Sonntag, 9. Dezember 2007

Shortcuts Dezember

"Die Welt ist gut, die Welt ist schlecht. Ich seh' mehr als ich begreifen kann." - Extrabreit
Mein Held Todd Klein, der Mann der all die schönen Logostudien verfasst und all die wohlfeilen Letterings und Designs für all die schönen Serien kreiert hat, hat sich den Luxus erlaubt und in Eigenregie den Druck eines von ihm schön gestalteten Plakates veröffentlicht. Faszinierend per se, mag man sagen, bemerkenswert wird es allerdings, wenn er dafür den grossen Magus und Bonvivant Alan Moore verpflichten konnte, der eigens für Mr. Kleins Druck einen Text verfasste. Mr. Moore schreibt hier wieder zu dem, was Mr. Moore am besten kann, nämlich Magie und Buchstaben. (Und wie angemessen für Mr. Klein, dies zu lettern.) "A is for apple, first fruit from the Tree of Knowledge..."
Das Werk trägt den Titel "Alphabets of Desire" - ein Begriff, den Austin Osman Spare geprägt hat. Wie geil ist das?

Meine Vorstellungen von Copyrights und Trademarks sind anscheinend so naiv wie mein Glaube an Gerechtigkeit. Ist das schon ein ironisches Statement? So wie sich das Prinzip der Gerechtigkeit dem Verhältnis von Macht und Recht unterordnet, diese Schlampe, so ist es wohl auch mit der Rechtmässigkeit von Rechtsansprüchen. Oder würde ein normaler Mensch auf die Idee kommen, dass er eine Farbe trademarken kann? Nö. Es ist natürlich etwas anderes, wenn man ein zweitklassiger Megakonzern mit drittklassiger Führung ist.
Über die unschönen Begleiterscheinungen, die auftreten können, wenn man diese Farbe benutzt - oder gar noch den grossen Buchstaben "T" - berichtet der Reklamehimmel. Wie scheisse ist das?



Während ich in einem anderen Forum vor kurzem zum hunderttausendsten Male an der Stupidität der Menschen gescheitert bin, die immer noch ausgerechnet die schwatte Schikowski-Ausgabe des Necronomicons für bare Münze nehmen, schüttelt ein anderes Teil des Internets ein schönes Zitat von Clark Ashton Smith aus dem Ärmel. Sozusagen zweiteilig. Smith zu einem Fan: "“Necronomicon,” “Book of Eibon” etc I am sorry to say, are all fictitious. Lovecraft invented the first, I the second …. It is really too bad that they don’t exist as objective, bonafide compilations of the elder and darker lore!" Gut, das hatte man sich ja schon gedacht. Aber wie prophetisch der zweite Teil: "However, as you say, the hoax might easily go too far."
Ein Hoax - für unsere nicht so anglophilen Leser - ist das, was man einen Scherz, eine Verlade, eine Verarschung nennt - die Vorspiegelung falscher Tatsachen aus satirischen oder komödiantischen Gründen. Und wenn ich zu der Fassade der Chthulhu-Kirche auf der anderen Strassenseite herüberschiele, ist dieser Hoax wirklich schon zu weit gegangen.
Nimm das, Bitch96 aus dem Mekkamekka-Forum!

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