber noch in einem Sack an einen Baum hängen.

„Wer aber des Wegs kam, war nichts als ein fahrender Schüler, ein junger Geselle, der fröhlich sein Lied singend durch den Wald auf der Straße daherritt. Wie der oben nun merkte, daß einer unter ihm vorbeiging, rief er "sei mir gegrüßt zu guter Stunde."
Der Schüler guckte sich überall um, wußte nicht, wo die Stimme herschallte, endlich sprach er "wer ruft mir?"
Da antwortete er aus dem Wipfel "erhebe deine Augen, ich sitze hier oben im Sack; der Weisheit: in kurzer Zeit habe ich große Dinge gelernt, dagegen sind alle Schulen ein Wind: um ein weniges, so werde ich ausgelernt haben, herabsteigen und weiser sein als alle Menschen. Ich verstehe die Gestirne und Himmelszeichen, das Wehen aller Winde, den Sand im Meer, Heilung der Krankheit, die Kräfte der Kräuter, Vögel und Steine. Wärst du einmal darin, du würdest fühlen, was für Herrlichkeit aus dem Sack der Weisheit fließt."
Der Schüler, wie er das alles hörte, erstaunte und sprach "gesegnet sei die Stunde, wo ich dich gefunden habe, könnt ich nicht auch ein wenig in den Sack kommen?"

Mit anderen Worten hat sich der ehemals arme Bruder ebenfalls in ein moralisch korruptes Wesen verwandelt, das den Schüler in den Sack lockt und dann mit dessen Pferd verschwindet. Nicht thematisiert wird der mörderische Bruder, der in der Geschichte nur ein Plotelement zu sein scheint. Ebenfalls nicht mehr erwähnt wird die Rübe, was mir darauf hinzudeuten scheint, dass es sich bei dem Märchen ursprünglich um mindestens zwei verschiedene Geschichten gehandelt hat, die ungeschickt miteinander verknüpft wurden.

Die Moral ist unklar, und die Initiation versagt. Vielleicht ist es aber auch die korrumpierende Macht des Reichtums, die sich hier durchsetzt. Hat der König deswegen dem Reichen die Rübe gegeben, um ihn zu einem ärmeren, aber moralisch reicheren Menschen zu erziehen?


(Artikel aus dem Archiv, ca. 15. Juli '06)

Sommerpause Ende!

So, die Sommerpause ist vorbei. Nicht, dass sie sehr entspannend gewesen ist... wäre sie entspannend gewesen, hätte cih die Zeit auch dazu nutzen können, diese Seiten zu aktualisieren. Ein Paradox? Nicht wirklich. Höchstens eine insuffiziente Meditation über die immanente Zerbrechlichkeit der Zeit. Eine alliterative Allusion! Logorrhöe in Reinkultur! (Der Autor wühlt in der Fremdwortkiste...)

Der Hauptgrund für die unfreiwillige Postfreie Zeit war vor allem eine Zusatzbelastung (zeitlicher und psychischer Art) im Job, was sich jetzt aber glücklicherweise erledigt hat. (Sowohl die Belastung als auch der Job - auf zu neuen Herausforderungen.) Auch der Rest der Familie stellt sich momentan neuen Herausforderungen, also ist alles ein wenig im Fluß, aber da erzähl' ich ja nix neues.

Wie auch immer. Ganz untätig bin ich nicht geblieben, auch wenn viel liegen geblieben ist. Einige interessante Dinge haben sich aber doch ergeben. Dazu demnächst Ankündigungen an eben diesem Platz.

Donnerstag, 10. August 2006

Ode an einen Vergessenen Gott

Für Shuma-Gorath, Cousin der Grossen Alten

Ich seh den Knoten Deiner Arme
Das Netz der Kosmischen Illusion
Öffne Dein Auge, Grosser Alter
Und nichte was ist,
und das was ist, wird nicht.

Ein Schlangennest Deiner Umarmung
In Alten Grauen Zeiten
Deine Eisengebundenen Bücher
Aus denen die Erzmagier
& die Schlangenmenschen
Erstes frisches Fieber sogen.

Öffne Dein Auge, Grosser Alter
Und nichte was ist,
Verborgen im Hirn der Erzmagier,
Du der die ersten Menschen hegtest
Bis Genesis kam.
Mit Siseneg kehrst Du zurück
und das was ist, wird nicht.

Mittwoch, 9. August 2006

Wild Weird Web 06.08.01

Virtuelle Lesezeichen der letzten Woche. Eine Lektion, dass man nicht allen Links folgen sollte, oder dass man bei seinen Googlesuchen ein bischen sorgfältig vorgehen sollte. Auf andere Weise betrachtet, finden sich hier die Stilblüten des Informationszeitalters. Für Qualität und Richtigkeit der zusammengestellten Daten wird nicht garantiert.


Welcome To The Discotheque


Confessions on A Dancefloor. Das besondere und intime Verhältnis, das der treue Katholik zur Jungfrau Madonna hat, lässt sich vielleicht auf einen einfachen ödipalen Komplex zurückführen, wenn man dieser Webseite Glauben schenken mag. Dem Forscher muss hoch angerechnet werden, dass er sich durch wahrscheinlich einen Googleplex jpgs von Labien hat wühlen müssen, um die Ikonographie Mariä so... hautnah darstellen zu können. Notiz an den Thelemiten L.: Ja, Madonna ist Babalon. Aber heute reden wir nicht über die Sängerin. "The madonna code revealed"

Stairway To Heaven. Die B73 ist der natürliche Feind des igels, der sich aus den Schwarzen Bergen in die saftigen Gefilde der Elbvormarschen verirren will. Dieser menschengeschaffene Verkehrsweg, der auf einer Ost-West-Achse Populationszentren wie Harburg und Buxtehude verbindet, steht schon seit geraumer Zeit unter dem Ruf, Heimat dunkler und satanischer Kräfte zu sein. (Opferberg). Hinweis auf den Schüler M.: Du hast Dich nicht versehen, auch andere mussten bemerken, dass die Schwarze Loge frech für sich am Strassenrand Werbung macht. Anmerkung an mich selbst: Wieder ein obskures Thema, wo jemand schneller war als Du. Mist."Abendblatt: fragezeichen"

Peace Sells... But Who's Buying? Eine Originalsonographie des Ungeheuers von Loch Ness, oder ein Glas, gefüllt mit einer Übelriechenden Flüssigkeit... das Angesicht des HERRn auf einem Meteoriten, einem Stück Toast oder einem Haufen Bernhardinerdung... Die wahre Bedeutung des Kapitalismus offenbart sich dem Suchenden bei eBay und anderen Auktionsstätten: Irgendein Depp kauft jeden Scheiss. (Oder Bernhardinerdung...) Anmerkung an Geschäftspartner H.: Die Idee mit den Karnickelkötteln als okkulte Weihrauchmischung war doch nicht so bescheurt, wie ich dachte. Sorry. "Way out auctions"

Montag, 7. August 2006

Einmal Nepal und zurück

Ein langes Wochenende liegt hinter mir, und auf dem Schreibtisch stapeln sich die Manuskripte.

Meine liebe Frau hat einen doch nötigen Kurzurlaub im Reich des Blanken Hans eingelegt, also hatte ich die ehrenvolle und ausfüllende Aufgabe, mich um Kind und Küche zu kümmern. Anscheinend bin ich ein adäquater Kümmerer, aber ich bin sicher, sie kann es doch besser als ich, vor allem sind ihre Nerven wohl stabiler. Was blieb mir also in diesen ereignisreichen/losen Tagen anderes übrig, als den spirituellen Impuls von der Tastatur zurück auf das Hirn und die täglichen Praktiken zu lenken. Und ja, meine Gedanken reichen mindestens einmal bis Nepal und zurück.

Am Morgen stierte ich also aus meinen kleinen roten Äuglein auf die leere Wand über unserem Fernseher, auf dem zum Vergnügen der Kleinen sich grotesk gezeichnete Chimären aus dem Land der Aufgehenden Sonne jagten, und ich dachte mir, auf dieses leere Stück Wand über dem Elektronengott sollte vielleicht ein schönes Bild hängen, irgendwie was Geistigeres als grotesk gezeichnete Chimären. Ein Ausgleich. Etwas Ruhiges.

Abends bekam ich dann Besuch von DorjeDrolo, der mir als erstes eine geheimnisvolle Rolle Büttenpapier überreichte, mit einer riesigen roten Schleife verziert. Ein Souvenir, das ihm einer seiner Lieferanten in Nepal ohne ersichtliche Angabe von Gründen in die Lieferung mit gepackt hatte - ein sehr hübscher Steinplattendruck des Buddha Amoghasiddhi, des Buddhas des Nordens, der unfehlbare Zauberkräfte verleiht. Mein Kumpel! Yay!

Und so habe ich nun etwas Geistigeres auf diesem nun nicht mehr leeren Stück Wand über dem Elektronengott hängen. Wer sagt eigentlich, dass Magie nicht funktioniert?

P.S. Eigentlich wollten wir Mucke machen, aber Kind und Küche wussten es zu verhindern.
Stattdessen praktizierten wir bei mir im Wohnzimmer ein wenig Vajrasattwa.
Und das war wahrscheinlich noch besser.
Geht doch, oder?