Donnerstag, 5. Oktober 2006

Sekundäre Schöpfungen (3)

Die Idee einer imaginären Stadt spukt mir schon seit Jahren im Kopf herum. Der Name auch: Parallel City. Eine Stadt der Parallelen. Parallele Geschichten, oder auch parallele Leben. Eine Stadt, die in vielen Parallelwelten existiert, Spiegelungen von Spiegelungen, die sich in die Unendlichkeit fortsetzen.

Ein bischen wie Michael Moorcocks Thanelorn. Aber auch ein bischen wie Gotham City. Ein Hintergrund für jede Art von Geschichte, eine parallele Wirklichkeit, in der jede Art von Figur auftauchen kann.

Parallel City ist nicht der wirkliche Name der Stadt, in der all diese Geschichten spielen. Es ist eher eine Beschreibung ihrer Funktion. Ihre Geschichte, ihre Architektur, ihre Strassen sind denen in anderen Grosstädten parallel – unabhängig zwar, aber ihnen in immer gleicher Entfernung nachgebaut. Und auch die Leben der Menschen, die sich durch Parallel City kämpfen, sind denen anderer Menschen parallel gebildet. Unabhängig zwar, aber immer in gleicher Entfernung.


(Tatsächlich habe ich irgendwo eine Liste von Exposés für Kurzgeschichten, die in einer oder der anderen Version dieser Stadt spielen könnten. Parallelen zu den Werken anderer Autoren natürlich beabsichtigt.)

Und da die einzige Art von Krimiroman, die ich schätze, der amerikanische der Schwarzen Serie ist, auch Hardboiled genannt, bei denen sich Leute wie Raymond Chandler hervorgetan haben, spielt der erste Besuch in Parallel City denn auch im Jahre 1938, eine Hommage an Raymond Chandler und Bogart.

Eine hoffnungslose Gesellschaft in einem düsteren Großstadtdschungel, und ein Mann, besser als jeder andere und schlechter als jeder andere, der diese gemeinen Strassen beschreitet.

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