Mittwoch, 7. März 2007

Mein Nachbar, rattus norvegicus domesticus

Seit einiger Zeit haben wir zwei kleine Ratten als Mitbewohner aufgenommen. Bislang haben sich diese beiden possierlichen Nager, prophylaktisch Speedy und Schnarchie genannt, als angenehme und wohlerzogene Untermieter erwiesen, die weniger Ärger machen als der Rest der Nachbarschaft. Dennoch gibt es immer noch Menschen, die diese possierlichen Nagetiere mit Unbehagen ansehen, wie zum Beispiel meine liebe Mutter. Ich kann das nicht verstehen. Es ist ja nicht so, dass die Tierchen so riesig wären wie die Kanalratten, die ich in New York gesehen habe und die anscheinend unter der Stadt ihre eigene Zivilisation mit U-Bahnen und Wetterstationen gegründet haben müssen. Und selbst die New Yorker haben sich inzwischen mit ihren rättischen Nachbarn arrangiert. Gut, sie haben nun ein KFC-Restaurant geschlossen, weil sich in der Küche eine Rat Convention tummelte, aber diese Art von Speisekrippe stand auch schon wegen anderen Problemen in der Presse, und realistische Betrachter gehen davon aus, dass in den Kellern der meisten Restaurants Ratten vorbeischauen können. Warum auch nicht, irgendjemand muss sich ja um die radioaktiven Spinnen und Babyalligatoren kümmern, für die New York so berühmt ist. Alteingesessene New Yorker klopfen einfach an, bevor sie die Kellertür öffnen. Das gibt auch dem nagerischen Teil der Bevölkerung Gelegenheit, sich diskret zurückzuziehen.

Keine Kommentare: