Dienstag, 21. August 2007

Noch mehr grosses A

Ich hatte vor einiger Zeit konstatiert, "dass Augustinus ein Arschloch war." Diese einfache, und doch einleuchtende Feststellung führte zu einem kleinen Aufkochen meines Briefkastens. Schmähbriefe, Drohgebärden und dazwischen immer wieder der hinrissige Verweis, dass "Augustinus ja irgendwie schon Crowley vorweggenommen habe."

Verwirrend, oder? Dabei ging es ja gar nicht darum, Querverweise von den Kirchenvätern zum Satanismus oder anderen Modeverirrungen herzustellen. (Herr Ratzinger ist übrigens auch ein Augustiner, wie man konsterniert feststellen muss.)

Stattdessen ging es eigentlich darum, auch einmal ganz nüchtern fest zu stellen, dass kein Künstler, egal welcher Sorte, sich der konstruktiven (und noch schöner, der destruktiven) Kritik des gesunden Menschenverstandes entziehen kann. Das Kaiser-Gambit, wissen Sie? manchmal muss man einfach feststellen, dass es gar keine neuen Kleider gibt, die angeblich die nackte Existenz verschönern.

Nur unser treue Korrespondent, Herr D. aus H., gerade eben von einem längeren Auslandsaufenthalt zurückgekehrt, konnte sich dem anschließen, und legte gleich nach.

Ich sehe es gerne, wenn die Heiligen einen mitkriegen (schrieb er). Aber daß Du Kinski immer noch als echten Künstler bezeichnest, trifft nicht auf meine Zustimmung. Zum Beweis für Kinskis Überschätzung (selbst und fremd), hier nochmal ein Zitat aus seiner artifiziellen Autobiograpfie "Ich brauche Liebe":
"(...) Es gibt jedoch noch andere Ausnahmefälle, in denen ich aufs Zimmer gehe. Zwei Stewardessen der Swissair geben mir alle Schweizer Schokolade, die sie den Fluggästen nie anbieten und in ihre Taschen gerafft haben. Die beiden Leckermäuler ficke ich gleich auf ihren Zimmern, weil ich sie im Fahrstuhl des Hotels kennenlerne, und sie nach der langen Reise unbedingt ins Bettchen müssen.
Auch die Touristin aus Buenos Aires besuche ich nachts in ihrem Zimmer. Mit ihr hätte ich an den Strand gehen können, aber nicht sie interessiert mich, sondern ihre Tochter. Die Mutter leckt mir das Gesicht ab. Aber ich lasse mich nicht erweichen, die Bedingung ist das Töchterchen. Ich ficke sie nur, wenn sie mir ihre Tochter gibt.
Noch eine, die letzte, im Leme Palace Hotel: die schwarze Garderobiere. Ich ficke sie, als sie mir zwischen den Aufnahmen beim Umkleiden hilft. Dann habe ich wieder einen Tripper."
Ist das nicht primitiv?! Ich weiß, ich bin ein Spießer.

Keineswegs, hochgeschätzter Korrespondent. Keineswegs. es gibt nur zu viele Künstler da draußen, die das Kaiser-Gambit noch nicht ausreichend gekostet haben.

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