Donnerstag, 1. Februar 2007

Rückblick :: Januar 2007

Man mag es nicht glauben, aber obwohl ich nicht viel beenden konnte, weil mich die asthmatische Bronchitis.... oder war es bronchitisches Asthma?... darnieder streckte, bin ich nicht unzufrieden mit den Ergebnissen des Januars. Ein wenig Selbstverhätschelung kann nicht schaden, sagte der grimmige Autor und biss finster auf das Mundstück seiner Zigarre. Nicht alle Ergebnisse kann man gleich vorweisen, aber auch Vorarbeiten können auf eine gewisse, fragwürdige Weise recht befriedigend sein.



Die auch auf den Seiten des NEMED HOUSE BLOGs offensichtliche Beschäftigung meinerseits mit dem Subgenre "Sterbende Erde" geschieht natürlich nicht nur, um mir die dunklen Winterabende zu vertreiben. Dafür hab' ich genug andere Spielzeuge, und meine Frau würde mir auch die Ohren langziehen, wenn ich nur comiclesend, ballerspielend, briefeschreibend an der Tastatur hängen würde. Die "Sterbende Erde" wird bereist als thematische Ergänzung und semiotische Forschung zu dem, was mich momentan am meisten beschäftigt, nämlich die komplette Überarbeitung und Neufassung meiner Serie von Kurzgeschichten, die auf dem Endzeitkontinent Arullu spielen. Ich erwähnte sie sicherlich schon. Alles zusammen werden es wohl mindestens zwei Bücher ergeben, und das ist tatsächlich auch der Grund, weswegen ich mir diese Schätzchen noch mal vornehme. Ich habe nämlich vor, diese noch vor meinem nächsten Geburtstag zu veröffentlichen. Nähere Details folgen.



Momentan bin ich dabei, die in der inneren Chronologie erste Geschichte komplett umzuarbeiten. Tatsächlich bleiben von allen Sätzen nur Bruchstücke übrig, dafür erfreue ich mein fiebriges Hirn mit dem ganzen neuen Material, das sich langsam herausschält. Die Geschichte war in ihrer ersten Fassung recht linear: Die letzten Wissenschaftler der Sterbenden Erde verfallen in ihrer Hybris in eine hysterische Progromstimmung, der als erstes ihre abergläubischen primitiven Nachbarn zum Opfer fallen. Aber die Zeit ist eine andere, und die Wissenschaft versinkt unter den Vorzeichen wiederkehrender Magie und seltsamer Götter. Eine Art Apokalypse am Anfang sorgt schon dafür, dass man merkt, dass es auf Arullu nicht nur Frohsinn und Schunkeln gibt. Leider hatte ich relativ ungeschickt Propagandaphrasen aus den dreißiger Jahren diesen Wissenschaftlern in den Mund gelegt, und bei nochmaligem Lesen klingt dies selbst für meine Ohren zu schwülstig. Also zurück an die Tastatur...
Stattdessen gibt es jetzt kadaverartige Missionare und einen sogenannten "Engel", eine HighTech-Variante des Dädalus-Mythos. Diesen Absatz z.B. habe ich heute morgen getippt:
Die Männer in Schwarz hassten die Erecros.
„Was sind das für Wesen?“, flüsterten sie miteinander, als sie mit den blauen Menschen weiter in den Norden zogen. „Sie leben von einem Tag in den anderen, wie Tiere, sie lachen, sie weinen, aber denken sie wie wir?“, murrten sie, und verzogen verächtlich die verdorrten Lippen über lange scharfe Zähne. „Soll dies das Volk des Nordens sein? Was wissen sie schon von den Schätzen der Menschheit? Was wissen sie schon von Polaris? Dem schimmernden, ewigen Polaris?“



Positives Zeichen des letzten Januartages:
Ein guter Freund ist heil und gesund aus Nepal zurückgekehrt, und hat schöne devotionale Handarbeiten mitgebracht, Geschenke ohne Gegenleistung. Also kräuselt sich gerade neben mir ein Räucherstäbchen aus einer tibetanischen Räucherschatulle, und eine aussergewöhnlich feingearbeitete Boddhisattvastatue beäugt mich kritisch.
Negatives Zeichen des letzten Januartages:
Nach Äusserungen des Experten ist indisches Bier merkwürdig oder eklig, und deutsches Bier sehr viel erfreulicher. Was natürlich bedeutete, dass wir gestern abend kollektiv den mystischen 11er der Astra-Brauerei umkreisten. Aargh.



Eigenartigste Suchanfragen der letzten Wochen, die Leser hierher führten:
(und nein, ich weiss nicht, was das soll, und doppel-nein, nur weil die einzelnen Worte sich auf meinen Seiten finden, heisst das noch lange nicht, dass sie in einem Sinnzusammenhang stehen.)

  • bärenhäuter ausschnitt
  • capitain chaos gedicht
  • gebiss des krokodils
  • hebephrenie geschichten
  • leiber nackt
  • monitorwand selber bauen
  • pulp fiction+typische getränke
  • qunintenzirkel [Da ist er wieder, mein alter Feind!]
  • spezielle orgien
  • weihnachtsfrauen sack
  • welche temperatur muss kindergartenessen haben [??]
  • wie schleim, gespuckt auf eine schiene [???]
  • wo kommt der begriff "runterholen" her
Weiterhin: Alles was mit Porno und Lazy Town zu tun hat, allerdings auch alles, was mit Porno in Lazy Town zu tun hat. Aber das wundert mich schon lange nicht mehr. Ihr kranken Säcke. Das einzige, was es raus reißt, sind ein Haufen Anfragen nach Clark Ashton Smith und Robert E. Howard und ihren Werken. Wenigstens sind die nicht ganz vergessen.

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