Sonntag, 23. Oktober 2005

Schattenwelt



Anfang der 80er schrieb ich noch fleissig mit der Hand auf kleine Zettel eine Art präpubertärer Groschenhefte. Epsioden endloser Geschichten, die ich unverschämt als Serien bezeichnete, eine tumbe Mischung aus Homage und Plagiat, in der ich teilweise ohne es zu merken sämtliche Bilder und Ideen kopierte, die mir beim Lesen vor Augen kamen. Neben meiner eigenen Serie ZSA entwickelte ich mit einem Freund zusammen auch zwei andere Horror-Serien... GEISTERJÄGER, die Abenteuer des Jörg Roth, und SCHATTENWELT.
Dies muß das einzige Erzeugnis meiner erhitzten Phantasie sein, das ich selbst zensiert habe, denn es findet sich keine einzige Zeile mehr davon, und mein Freund behauptet, nie selbst ein Wort geschrieben zu haben. Kein Logo, keine Exposés, keine Idee mehr, was geschehen ist außer der Erinnerung an das selbst entworfene Titelbild der ersten Geschichte, den Nebel, die Schatten der knorrigen Bäume und die zottige graue Gestalt mit den leuchtend roten Augen...

Es ist ein wenig unheimlich... was mag ich wohl geschrieben haben, das so schlimm war, dass ich es sofort wieder vernichten musste?
SCHATTENWELT war ungewöhnlich, da das Böse hier in der Gestalt des Helden auftrat.
Es war die Autobiografie eines Werwolfes...
Man muß vielleicht selber einer sein, um so etwas schätzen zu können...

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