Sonntag, 26. November 2006
Seltene Träume [1]
Er lag wie gelähmt auf seiner Couch. Über ihm, in dem diffusen Nebel reckte sich eine titanenhafte Gestalt, nackt, von Shorts und weißen Schweißbändern an den Handgelenken abgesehen, titanisch, nackt, wie ein Ringer. Der Mann auf der Couch keucht, er kann kaum atmen, während über ihm die Gestalt wächst und langsam Gestalt annimmt. Schweiß fließt in Strömen über das Gesicht des Mannes auf der Couch, er wirft den Arm hoch, wie um sich zu schützen, aber er schafft es nicht, seine Augen zu bergen, noch, sich gegen den perlenden Schweiß zu wehren. Die Gestalt über ihm reckt sich. Sie ist grün. Ihr Kopf ist seltsam klein und fast kugelrund, ein Kopf wie der von keinem Geschöpf von dieser Welt. Sie öffnet den Mund, und ihr weißes Gebiss, scharf und spitz, unförmig wie das eines Krokodils, glitzert inmitten des dunkelgrünen Nebels. Der grüne Leib glänzt wie mit Öl eingerieben. Das Gebiss eines Krokodils bleckt zu dem Mann auf der Couch herab, er stöhnt, und während er schaut, scheint das Gebiss zu wachsen, mehr Raum einzunehmen als der grüne Kopf der muskulösen Gestalt, zu wachsen (oder näher zukommen) Der Mann auf der Couch keucht, die scheußlichen Zähne riesengroß über ihm, und dann sind sie wieder normalgroß, die Gestalt reckt die titanischen, von Muskeln schweren Glieder und wirft den runden Kopf in den Nacken, dass er mit den triumphierenden Schatten verschmilzt. Und in den Schatten wachsen die weißen Fänge wieder in der grünen Visage, in dem Gesicht-das-kein-Gesicht ist, wächst, bleckt wieder die Zähne, sie wachsen, sie schrumpfen inmitten des runden Antlitzes, aber niemals verlieren sie ihren triumphierenden Ausdruck. Und dann erwache ich, schweißgebadet, und als ich erwache, begreife ich, dass dies Choronzon gewesen ist, der Dämon der Verzweiflung, der mich verhöhnt, verspottet, verhöhnt, weil er weiß, dass ich SIE niemals wieder sehen werde. Wie war es geschehen? Was war geschehen?
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