Sonntag, 28. Dezember 2014

30 Jahre SF :: Erntezeit



Cadillacs preschen durch die Nacht
tote Präsidenten hinter Panzerglas
Heilige Kommunion der einschlagenden Kugel
Der Finger am Abzug liebkost die trauernde Witwe.


Es ist zu einem schönen Ritual geworden, in den letzten Wochen, in den letzten Monaten, in den Schatztruhen der Erinnerung und den verstaubten Aktenordnern der letzten 30 Jahre zu wühlen. Dennoch, ist Nostalgie nicht ein widerliches Gefühl? Wer will schon in der Vergangenheit leben? Ich habe mich stattdessen inspirieren lassen von dem alten Kram für den neuen Kram, und Vorbereitungen getroffen für die Zukunft. Der Finger am Abzug... und so weiter. Eine starke Zeile, aus dem modernen Bestseller "Die Elektrische Kreuzigung", von dem eine Neuausgabe mit erweitertem Inhalt ebenfalls neben mir liegt. Und dann gibt es noch andere Monstrositäten aus 30 Jahren, die ersatzlos gelöscht werden müssen oder durch die Hand des Künstlers Harlekin in eine neue Gestalt verwandelt werden müssen. Die Methode ist Wissenschaft, oder Magie, ganz wie man will, das Ziel bleibt das gleiche: Kunst (oder Religion, was auf irgendeiner Ebene sicherlich das Gleiche ist. Oder zumindest das Selbe. Soviel zur Genauigkeit der deutschen Sprache.)

Wenn man an irgendeine magische Theorie der Kunst glaubt, dann ist alle Kunst wahr, weil sie Ausdruck des inneren Lebens ist, oder auch andersherum. Der Künstler erschafft nicht nur (s)eine Welt neu, sondern auch sich selbst. Was sagt das dann über denjenigen aus, der in seinem Leben und seinen Träumen in vergessenen oder unmöglichen Welten wie Lemuria und Arullu herumwandert?

Halt... das ist natürlich eine rhetorische Frage. Ich weiß es natürlich. Sprache (oder Ideen) sind ein Virus, gegen das es kein Gegenmittel gibt. Man kann sich nicht un-erinnern, nur verdrängen, und selbst dies wandert irgendwann vom persönlich in das kollektive Unbewußte, diesen gewaltigen dunklen Ozean, aus dem jederzeit ein Tentakel vorsichtig tastend nach einem weiteren neugierigen, wartenden oder vorwitzigen Geist greifen kann.

Da haste die Idee. Sie ist nicht tot, sondern ruht sich höchstens ein bischen aus... bis sie die Götter und selbst den Tod vor sich erbeben lässt...

Kommen wir nun zu etwas völlig anderem ---

Momentan auf dem Schreibtisch:
Neben allem anderen, Fantasyabentuer von jemandem, dessen Namen ich noch immer nicht aus dem Indogermanischen rekonstruieren konnte, ein so genannter Richter, der von einem weisen alten Lehrer namens Judas (aus Karioth) im Kampf der Kräfte von Chaos und Ordnung gelitet wird... und der Königin der Scheiben. Klingt knuffig, mal sehen was daraus wird.
Und dann natürlich immer noch die letzte und die letzten Arullugeschichten... irgendwann muss ja mal Schluss sein...
Abgabeschluss für ein paar Übersetzungen sowie Lektorat von einigem anderen nicht minder interessantem Zeug...
Die Singlereihe von Nemed House, bereits vor alnger Zeit angedroht und immer mehr anschwellend...


Und das Gute an allem ist, all dies spielt sich in einem Universum nebenan ab. Cadillacs preschen durch die Nacht, ein Riß im Himmel... und seine rote Flamme sei gleich einem Schwert in meiner Hand, deine Ordnung voranzutreiben. Sie wissen schon.

Buch :: The Horror of Hyperborea

Gerade gelesen, als Teil meiner weihnachtlichen Liste von Büchern, die ich dieses Jahr unbedingt noch beenden wollte: The New Adventures of Thunder Jim Wade, Volume Two: The Horror of Hyperborea von Frank Schildiner.
Nachdem ich bereits dieses Jahr den ersten Band der neuen Abenteuer um "Thunder" Jim Wade, einen angenehm unprätentiösen Supermann der Pulps gelesen hatte - zu seiner Zeit nicht so erfolgreich wie Doc Savage, sein großes Vorbild - habe ich als schnelles, schmutziges Vergnügen für die Weihnachtstage auch den zweiten Band ergattert.
In den Fanforen und bei den Fachleuten war die Vorfreude groß, allerdings auch das Rätselraten. Welches Hyperborea ist es wohl, dass sich da so horribel ankündigt? Das der antiken Sagen? Das aus den märchenhaften, lakonischen Geschichten von Clark Ashton Smith? Oder doch...

...es ist, soviel sei gesagt, tatsächlich ein Hyperborea, das mit dem Umweg über die Abenteuer eines gewissen cimmerischen Schlagetots, mit dem originalen Crossoveruniversum vom Lovecraft, Smith & Howard verbunden ist. Bereits bei der Erwähnung einer Hexenkönigin von Hyperborea stellten sich meinem inneren Fanboy die Nackenhaare auf, und er wurde nicht enttäuscht.

Alles in allem, ein schnelles, schmutziges Vergnügen - auf gute Weise - und wer an schnellen Abenteuergeschichten seinen Spaß hat, an solchen bei denen man nicht zuviel nachdenken sollte oder braucht, wer Freude hat an Doc Savage oder Indiana Jones, hat hier genau das richtige gefunden. Ein gewisser Retro-Chic ist vorhanden, die Typos sind in vertretbarem Maße (hier spricht der Fachmann), und die Bösewichter sind richtig böse, ohne allzu albern zu wirken.

Freitag, 19. Dezember 2014

Die Zukunft, rückwärtsgewandt


All die alten Leute sehen Gespenster:
In der Menge, im Gemenge -
die Ruinen ihrer Erinnerungen
     (Peinliche Photographien,
     Kodak, Super-8, verwackelt,
     degenerierte Pixel -
     Bikini oder Bombe?
     Undeutbar, ein Rätsel,
     gefroren im Anflug.)

All die alten Leute sehen Gespenster:
Sie träumen von ihren armseligen Kriegen,
der Revolution die es nicht gab
& dem Frieden, der nie kam.
Es ist immer noch 1984.

All die alten Leute sehen Gespenster:
jeden Morgen unten auf der Straße stehen
& wenn sie in den Spiegel sehen.
Die Toten, die Lebenden, ungeboren?
Bikini oder Bombe?
Wie kalt war der Krieg?
Wie heiss das Leben?
"Weisst Du noch ---?"

Das Bild hakt,
man kann es nicht deuten.
Es verblasst.
Und das Leben
mit ihm.

Samstag, 13. Dezember 2014

Cthulhu Ill-ustrated [2]

Darkwing Duck #12, Mai 2011, von Ian Brill und James Silvani


Ein Multiversum des Schreckens - eine beruhigende Idee, nciht wahr?

Egal, wo Du Dich hinwendest, sie sind bereits da.
Du kannst rennen, aber Dich nicht verstecken, in der Nacht gibt es viele Schrecken, die sie... ähem... durchflattern.

Selbst in Entenhausen hausen Enten, die die Großen Alten verehren... den mächtigen Duckthulhu... und dies ist keine Fanfiction, sondern Teil der regulären Kontinuität. Darkwing Duck als Cartoon war ein Spinn-off der unterschätzten DuckTales, sein Sidekick der Privatpilot von Scrooge McDuck (im deutschsprachigen Raum Dagobert Ohne-Mc Duck). Gab es da nicht auch mal eine Robocop-Ente?

Das Disney-Universum ist - wie schon immer vermutet - ein viel dunklerer Ort, als man es uns allgemein glauben macht. Duckthulhu erhebt sich ... wie bereits erwähnt.




Veröffentlicht von Kaboom! Studio, (c) Disney Enterprises

Happy Wold Newton Day!

Alles Gute zum Gedenken
an das mythische Gründungsdatum
des besten Universums nebenan!
Excelsior!

Freitag, 12. Dezember 2014

Cthulhu Ill-ustrated [1]

Darkwing Duck #11, April 2011, von Ian Brill und James Silvani


Zu den erstaunlichsten Eigenschaften der Cthulhu-Meme, auch kurz "Mythos" genannt, gehört ihre polymorphe Anpassungsfähigkeit. Und das ist auch der Grund, warum man sich vielleicht inzwischen schwertut, der ganzen Sache etwas Neues abzugewinnen. Selbst ein Perspektivewechsel hilft da wenig - des kosmsiche Schrecken ist inzwischen im  Mainstream angekommen und somit seine unverwechselbare Qualität, das intelektuelle Unbehagen, verloren. Cthulhupunk oder Tentakelporno, irgendwo war immer schon ein Shoggoth, selbst bei South Park. In den Universen von Marvel, DC, selbst Dr. Who, die Großen Alten haben sich in alle Winkel des Multiversums vermehrt.

Es ist nicht mehr eine Welt des Cthulhu, wie man sie in den 30ern erdachte, sondern inzwischen eine fast unbeschränkte Vielfalt an cthulhoiden Welten.

Im Grunde ist es dann nicht verwunderlich, wenn auch das Disney-Universum beginnt, die Meme zu assimilieren. Mit allen anderen hat es das auch gemacht oder erfolgreich die Originale aufgefressen und nur noch Übererste wieder ausgespien. Es ist vielleicht sogar eine eher ehrenwerte Art der Homage, wenn der Schrecken, der die Nacht durchflattert - selbst eine Homage an den alten Pulp-Helden The Shadow - gegen einen anderen Schrecken, der den Pulps entsprungen ist, antritt...
Duckthulhu erhebt sich!




Veröffentlicht von Kaboom! Studio, (c) Disney Enterprises

Sonntag, 23. November 2014

Dailyblog

Herbstzeit ist Idiotenzeit. Oder - um gerecht zu sein - die Herbstluft und der Geruch des fallenden Laubes, die Herbsttürme und das elegische Knurren der Zuggänse locken den Schmerz und die Unvernunft des ganzen Jahres hervor. Völlig überarbeitet, angefressen und müde liege ich auf der Couch und sehe meiner Frau, dem Hund und der Katze zu, wie sie geschwächt vom täglichen Allerlei es nicht schaffen, umzuschalten und stattdessen "Die Bergretter" ansehen. So tief sind die Mächtigen gefallen. Auf dem Klo finde ich eine dieser typischen Zeitungen, die Menschen nur lesen, wenn sie sich wirklich mies, müde oder krank fühlen.

Die neue Bandwurmdiät... die Reichen und Siechen... backen zur Adventszeit... holla, was ist das? Der obligatorische anbiedernde editoriale Artikel? in welche Kerbe schlägt der unterbezahlte Journalist in seiner Wut, nur noch in einer Postille im untersten Farbton der Regenbogenpresse veröffentlichen zu dürfen, denn heute mal?

"Warum der Kunde nicht mehr König ist"? - war er das mal? Das muss ich lesen. Achso, der Kunde muss sich teilweise ums eine Sachen selber kümmern oder mal beim Servicecenter anrufen. Schrecklich.

Lieber Autor: Schreibe nie Callcenter, es geht nicht um den Call, der abgesetzt wird, sondern um den Service, den der Anrufende bekommt. "Service" ist tatsächlich ein Fremdwort, aus dem Englischen und basiert auf einem alten lateinischen Wort. Die beste Übersetzung ist hier Dienst oder Dienstleistung. Früher gab es den Wehrdienst, heute ist es der Dienst am Kunden. Das muss keiner mögen, aber ohne geht es nicht.

Und auch hier gilt: Höflichkeit regiert die Welt. Selbst ein geistig unterbemittelter Servicemitarbeiter ist ein menschliches Wesen, das eher bereit ist, mehr zu geben oder auch mal über seinen Schatten zu springen, wenn man ihn als solches behandelt und nicht nur als Hindernis, das es aus dem Weg zu räumen gilt.

Menschen als Gegenstände zu behandeln ist übrigens das Merkmal eines Soziopathen, meinetwegen auch einer degenerierten inzestuösen Aristokratie, die der Meinung ist, in ihren Adern fliesse anderes Blut als in denen des Pöbels, der ihnen ihr gottgegebenes Recht, ein Arschloch zu sein, strittig macht. Es macht irgendwie schon Sinn, dass wir in einer Demokratie leben und nicht in einer Monarchie, oder?

Samstag, 8. November 2014

Dailyblog

SATOR AREPO TENET OPERA ROTAS... Der Sämann Arepo hält mit Mühe die Räder... Es ist Herbst geworden, Erntezeit, und wieder vergangen. Das Laub ist golden und rot, Nüsse und Äpfel liegen in frostigem Gras, ein kühler Wind von Nord-Nord-Ost ist aufgekommen...

Ich frage mich manchmal, wer dieser Arepo sein soll, so dunkel und geheimnisvoll, der alle Werke beurteilen soll. Ist er wirklich nur der Sämann oder auch der Schnitter, der die Ernte einholt? Dies ist natürlich nichts anderes als eine Meditation über den Verfall gesitiger Werte, ein hervorragendes Thema, wenn der Herbstwind das rostrote Laub am Fenster vorbeiträgt. Das Haus, in dem ich wohne, ist über hundert Jahre alt, draußen vor dem Fenster springt ein schwarzes Eichhörnchen durch das Gras, beobachtet von zwei Krähen.

Wenn wir jedes Phänomen als direkte Kommunikation unseres Unbewußten/"der Götter" oder der Verborgenen Variablen, die diese Wirklichkeit definiert, interpretieren, dann ist auch dieser Herbst wieder ein Zeichen zur Einkehr, der inneren wie äußeren - und der Ernte. und mancher Baum, der jetzt verwelkt, wird den Frühling nicht erleben.

Montag, 3. November 2014

30 Jahre SF



1984 war nicht das erste Jahr, in dem ich geschrieben habe. Es war nur das erste Jahr, in dem ich den Planeten Arullu (Die Sterbende Erde) besucht habe. Wenn ich in meinem Katalog blättere, dem Verzeichnis aller bisher geschriebenen Texte, finde ich einige Ideen, Texte, Bruchstücke, die verloren gegangen sind, und auch einiges, das auf den Festplatten oder auch noch in Papierform seit bis zu 30 Jahren darauf wartet neu- oder erstveröffentlicht zu werden. Einiges davon ohne Prequel oder Sequel, ohne Serienbezug, eigenwillige Artefakte und Unikate, die weder zueinander noch zu anderen Werken passen. Die satanische Neuinterpretation von Mittelerde! Ein semiotischer Gangbang im Wunderland! Die Kröten tanzen!
One Hit Wonder... Singles... Wenn ich mich umschaue, habe ich bei dem einen oder anderen Stück versucht, etwas größeres daraus zu machen, oder das Material einem anderen Autoren unterzujubeln. Aber wer weiß, vielleicht macht das ja doch noch alles Sinn, und ich kann demnächst doch noch die Ernte von 30 Jahren Spekulativer Fiktion einfahren... Bringt eure Toten...

Sonntag, 2. November 2014

Arullu :: Der Stein (1984), 2. Teil


Und hier die zweite Hälfte des Originalmanuskripts von "DER STEIN". Warzen und alles, wie Oliver Cromwell sagte, der übriegns am gleichen Tag Geburtstag hat wie ich. Ich hoffe, das hat keine unangenehmen Auswirkungen auf mein Karma...

Von den schlammigen Küsten des Gelben Binnenmeeres mit den grässlichen Ruinen nun mussten die Kaufmänner nun ihre Waren zu den Kontoren Sanafranciscos tragen. Der Transport gen Kalfor war lange und gefährlich, denn vom Gelben Binnenmeer kommend mussten die feisten Händler aus Kalfor die gelben Länder von Sinu durchqueren.
Aus den eisigen Hochländern unterhalb des Aldebaran, dessen teuflisches rotes Dämonenzyklopenauge ihnen zynisch und böse hinterher blinzelte, schleppte sich die lange Karawane der Händler aus Kalfor herab durch Ses-byr bis zu den heulenden Sandwüsten Sinus, wo die Nomaden schreckliche Schreie ausstießen, als sie die Fracht der Karawane erblickten.
Fortwährend begleiteten die Karawane die tückischen Blicke gelber Männer, die diese bösartig lächelnd aus ihren gelben Augen aussandten. Wie unheimliche Schattenwesen hoben sie sich vor der Dämmerung ab, wenn sie stumm und beobachtend auf Hügelkämmen standen und mit den fremdartigen Wurflanzen in ihren Händen auf etwas warteten.
Doch ungeachtet der abwartenden Blicke gelber Männer aus gelben Augen schleppte sich die kalforische Karawane durch die heulenden Sandwüsten des gelben Landes Sinu und am Schluss erreichten sie auch glücklich die vertrauten Länder Amyrikas. Die Händler beglückwünschten sich zu ihrer erfolgreichen Handelsfahrt und teilten sich dann nach Sanafrancisco und Losangels auf, wo sie in ihre Handelskontore zurückkehrten.
Doch als sie dort ankamen, waren die Männer, die das seltsame gelbe Idol mit den Teufelszügen zerschlagen hatten, nur noch gelbe faulige und eitrige Massen grässlicher Pestblasen, die schrecklich schreiend bei lebendigem Leibe verfaulten.
Nur einer brachte noch die Zeit auf, in den letzten Atemzügen zu kreischen und sich dann zu gelbem Schleim aufzulösen: "ER WAR ES! ER! ER! ER hat ach für die Zerstörung seines Heimes gerächt! WIR zerhackten es! Nun ist ER überall! Nun ist ER überall!" Seither fürchtet man auf der Welt Arullu unter der sterbenden Sonne gelbe Steine....

Samstag, 1. November 2014

Arullu :: Der Stein (1984), 1. Teil


Wir wollen nichts beschönigen. Die ersten Versuche, eine Geschichte zu erzählen, sind immer gefärbt von den Vorlieben der Zeit, von den stilistischen Chimären, zu denen uns ältere Autoren inspiriert haben, und oft nicht mehr als ein ehrliches, enthusiastisches Nachäffen dessen, was man gelesen oder erlebt hat und wieder lesen und erleben möchte. "DER STEIN" ist die erste Geschichte, die ich über Arullu, die Sterbende Erde am Ende der Zeit geschrieben habe und in ihr sind viele Konzepte vorformuliert, die später eleganter gelöst wurden. Dennoch, zu meinem Amüsemnt (und vielleicht dem der Leser), will ich das Original noch einmal hervorkramen. Also...

Einst fand man an den von grässlichen Ruinen umringten schlammigen Küsten des Gelben Binnenmeeres, dessen trübe Wasser sich hoch im Norden unter den dunklen Wolken Al-Skyons zu den dämonischen Litaneien des roten Teufelssterns Aldebaran wiegen, ein großes seltsames Idol aus gelbem Stein, dessen Ursprung tief im Nebel der Alten Zeiten verborgen war.
Niemand, auch nicht die weisen Theokraten des heiligen Helgoland, können selbst heute sagen, von wessen Händen dies Idol geschaffen worden war, und ob es menschliche Hände gewesen waren, die die Gestalt aus dem gelben geheimnisvollen Stein meißelten.
Es waren Kaufmänner aus Kalfor, die den Stein fanden, feistwanstige Männer der Handelskontore von Sanafrancisco, die Handel getrieben hatten mit den seltsamen Barbaren der Eisebenen des höchsten Nordens, wo die Eiswinde zu den teuflischen Litaneien des Aldebaran tanzen und Wesen, nicht Tier, nicht Mensch, aber ein wenig von beidem, grässliche Gebete zu namenlosen Göttern der Äußeren Wüsten zu den kaltblinzelnden Sternen heraufheulen.
Die Männer schätzten den Wert des Steines, und da ihnen das Material ganz unbekannt war und dementsprechend wertvoll schien, zerhackten sie das seltsame Idol, des- sen seltsam leuchtende Augen sie dabei grässlich intelligent anblinzelten, in viele handliche Steinbrocken, die sie leicht in ihren Satteltaschen nach Sanafrancisco transportieren konnten, wobei sie sich bereits einen recht beträchtlichen Gewinn ausrechneten, denn der Stein schien ein edler, und seine Essenz wertvoller als Topas und Rubin in einer Kombination.

Fortsetzung & Schluß morgen

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Arullu :: Die Geschichte eines Steins

#30Jahre Arullu - Wenn man in die Übersicht der veröffentlichten und unveröffentlichten Arullu-Geschichten sieht, wird man feststellen, dass alles 1984 mit einer Geschichte namens "Der Stein" angefangen hat. Als ich diese erste Geschichte von der Sterbenden Erde in der damaligen Schülerzeitung veröffentlichte, hätte sicherlich niemand gedacht, dass ich auch heute noch ab und zu mal diesem Zeitalter einen Besuch abstatte. Eine DinA4-Seite, ohne Absatz oder Erklärung - 516 Wörter insgesamt, sehr konzise und fast telegrafenartig - der Stil eigenwillig, aber nicht so dekadent wie man befürchten muss. Könnte man heute noch so stakkatohaft schreiben?
1990 habe ich die Geschichte als "Der Stein vom Aldebaran" neugeschrieben - erweitert, könnte man sagen, und da hatte auch der zwergenhafte üble Zauberer Yapher S. seinen ersten Auftritt. In der neuen Version wird impliziert, dass sich der Fluch, der mit dem Stein (anscheinend vom Aldebaran?) zur Erde kam, sich weiterausbreiten wird und alle Menschen ausrotten wird. Also tatsächlich eine Geschichet aus den letzten Tagen der Menschheit - aber nur die vorletzte Arullugeschichte. Es gibt tatsächlich soetwas wie eine interne Chronologie - 5319 Wörter.
In 2010 habe ich die Geschichte noch etwas poliert und zur Veröffentlichung in Druckform freigegeben - 7227 Wörter. Oder in anderen Worten, in 26 Jahren sind aus jedem Wort der Urform der Story 14 geworden. Good Lord!

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Was Sie über Halloween wissen sollten...



Gut, wir wissen alle, was Halloween ist. Gespenstermasken, nervige Kinder, die an der Haustür nach Plombenziehern betteln, schlechte Splatterfilme ab 21:15, und ein Haufen Plastikfledermäuse, die so aussehen, als ob sie mit bleiartiger Eleganz zu Boden schmettern werden, sobald man sie nur loslassen würde. Ach ja, und irgendwas mit den alten Kelten, äh Druiden. Diese Typen waren echt unheimlich. Kennt man ja aus Asterix. Und dass die Splatetrfilme und Plastikfledermäuse erfunden haben, macht sie auch nicht vertrauenswürdiger, eh? Ein Glück, dass die Römer mit diesen unheimlichen Typen kurzen Prozess gemacht haben.

Aber wissen Sie eigentlich, warum man Halloween feiert?

Nun, wie Sie aus dem vorhergehenden Bild einer aufrecht christlichen Aufklärungsschrift ersehen können, ist Halloween vor allem der Geburtstag einer fragwürdigen Gestalt mit einem Kürbis auf dem Kopf, der immer seine Kettensäge vergisst, wenn er seine Natter spazierenführt. ("Natter spazierenführen" ist in diesem Zusammenhang kein Euphemismus für andere Tätigkeiten, ihr kleinen Perversen!)
Es handelt sich natürlich um niemand anderen als Lord Pumpkin!



Es könnte sich natürlich aber auch um den Grossen Kürbis handeln. Sie wissen schon, der auf den Linus von den Peanuts immer wartet. Wahrscheinlich ist er nie gekommen, weil er auch hier seine Kettensäge vergessen hatte.

Oder seine Natter spazierenführte.

Repost nach acht Jahren, seufz... 

Dienstag, 21. Oktober 2014

Shortcuts 2014-10-21

Da sitze ich also in einer Küche in Hannover, am ganzen Körper kurzgeschoren, ein Glas Wein in der Hand, und der junge Mann mir gegenüber, gerade frisch von der Buchmesse, zeigt mir seinen neuesten Roman. Ich freue mich für ihn - harte Arbeit, die sich endlich auszahlt. Hoffe ich doch.
Wir philosophieren über die Schreibquote eines Fictioneers.
Ich erwähne Walter Gibson, den Hauptautoren der Showdow-Novellen, der auf seiner Schreibmaschine tippte, bis ihm die Finger bluteten und sich dann Pflaster draufklebte, um weiterzumachen. Mindestens eine Novelle pro Monat, dazu Radioskripte, Comics etc.
"Wow", sagte der junge Mann. "Ich bin froh, wenn ich an guten Tagen 2 1/2 Seiten schaffe..."
Ich nuckelte an meinem Wein. Ich bin froh, wenn ich das mir gesteckte Ziel, einen halben Absatz pro Tag zu schaffen, einhalte. Und irgendwie fühlte ich mich wie Bukowski.
Alt, narbig... der Frozen Man.



Es wird Zeit für einen Repost:

Original aus: Werewolf, Catalan Communications (1984?) © by Richard Corben


Die großartige Idee, einen Absatz pro Tag oder einen halben zu schreiben... die Idee wird getragen von so einer Art intelektueller Eierschaukelei... Befindlichkeiten... weil man ja auch nicht jeden tag in der gleichen Stimmung ist, sollte man lieber da weitermachen, wo man sich wohlfühlt.
Gute Idee, eiegntlich.
Bedeutet aber anscheinend, dass ich dieses Jahr an etwa dreißig Kurzgeschichten und etwa fünf unterschiedlichen Buchprojekten herumgefummelt habe, aber bislang noch keines dieser Projekte abgeschlossen ist.
Eine effektivere Art des Zeitmanagements muss her.
Sonst fange ich noch an, faul zu werden.
(Auch schon wieder so eine Befindlichkeit... ich mache jetzt auf Scarlet O'Hara und verschiebe es auf morgen...)



Es ist schon wieder Unheimlicher Oktober, Halloween steht vor der Tür, aber irgendwie ist hierzulande, hierzuzeit nicht die richtige Stimmung. Nehmen wir als Soundtreck zur Tröstung mal etwas ganz Obskures... ein schöner Gruß an die Weaner...

Samstag, 27. September 2014

works-in-progress

#30Jahre Arullu... ein erneuerliches Update mit bedeutungsschweren Zahlen... und aus dem kurzen Prolog der "Geheimnisse von Gnydron" ist eine ganz neue Welt erblüht, hat die harte Eierschale aufgepickt und ist geschlüpft wie ein eigenwilliger Phönix, ein bislang ignorierter Landstrich der Sterbenden Erde, in der die Menschen geschäftig das Verderben ignorieren und sich stattdessen mit etwas ganz anderem beschäftigen.
In memoriam des Großen Jack Vance... und weil ich auch mal was wenigstens vage lustiges und lebensbejahendes schreiben möchte. Außerdem, irgendwo muß die liebenswerte Aphrodite Semlâ ja ihren ersten Auftritt haben...
Und wer weiß, vielleicht liegt hier ja auch die Zukunft der Sterbenden Erde. (Ist das paradox? Ich hoffe dox!)


Die Stimmen der Toten
23814
Die Gräber von Birdum
19441
Die Litaneien des Todes
18855
Der Gott der Einöde
8607
Das Heer der Toten
30192
Morella / die Toten
19017
Die Geheimnisse von Gnydron
32541
Der Karneval von Ipoh
22723

175190

Mythos :: Tentakel gehen immer



"Er wußte, dass es sich für ihn nicht lohnen würde, die verbotenen Seiten des Necronomicons aufzuschlagen, um nach der Antwort zu suchen. Sein suchendes Auge würde unaussprechliche Dinge anziehen, die sich aus dem Jenseits materialisieren würden, um ihn mit ihren pulsierenden, zahnbewehrten Tentakeln an sich zu reißen und seine Seele in Stücke zu reißen..."
Ach, wenn es denn so einfach wäre...

Warum auch immer, werde ich stellenweise als einer der wenigen deutschsprachigen Autoren genannt, die sich dem cthulhoiden bzw. lovecraftianischen Subgenre der Weird Fiction bzw. der Spekulativen Fiktion im Allgemeinen verschrieben haben. Finde ich ja auch durchaus ehrenwert, auch wenn es auf die meisten meiner Veröffentlichungen nicht wirklich zutrifft. Aber ich finde, wenn schon nicht Mainstream, das inzwischen viel zu einfach, wenn ich mir die Veröffentlichungen der letzten Jahre ansehe.
Was gibt es denn inzwischen schon alles? Cthulhu Western, Cthulhu Weltkrieg... auch der Cthulhu Porno ist nicht fern. "Heiße Nächte in R'lyeah", oder "One Shoggoth Gang Bang IV", vielleicht? Das Problem ist, dass es inzwischen eine Art "Whitewash" gegeben hat, der die wirklich verstörenden Aspekte des Mythos unterschlägt, Stichwort "Schwarzer Gnostizismus", und irgendein beliebiges Produkt cthulhufiziert, indem man zB. ein paar komische Namen einschmeißt oder Tentakel. Tentakel gehen immer.
Tentakel = Cthulhu.

Montag, 22. September 2014

works-in-progress

Und wieder ein Blick in die Mappe mit den Materialien für #30Jahre Arullu...
"Die Geheimnisse von Gnydron"... es fing so unschuldig an mit einem Zitat von Clark Ashton Smith...
"Gnydron, a continent of the far future, in the South Atlantic, which is more subject to incursions of "outsideness" than any former terrene realm; and more liable to the visitation of beings from galaxies not yet visible; also, to shifting admixtures and interchanges with other dimensions or planes of entity."
In einem Brief von 1931 an Lovecraft klarifiziert der Barde, was es damit auf sich hat:
"...the far-future continent called Gnydron by some and Zothique by others..."
Die Geheimnisse von Gnydron... die Zothische Zone... das Ende der menschlichen Geschichte... wie dunkler, schwerer Wein perlt es träge herab in das Verständnis... und klristalliseren sich stattdessen zu einer synthetischer Studie der Entropie, wie sie eigentlich eher Michael Moorcock schreiben würde. Zu viele gespenster in diesem Haus... dabei würde ich eigentlich viel lieber mal dem anderen Vorbild für die Sterbende Erde, Jack Vance, ein Denkmal setzen... So etwas leichtes, luftiges... unter Umständen vielleicht sogar witziges...



2014-09-22
Die Stimmen der Toten
23814
Die Gräber von Birdum
19441
Die Litaneien des Todes
18855
Der Gott der Einöde
8607
Das Heer der Toten
30192
Morella / die Toten
13500
Die Geheimnisse von Gnydron
38505

152914

Sonntag, 21. September 2014

Shortcuts 2014-09-21

Wie immer, wenn ich nichts Besseres zu tun habe, räume ich momentan meine interne und externe Festplatte auf. Na, es ist nicht so, dass ich nichts Besseres zu tun habe, aber zu mehr als in Dateien blättern und Blätter in Dateien umzuwandeln taugt meine Mobilität momentan nicht. Auch dieser Satz ist schon so verquer konstruiert, dass irgendjemand anders ihn geschrieben haben muß. Invasion aus dem ID? Die fremde Hand?
Auch egal. Zur Prokrastination reicht es noch.



Update1: Um effektiv Ordnung in den Sauhaufen hier zu bekommen, muss ich erst mal ein, zwei Schritte zurückgehen, um mir einen Überblick zu verschaffen, den habe ich nämlich langsam verloren. Das betrifft viel von dem, an dem ich in den letzten Monaten geschrieben habe. Einen Anfang habe ich mit meiner Serie von Geschichten aus Arullu, der Sterbenden Erde, gemacht, die dieses Jahr ja 30 geworden ist. Puh, das ist eigentlich mehr, als mir lieb ist. Ich glaube, ich habe jetzt alles wieder ausgegraben, was es gibt, und ehrlich gesagt, wenn ich das alles abarbeite, werde ich bestimmt nicht noch eine Geschichte an diesen Ort verlegen.

Samstag, 20. September 2014

Arullu - Die Serie



Update vom 20.09.2014
Fern, fern von hier, durch namenlose Abgründe von Raum und Zeit von uns getrennt, an einem Punkt, den man das Ende der Zeit nennt, wenn der Strom der Zukunft versiegt und spärlich wird, werden alle Inseln dieser Erde vom zurückweichenden Meer und der Rotation ihrer Achse zu einer einzigen zusammengepresst werden, und ein Mann wird kommen, der sein Banner über allen Ländern dieses letzten Kontinentes errichten wird.
Arull wird man ihn nennen, den Eroberer, und er wird hundert Jahre regieren, bevor ein roter Komet aus dem Himmel fallen wird und ihn und seine Hauptstadt zerschmettert. Und dies sind die Länder, die Arull eroberte; ein letzter Kontinent unter einer schwachen, rötlich glosenden Sonne, der langsam aber sicher von Eis verkrustet wird und alle Spuren des Lebens verliert; ein Hort der Melancholie, eine Heimat der Sorgen und des Selbstmordes, benannt nach ihrem Eroberer ARULLU...


Eine Weird Fantasy-Serie von Axel M. Gruner
Alle Geschichten

Dienstag, 16. September 2014

Dailyblog

[Rückdatiert, weil Dienstag hatte ich echt anderes zu tun...]
Ich kann die unglaubliche Idiotie der Verkehrführung, des Straßenbaus und der Anordnung der Ampeln immer noch nicht fassen, mit denen die hiesigen Bundesstraßen bestückt sind. Nicht nur, dass die Busfahrer von einem verlangen, man soll ein rosa Tütü tragen, damit sie einen sehen und mitnehmen, was für einen Sinn haben Zebrastreifen, die quer entgegen der Fahrtrichtung über die Straße laufen? D.h. man fährt erstmal von der Ampel weg, um dann umzukehren und sicher die Straße zu überqueren? Wer hat sich das einfallen lassen? Der Verlierer beim letzten Bossel-Cup? Dieser akute Hirnverlust hat jetzt bei mir zu einem akuten Hautverlust geführt sowie zu einer Halbierung der Mobilität. Blöd genug, dass ich auf einem Auge kurzsichtig und einem Ohr schwerhörig bin, jetzt fällt auch noch eine Hand weg. Tyr und Odin in einer Person. Deus est Homo, verstehste? Ich ahbe hier noch ein Bild, das hervorragend passt...
Moment...

Sonntag, 14. September 2014

Arullu :: Im 30. Jahr


"...draußen aber beugen sich die Menschen fremden Göttern, und aus der Ödnis und der Dunkelheit kriecht das Abhumane hervor."

Es treibt mich immer wieder zu der Sterbenden Erde zurück, und es gibt noch soviel zu erzählen. Tatsächlich ist das, was noch unbekannt über dieses letzte Zeitalter der Menschheit ist, relativ überschaubar, wenn man Zugang zu allen Festplatten hat. [Update der Seriendaten morgen].
"Unglaublich interessant", sagt der geneigte Leser ironisch. "Aber wollten Sie nicht eiegntlich in diesem Jahr ein Faß aufmachen wegen des bevorstehenden Jubiläums... 30 Jahre Arullu und so... haben Sie das nicht irgendwie, wie soll man sagen, vergessen?"
Nicht wirklich. Denn derweil ich auch eine große Heimlichkeit daraus mache, ahbe ich beständig zu anchtschlafender Zeit weiter an den Dingen gebastelt, die dieses Jahr markieren sollen. Kann ich Sie mit einer erweiterten Karte des Arullschen Zeitalters erfreuen? Nein? Schade, das Basteln daran macht mir große Freude. Und dann sind da noch diese ganzen Geschichten, die abgeschlossen werden wollen... zum Beispiel jene, die aus dem Bereich der von Clark Ashton Smith und Jack Vance vorgedachten Sterbenden Erde in die chaotischen Marken führt, die uns aus den Werken von Michael Moorcock bekannt sind...
"Wie bitte?"
Ein bisschen Bangemachen erhöht die Vorfreude. und dann ist da noch die letzte Arullu-Geschichte.
"Die letzte?"
Die Letzte.
"In welchem Sinne? Wie meinen Sie das...?"
Stille. Eigenartig. Als ob diese Stimme nie dagewesen wäre. Öffnen wir lieber die vertrauten Folianten. Da ist ein Dieb, der die Wahrheit stehlen will, und eine Mythensammlerin mit einem wohlgerundeten... und die Nacht bricht an. 

Sonntag, 7. September 2014

Poseidonis:: Ein erstes Update

oder: Das Atlantis-Problem, weitere Studien zum pseudohistorischen Hintergrund der Weird Tales

...womit eiegntlich schon afst alles gesagt wäre. In einem vorhergehenden eintrag in diesem Blog hatte ich erste Versuche zu unternommen, die Pseudohistorie, die den Erzählungen von H.P. Lovecraft, Robert E. Howard und Clark Ashton Smith zugrundeliegt, auszuarbeiten und scheinbare Widersprüche auszugleichen. Lakonisch wies ich dabei darauf hin, dass die Grundideen für diese Historie des Originaluniversums den phantastischen Spekulationen der Theosophen entlehnt wurden. Das ist auch richtig, allerdings bedienten sich die Herren Autoren mit beiden Händen recht freigiebig bei verschiedenen Autoren, und das scheint auch der Grund zu sein, weswegen die Widersprüche auftauchen, die leider doch nicht so einfach aufzulösen sind. (Etwas, was an anderen Orten schon seit längerem hitzig diskutiert wird.)

Eine vollständige Historie etc. werde ich wohl dann gleich als Anhang zu den Poseidonisgeschichten mit veröffentlichen, kleinere Abschnitte wie immer an diesem Ort.

Andererseits habe ich dadurch auch mal Gelegenheit gehabt, ein paar der besonders phantastischen Traktate theosophischer Phantasterei zu studieren - selten so gut unterhalten, seit ich die "Geheimnisse von Mu" an einen ähnlich verwirrten Bekannten weitergegeben habe.

Sagen wir mal so: Vernünftige Menschen machen einen weiten Bogen um das "inspirierte" Gewäsch so genannter Mahatmas um versunkene Kontinente, oder die okkulte Genealogie so genannter Wurzelrassen etc. (Achtung Cthulhu!) Aber wer ist schon immer vernünftig, und ausserdem, jede Art von Kunst erfordert einen kleinen Schuß sublimen Irrsinns. Wären wir sonst überhaupt von den Bäumen runtergeklettert?
Landkarte von Poseidonis, wiederhergestellt nach einer Karte in
"The Story of Atlantis: A Geographical, Historical and Ethnological Sketch" von W. Scott-Elliot [1896]

Dienstag, 2. September 2014

Dailyblog

Momentan auf dem Schreibtisch, und fast abgeschlossen: Layout und Typographie für eine Reihe von Anthologien, die ich frech meine „Remixe“ nenne. Hierbei handelt es sich um teilweise sehr alte Texte von Autoren, die dem Vergessen entrissen werden müssen, zusammen mit neuen Geschichten, die von diesen "Klassikern" inspiriert wurden oder sich schamlos an ihren Ideen bereichern. Wen man schon klaut, dann da, wo es sich lohnt.
Und damit alles schön klassisch und stylisch wird, habe ich hervorragende Gemälde aus der Jahrhundertwende gefunden.
Auch eine kleine Bereicherung für die interne Festplatte: Der Jugendstil und der Symbolismus um 1900 hat nicht nur für den Phantasten, sondern auch den Okkultisten einiges zu bieten. Wer hätte gedacht, dass es ein Gemälde vom „Hüter der Schwelle“ gibt, und deutlich attraktiver als das, was man sonst so zu sehen bekommt? (Ich sende meinen Gruß in den Norden...)

Donnerstag, 28. August 2014

Fanboy :: JK97

Jack Kirby
The King!
(* 28. August 1917 in New York City,
† 6. Februar 1994 in Thousand Oaks, Kalifornien)

...unvergessen...

...wäre heute 97 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass könnte man viele schöne Worte sprechen, aber dies will ich mir für spätere Zeiten aufhalten. Bilder sprechen mehr als 1000 Worte, und was besser, um des Mythographen des 20. Jahrhunderts zu gedenken als mit einer seiner phantastischen Zeichnungen...





(The Eternals No.1, Marvel Comics 1976: Die Götter aus dem All - Däniken auf Acid!!!)



(Die echte Party findet auf den englischsprachigen Blogs statt. Einfach mal umschauen.)

Dienstag, 26. August 2014

Das Zeitalter von Poseidonis [2]



Zweiter Teil, erster Teil unter diesem Link

Howard hat nie erklärt, woher die Wilden kamen, die zur Zeit des Kataklysmus in den Norden flohen und sich zu einem neuen Menschengeschlecht entwickelten – den Protohyboriern, hochgewachsen, mit hellbraunen Haaren und grauen Augen, an das kühle Klima des Nordens angepasst. Da der thurische (später eurasische) Kontinent relativ dicht besiedelt war, handelt es sich bei diesem Volk sicherlich nicht um eine bisher nicht dokumentierte Parallelentwicklung, sondern in Wirklichkeit um Flüchtlinge aus den unter Vulkanausbrüchen und Erdbeben untergegangen Sieben Königreichen, vielleicht sogar Valusien selbst – ein Mischmasch verzweifelter Menschen aus allen Völkern, die im höchsten Norden Rettung suchten.

Tausend Jahre später sollten ihre Nachkommen im Laufe einer der ersten Völkerwanderungen der Geschichte sich bedächtig Richtung Süden und Westen ausbreiten und die Hyborische Welt erschaffen.


Shortcuts 2014-08-26

Abteilung Work-in-progress:
Momentan auf meinem Schreibtisch... und natürlich ist dies nicht als Ankündigung gemeint, sondern nur als stille Erinnerung, dass ich nicht untätig bin, sondern nur meinen Urlaub geniesse und vor mich hin prokrastiniere...
Und die anderen witzigen Dinge, an denen ich herumbastele, lasse ich mal hier unerwähnt...

  • EXLIBRIS :: Okkulte und groteske Geschichten im Geiste Gustav Meyrinks, bereits angekündigt, ein Remix von sehr alten und sehr neuen Stories
  • ABYSSUS :: Schreie aus den Abgründen der menschlichen Seele, sozusagen ein Nebenprodukt des vorher genannten, mit all den Sachen, die selbst mir zu krank sind, um sie ohne Warnschild herauszugeben.
  • SCHWERT VON POSEIDONIS :: Very old style Sword & Sorcery. Das macht natürlich am meisten Spaß, und eignet sich hervorragend zum prokrastinieren...



Abteilung: Plündern und Brandschatzen (der gemeinfreien Bildbibliotheken)
Neben Ausflügen in die wunderbaren Welten der Phantasie nebenbei auch eine persönliche Aufarbeitung der Kunstgeschichte. Art Nouveau und Jugendstil, Ausflüge in den Symbolismus und die Dekadenz, wie sie unsere Urgroßväter gerne hatten. Oder auch nicht? Aber interessant, womit sich die Leute rund um die vorletzte Jahrhundertwende beschäftigt haben.
Eine bange Frage bleibt: ist dies Jugendstil Cthulhu? Oder hat der Zeichner Julius Klinger (Berlin) den Tentakelporno erfunden?





Abteilung Wort des Tages:
"Prokrastination": Worttrennung: Pro|kras|ti|na|ti|on, Bedeutung: das Verschieben, Aufschieben von anstehenden Aufgaben, Tätigkeiten.
Mein Vater nannte das immer "Herumgammeln".
Ach, der Fortschritt der menschlichen Sprache...



Ausgewählter Soundtreck des Tages: Eine Band aus den irischen Metalarchiven. Sollte man viel öfter mal besuchen.

Montag, 25. August 2014

Das Zeitalter von Poseidonis [1]



Von den Geschichten der phantastischen Literatur, die sich mit der untergegangenen Insel Atlantis und ihrem Erbe befassen, sind wenige so eigenwillig und widersprüchlich wie jene, die der unvergessene Weird Tales-Star Clark Ashton Smith (CAS) in seinem Minizyklus von vier Geschichten um "Poseidonis" verfasste. Ich habe mich hier bereits mehrere Male aus Spass damit befasst, und jetzt die Gelegenheit ergriffen, das bereits gesammelte Material als Hintergrundmaterial einiger eigener Kurzgeschichten zu benutzen. Hierbei einige Sätze zur Historie, die auch Fans der anderen Weird Tales-Autoren Freude machen könnten.

*  *  *

„Poseidonis“, wie es in den Geschichten von Clark Ashton Smith beschrieben wird, ist schwieriger zu verorten als andere fiktive Welten. Sie ist vage historisch, aber ebenso schon vom Verfall und Untergang gezeichnet wie der letzte aller Kontinente, Zothique, dessen Existenz wir nicht abstreiten können, da wir sie nie erleben werden.

„Poseidonis“, oder wie der Name jenes mikroskopischen Inselkontinentes auch immer gewesen sein mag, ist aber auch Teil eines größeren Originaluniversums, an dem nicht nur Smith, sondern auch seine Freunde und Kollegen Robert E. Howard und H.P.Lovecraft als fleißige Mythographen gearbeitet haben. Nicht nur, dass Ideen des einen in den Werken des anderen auftauchen, wir wissen auch, dass allem eine vage Pseudohistorie zugrunde liegt, die in weiten Teilen von den phantastischen Spekulationen der Theosophie inspiriert wurde. Da sind die vormenschlichen Bewohner der Erde, wie sie Lovecraft beschrieb, das urzeitliche Hyperborea von Smith, die Thurische Welt des Kull von Atlantis, die sich durch eine globale Katastrophe, den so genannten Kataklysmus, in die Hyborische Welt Conans wandelt. Wo und wann jedoch finden wir den Platz für den Aufstieg und Untergang von „Poseidonis“?


Samstag, 16. August 2014

3rd Mind :: The foggy ruins of time.

Die nachfolgenden Ausführungen trage ich nicht nur schon eine ganze Zeit mit mir herum, sondern habe sie auch schon so oft anderen Interessenten unter die Nase gerieben, dass ich Hornhaut auf dem erhobenen Zeigefinger habe. Die 99,93 % der Menschheit, die sich für solche banalen Trivialitäten nicht zu interessieren haben, mögen das Folgende bitte ignorieren. Und diejenigen, die es betrifft, werden es sich sowieso nicht merken.

D
ie korrekte Form und Verwendung eines der ungewöhnlichsten Zeichen der Internationalen Typographie:
Das sogenannte "Dreipunktzeichen", definiert als drei Punkte an den Spitzen eines gleichschenkligen, aufrecht stehenden Dreiecks. Dies ist identisch mit dem Sonderzeichen ∴, das in der Logik die Ableitung "daher" (therefore) bezeichnet. Das klassische "Dreipunktzeichen" muss mindestens genauso groß wie ein Minuskel (Kleinbuchstabe) sein.
∴ ist eine bereits im Mittelalter auftauchende besondere Form der Auslassungspunkte ..., und bezeichnet klassischerweise die Auslassung von Buchstaben oder Worten. ∴ steht in Manuskripten der klassischen operativen und später der esoterischen Freimaurerei als Ersatz für alles, was den Augen derjenigen, die in das 'Geheimnis' nicht eingeweiht waren, entzogen werden sollte, darunter nicht nur die Geheimen Worte und Namen, sondern auch die korrekten Bezeichnungen von  Anreden und Ämtern etc. Ein M∴v∴St∴ ist als 'Meister vom Stuhl' zu lesen, Br∴ steht für 'Bruder", Brr∴ für 'Brüder' etc. Sie dienten somit auch als einfache Methode der Abkürzung.
Die Verwendung von ∴ in den Mss∴ der Maurer war so typisch, dass es ihnen - zumindest in humoristischen oder höhnischen Schriften - den Spitznamen der "Dreipunktbrüder" einbrachte.
Der Aberglauben späterer Zeiten erklärte ∴ zu einem esoterischen Symbol, dessen Benutzung nur den 'Eingeweihten' erlaubt war. D'uh.
Mit Beginn des Desktoppublishing tauchte das Dreipunktzeichen wieder auf, z.B. in der alten Version des Windowsfonts "Symbol" unter ALT092. Im Unicodesystem kann ∴ abgebildet werden durch U+2234 oder in HTML als &there4.

Donnerstag, 14. August 2014

Eine seltsame Art der Wiedergeburt

Zitat des Tages
"Du hast Schande über die Bruderschaft gebracht und bist es nicht mehr wert, den grünen Bart der Orkneys zu tragen."

Von den vielen Serien, Miniserien, unvollendeten Welten und fragmentarischen Leben, die sich in den Jahren auf der internen und externen Festplatte gesammelt haben, ist wahrscheinlich keines so stiefmütterlich behandelt worden wie jene von Geryon M'Orkney.

Damals, in der Steinzeit, hatte ich die famose Idee, dass ich am besten noch eine andere Figur ahben sollte als den Krfatkerl ind er Art von Conan, zu dem die meisten meiner Fnatasyfiguren nach dem Muster "Schwert & Zauberei" hin tendierten.Daher der eher urbane Barbar mit dem grünen Bart, der in einer irrwitzigen Fantasyversion von Hamburgs Kiez herumwankte, ein Frauenheld und Dieb, oft betrunken. Ganz amüsant. Brachte mir aber auch nicht soviel. Irgendwann beschloß ich, das gesamte Material unauffällig in eine etwas besser angelegte Serie zu integrieren, die um das Schwarze Lemuria (ja... ich weiß...) und dabei blieb es dann. Passte auch nicht wirklich.

Und nun, nachdem so viel Wasser unter den Brücken vorbeigeströmt ist... und das Schwarze Lemuria in den Tiefen des kollektiven Unterbewußtseins abgetaucht ist... eine seltsame Art von Wiedergeburt... Geryon, ohne grünen Bart und ohne die Orkneys, auf den Straßen des versunkenen Poseidonis, als eine Art James Bond der vorsintflutlichen Zeit...
Schauen wir mal.

Montag, 11. August 2014

Dailyblog

Der Oldiesender meines Vertrauens hat seit einiger Zeit allmorgendlich ein neckiges Quiz eingeführt, wobei ein auserwählter Zuhörer innerhalb von einer Minute oder 60 Sekunden, je nachdem, soviele Fragen wie möglich aus einem zufällig gewählten Wissensgebiet zu beantworten hat.
Ein großes Spass für die ganze Familie, wenn man nicht zum Fremdschämen neigt. Und das noch vor dem finalen Wachwerden, so zwischen zweiter Zigarette und erstem Kaffee.
Der mir sodann im Halse stecken bleibt. Thema ist heute "Literatur".
"Frau!", rufe ich und der verschluckte Kaffee treibt mir Tränen in die Augen. "Hat der gerade eben allen Ernstes nach H.P. Lovecraft gefragt?"
"Jaaa...",
bestätigt die beste Ehefrau aller Zeiten und behält mich im Auge, ob ich jetzt ganz durchdrehe.
"Aber, aber, aber...",
keuche ich, "sonst fragen sie auf dem Niveau 'Wo steht der Schiefe Turm von Pisa', wieso..."
"Sieh es ein, Axel",
sagt sie gnadenlos. "Wenn jeder depp und seine Mutter 'Cthulhu' aussprechen kann, dann bist Du kein Nerd mehr. Du bist... Mainstream."
Mainstream? Mainstream?
Oh Gott, wann ist das denn geschehen?
Es wird Zeit, sich nach einer anderen Art von Wahnsinn umzusehen.

Sonntag, 3. August 2014

Shortcuts 2014-08-03

Ich komme gegen die Lesezeichen in meinen Browsern nicht mehr an.
Löschen? Wenn ich sie alle sortieren müsste, bräuchte ich wohl selbst ein, zwei Tage dafür.
Ich sollte mir angewöhnen, das wissenswerte oder interessante in eine Textdatei zu hauen. (Und diese eine Woche später zu löschen. Was man sich bis dahin nicht gemerkt hat, braucht eh sowieso kein Schwein...)
Wo wir gerade dabei sind:



Ich gehöre zu den Menschen, die mehr Farben unterscheiden können als andere.
Das ist kein großes Ding, sondern kann man lernen, wenn man Farbtabellen lernt oder die Mischverhältnisse, durch die spezifische Farbtöne zustande kommen. Schwierig wird es dann eher, jemand anderem diese Farbe zu beschreiben.
Manchmal gibt es schöne Namen für bestimmte Farben, traurig zu sagen, werden dennoch mehr Menschen etwas mit "Telecom-Magenta" anfangen können als mit "Luziferrot". Das sind beides definierte Farbtöne, aber der eine Name ist saucool, der andere... lassen wir das.
Bereits der Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen (RAL) hat in der Weimarer Republik diese Problematik erkannt und eine Farbpalette zur Verfügung gestellt, die auch heute noch Gültigkeit hat.
Andere Frage: Wußte der geneigte leser, dass es eine Deutsche Industrienorm gibt, die den Inhalt und die Farbpalette eines Schultuschkastens regelt? Vorsprung durch Technik, so sind wir halt.



Der großartige Philip José Farmer hat in seiner Biographie des fiktiven "Doc" Clark Savage Jr. eine kurze Übersicht darübergegeben, was er als apokalyptische Schriften des 20. Jahrhunderts erachtet - sicher eine der Millionen Ideen, die er nicht weiter verfolgt hat. Apokalyptische Schriften sind, so Farmer, all jene Schriften, die gem. des Wortes ursprünglicher Bedeutung das volle Ausmaß des menschlichen und psychologischen Universums enthüllen und entblößen. Er schließt hier auch Beispiele aus der Unterhaltungsliteratur ein - Visionen der Welt, wie sie wirklich ist oder sein könnte, ein Blick unter die Haut der Realität, und das volle Ausmaß menschlicher Vorstellungskraft.

Ich weiß nicht, ob der Monomythos von Doc Savage genauso apokalyptisch ist wie das sexuelle Universum eines Henry Miller, aber ich denke, wir können hier ohne Probleme Farmer's eigenes Wold Newton Universum oder das "Leben, das nicht funktioniert" eines Charles Bukowski hinzufügen. Und sicher anderes. Eine Arbeitshypothese. Willkommen in ihren Alpträumen.



Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehen, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein. (Nietzsche)

Donnerstag, 31. Juli 2014

Dailyblog

Beim Plündern der weltweiten Bibliotheken gemeinfreier Texte gefunden...

Leben hätte er mögen unter Menschen, die das alte Laissez-faire, Laissez-aller zu ihrem Leitspruch gemacht hatten, nicht in dem alten, beschränkten Sinne, den die Nationalökonomie dem Wort gegeben, sondern in dem weiten, anarchischen des »leben und leben lassen«, unter solchen wie der gewesen sein mochte, der gesagt hatte – was für ein guter Anarchist war er sicherlich gewesen! –: »Ich bekümmere mich kaum um meine eigenen Angelegenheiten, geschweige denn um die der anderen« ... Und wie gut müßte es sich nicht leben lassen in jener sagenhaften Abtei von Thelema, über deren Eingangspforte als einziges Gebot stand: »Tue, was dir gefällt!« – Denn alles Elend der Welt, mehr und mehr erkannte er es, kam im Grunde nur daher, daß sich ein Teil der Menschen anmaßte, die Verantwortlichkeit für den anderen Teil zu übernehmen, ihn zu erziehen, zu beaufsichtigen, zu gängeln, zu leiten, zu – regieren. Oder vielmehr daher, daß sich dieser andere Teil diese unverschämte Bevormundung gefallen ließ, statt die Ungerufenen und Ungebetenen samt und sonders zum Teufel zu jagen!
Aus: John Henry Mackay, Der Freiheitssucher (1920)

Dienstag, 29. Juli 2014

works-in-progress


Momentan auf dem Schreibtisch... ein Haufen Geschichten, wie immer. Um mich aufzumuntern, notiere ich die derzeitigen jeweiligen Anschläge (Zeichen). Unsere Feier von #30JahreArullu geht mit rasanten Schritten voran, vielleicht weiß ich aber auch nicht mehr, wo mir der Kopf steht. in die muntere Kollektion jetzt mit aufgenommen eine Geschichte, die auf einem Zitat von Clark Ashton Smith basiert, dass ich schon seit dreißig Jahren mit mir herumtrage, aber irgendwie danach drängt, von der Sterbenden Erde ins Reich des Chaos zu entkommen. Klingt komisch? ist es auch...



2014-07-29
Die Stimmen der Toten
23814
Die Gräber von Birdum
19441
Die Litaneien des Todes
18855
Der Gott der Einöde
8607
Das Heer der Toten
27799
Morella / die Toten
14165
Die Geheimnisse von Gnydron
11810

124491
 

Freitag, 25. Juli 2014

Dailyblog

Neologismen sind groovy. Fremdwörter voll Scheiße. Sind das auch wieder diese First World Probleme, von denen man momentan soviel hört?
Wohl zu heiß geduscht, wa? Na immerhin haste heißes Wasser.
Und nun die Worte des großen deutschen Volksdichters Bukowski: "Love need not be a command or faith a dictum. I am my own God. We are here to unlearn the teachings of the church, state and our educational system. We are here to drink beer. We are here to kill war. We are here to laugh at the odds and live our lives so well that Death will tremble to take us."

Dienstag, 22. Juli 2014

works-in-progress

Momentan auf dem Schreibtisch... ein Haufen Geschichten, wie immer. Um mich aufzumuntern, notiere ich die derzeitigen jeweiligen Anschläge (Zeichen). Zusätzlich zu denen, an denen ich im Sinne unserer Feier von #30JahreArullu bastle, habe ich auch noch zwei alte Manuskripte wiedergefunden. Und auch diese sind wieder in Bearbeitung...




2014-07-22
Die Stimmen der Toten
23814
Die Gräber von Birdum
19441
Die Litaneien des Todes
18855
Der Gott der Einöde
8607
Das Heer der Toten
17031
Morella / die Toten
13731

101479

Montag, 21. Juli 2014

Auson Mazant

Sprache ist ein Virus, und Ideen sind noch schlimmer. Als ich vor einiger Zeit damit begonnen habe, einige uralte Geschichten über Arullu, die Sterbende Erde (dieses Jahr 30 Jahre alt!) umzuarbeiten und einer kleinen, aparten Geschichtensammlerin namens Aphrodite Semla vor die Füße zu legen, sproßen auf dem Weg dahin noch einige Blumen (wildwuchs) aus dem Boden, darunter auch eine weitere Iteration des Ewigen Helden, über dne ich in meiner Pubertät so viel geschrieben habe, den ich jetzt aber nicht mehr so nennen möchte, aus Respekt vor den Helden meiner Jugend...
Auson Mazant!
Held der Helden, der Letzte Held, der durch die Zeit rückwärts gesandt wird, um die Zukunft der Menschheit zu sichern... oder den Untergang des Universums, ich bin mir da noch nicht ganz sicher...
Ich habe bis jetzt noch keine Geschichte gefunden, in der er glorreich auftreten kann, aber von einigen der dahingekritzelten Details bin ich dochso angetan, dass ich damit angeben möchte.
Auson Mazant, der Graf von Wyrd!
Der Name "Auson Mazant" mag unwahrscheinlich und implausibel klingen, basiert aber auf hypothetischen indoeuropäischen Vokabeln. 'mazant' verweist auf die gleiche Wurzel wie 'magia' und 'macht', und 'auson' scheint ein Name für den Morgenstern zu sein.
"Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern. Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm! Wer durstig ist, der komme. Wer will, empfange umsonst das Wasser des Lebens." Offenbarung 22:16-17
'wyrd' ist natürlich = 'weird', bedeutet aber, wie erwähnt etwas ganz anderes...
Alles in allem, er ist ein mächtiger Erlöser - derjenige, der die Freiheit bringt.
In irgendeiner Geschichte werde ich ihm deswegen auch ganz sicher eine Rüstung verpassen, die farblich etc. der Uniform von Captain America entspricht - wir bewegen uns hier schließlich im Bereich des Mythos, und da sollte man sich schon an die besten halten.
Sein Pferd ist blau metallisch, mit außergewöhnlich langen Beinen, mit Namen Pfadfinder, eines der Pferde, von denen es heißt, dass sie jeden Weg finden können, den ein Mensch betreten kann.Sein Schwert ist eines von den sieben Schwertern, die in den Essen von Wielands Stern geschmiedet wurden. Das Schimmernde Schwert... Es ist, im Vertrauen gesagt, auch eines der namentragenden Zauberschwerter, wie man sie aus den europäischen Sagen kennt. Einige Charakteristiken teilt es mit den bösartigen Klingen der nordischen Sagas, aber viel auch mit dem irischen Claíomh Solais.
Was man am besten übersetzt mit "Schwert des Lichtes", was ein persönlicher Witz ist, der so komplex und dämlich ist, dass ich ihn niemandem, wenn nicht nach vier Bier, erklären möchte...