Sonntag, 3. Dezember 2006

Das Wort am Sonntag


Thema der Predigt:
Hesekiel 25:17„Der Weg des Gerechten…“



Liebe Gemeinde,

am heutigen Tage möchte ich euch von dem verworfensten Geschöpf berichten, das Gottes Schöpfung bereithält: Es ist der Postbote.

Nicht der Postbote, und sicherlich nicht jeder Postbote; vielleicht nicht einmal jeder Postbote, der mich die Woche über bedient.

Aber ein Postbote. Eben jener (gleich welchen Geschlechts), der sich durch perfide Renitenz gegenüber den elementarsten Kulturleistungen unserer Spezies auszeichnet.

Ja, liebe Gemeinde, lesen allein reicht nicht, man muss auch verstehen, was geschrieben steht!

Dies verworfene Geschöpf aber, von dem hier die Rede ist, zeichnet sich dadurch aus, dass es weder das eine noch das andere zu realisieren versteht. In meinen Händen halte ich eine Sendung der letzten Woche, liebe Gemeinde, und mein Herz ist schwer. Ihr alle kennt die satanische Perfidität, mit der immer die Sendungen missbraucht werden, die ein treusorgender Absender BITTE NICHT KNICKEN versieht.

Lasset uns innehalten.

Drei Worte: BITTE. NICHT. KNICKEN.

Was wollen uns diese Worte sagen?

Was heisst denn BITTE? Es ist eine Bitte, ein Bitten, ein Zeichen…

Was heisst denn KNICKEN? Knicken, mit einem Knick versehen, kniffen, falten, oder alles andere, was darunter fällt… nämlich knüllen, kaputtmachen, oder stumpfsinnig in einen engen Briefkastenschlitz stopfen! Dies gilt übrigens sinngemäss und ebenfalls auch für Bücher und Pakete, wobei die Höllenstrafe, die das knicken und beschädigen von Büchersendungen nach sich zieht, natürlich ungleich grösser ist. Die lassen sich nämlich nicht so einfach biegen wie Briefe und nehmen ungleich grösseren Schaden. Verstanden, Du wertlose Made?

Welches dieser drei Worte aber ist wohl das Bedeutsamste?

Es ist das Wort NICHT, liebe Gemeinde. Jenes Wort, das uns selbst wohlbekannt sein sollte aus den zehn Geboten. NICHT, im Sinne von nicht machen, nicht tun, unter keinen Umständen diese Tätigkeit ausüben, nein, nix, nada, sonst Mopedkette.

Wer Verständis hat, wird diese Worte zu deuten wissen.

Ansonsten gilt das Wort des Propheten: „…mit Grimm werde ich sie strafen, daß sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe."

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