Robert E. Howards Beitrag zum Cthulhu-Mythos ist klein, aber fein. Selbst der Meister der Action tendiert dazu, dem Thema kosmischen Grauens Helden entgegenzusetzen, deren schwächliche Nervenkonstitution die Begegnung mit dem Außermenschlichen nicht unbeschadet übersteht. Dennoch erhebt sich in diesen Erzählungen eine wildere, grausamere Stimme als in den entrückten Beobachtungen von H.P. Lovecraft. Geschickt mischt sich in den von Lovecraft vorgegebenen Ton&Stil Howards ureigene Stimme, seine Interessen und seine unbändige Wut. Obwohl weniger beachtet als die Werke Lovecrafts, gehören auch Howards Erzählungen zur ersten Generation des Cthulhu-Mythos, der somit erstaunlicherweise auch den grössten teil von Howards ineinander verflochtenen Geschichtenzyklen einschließt. Und man darf natürlich nicht vergessen, dass auch Howard einen wahnwitzigen Autoren und sein „verbotenes Buch“ vorzuweisen hatte – Die „Unaussprechlichen Kulten“ des Friedrich Wilhelm von Junzt (aus Düsseldorf), in dem dieser all die unaussprechlichen Dinge beschreibt, die er auf seinen Reisen in den Balkan und Zentralasien beobachten konnte.
The Black Stone Text HTML „The Black Stone“ ist eine recht bekannte und effektive Geschichte von Howard, die immer wieder gerne in Anthologien des nachgedruckt wird. Sie ist vielleicht Howards bekanntester Beitrag zum Cthulhu-Mythos, an dessen Stil und Thematik Howard hier schnell Anklänge herstellt, ohne seinen Stil und seine Interessen ganz zurückstellen zu müssen (in diesem Fall die historische Erzählung). Da ist also eine Art Monolith in der Nähe von Stregoicavar, irgendwo in Ungarn, ein Schwarzer Monolith, der mit einem Übel in Verbindung steht, das älter ist als die Menschheit…
The Thing On the Roof Text HTML Liest sich wie eine komprimierte Version einer Lovecraft-Geschichte, also nicht das schlechteste, was es geben kann. Gleich zu Anfang wird Von Junzt und sein verbotenes Buch vorgestellt, aus dem ein Sammler Hinweise auf einen Tempel in Honduras heraussucht. (Anscheinend ist Von Junzt weit herumgekommen für einen Düsseldorfer.) Der verborgene Schatz des „Tempels der Kröte“ ist der Gott selbst – eine tentakelbewehrte Scheusslichkeit auf Hufen, die recht bald auf dem Dach des von seiner Schatzsuche zurückgekehrten Sammlers herumstampfen. Und nicht nur darauf. Interessanterweise gibt es Querverweise von dem Schwarzen Monolithen aus „The Black Stone“ zu dem Tempel der Kröte in Yukatan, ein Hinweis darauf, dass Howard auch intern eine gewisse Kontinuität einhielt.
Eine Übersicht über weitere Horrorgeschichten von Robert E. Howard finden Sie HIER.
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