Samstag, 28. April 2007

Höllisch gut

Freitagmittag: Staubbedeckt komme ich nach Hause.
"Sind meine Geburtstagsgeschenke schon da?", keuche ich.*
Die beste Ehefrau von allen prüft ihre Fingernägel. "Och, irgendwie haben wir den Briefträger wohl verpasst", sagt sie, "aber eine Karte war da. Kannst Du Dir morgen ab 16:00 abholen."
"Morgen? Morgen ist Sonnabend!"
Meine Stirnader steht kurz vor dem Explodieren.
"Tja, dann musst Du's wohl Montag machen", sagt sie.
Mich verlassen die Worte. Kurz bevor ich in die wohl beissenste Kritik ausbrechen kann, die jemals über die Deutsche Post ausgeschüttet wurde, zwinkert sie mir zu.
"Naja, guck mal ins Schlafzimmer..."
Und da waren sie, drei Pakete von einer freundlichen Amazone, mit wohlfeilem Inhalt.


The House of Mystery Vol. 1 ca. 500 Seiten Nachdrucke von Mysterycomics aus dem DC-Verlag, ein veritables Telefonbuch eigentümlicher Einfälle und Plotwendungen. Das Haus der Geheimnisse, dessen Verwalter und Gastgeber niemand anderes als ein gewisser "Cain" ist, dessen Bruder "Abel" ein anderes Etablissement betreute, dessen Aufzeichnungen noch auf eine Neu-Veröffentlichung harren. Eine etwas abgeschwächte Version der EC-Stories aus den 50ern Jahren, aber sicherlich um Längen besser als alles, was jemals in den "Gespenstergeschichten" erschienen ist, die an jedem Kiosk ihrer fragwürdige Existenz nachgehen. [Titelbild]

Und heiliges Hörnchen! Zwei neue Objekte für meine Sammlung von Büchern, deren Aussen- und Innenseiten von der Feder des grossen Mike Mignola verziert wurden. On Earth as It Is in Hell von Brian Hodge [Titelbild] und The Dragon Pool von Christopher Golden [Titelbild] sind zwei weitere Romane, in denen die in Mike Mignolas Hellboy-Comics vorgestellten Charaktere ihren Nachforschungen in der Welt der Mythen und des Okkulten nachgehen. Hellboy ist wohl auch der einzige, dem man zutrauen kann, einen griechischen Titanen oder auch einen Cousin von Cthulhu mit bloßen Händen anzugehen. Irgendwie rührend, diese bärbeißige Entschlossenheit, oder?


* Ja, es stimmt. Ich mache mir selber Geschenke zum Geburtstag. Das erspart anderen die Seelenpein, für meine abartigen Vorlieben Geld auszugeben. Und ausserdem wird man so nett von den Buchversänden aufgefordert, dass man sich an seinem geburtstag doch mal was gönnen könnte.

1 Kommentar:

Anonymous hat gesagt…

Alles Gute zum Geburtstag nachträglich, Schriftführer der Finsternis.

Gruss
Jaime
(ich poste das mal hier, da Du das Fach Deiner elektronischen Post vermutlich vernachlässigst)