Montag, 30. Januar 2006

Neue Magie, alter Lümmel

Zuerst die gute Nachricht: Magie funktioniert! (Entweder das oder Hypnose kombiniert mit Drohungen, Lügen und Tränengas…)
Jetzt die schlechte Nachricht: Anscheinend nur für einen durchgeknallten älteren Herren in Tokio. Und sie macht dumm.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters >>hier meldete, wurde in dieser schönen Stadt ein älterer Herr verhaftet, der elf (11!) jüngere Frauen durch die Rezitation eines Zauberspruches dazu verleitete, mit ihm zusammenzuleben. (Bei einer nachfolgenden Hausdurchsuchung stellte man auch eine Waffe, Tränengas und einige Bücher über Hypnose sicher, aber das nur am Rande… wir wollen den Mythos nicht überkomplizieren…)
Bevor wir aber Herren Hirohito Shibuya (57) zum neuen Messias des Tantra und grössten Eingeweihten in die phallischen Kulte nach Aleister Crowley und Dieter Bohlen preisen, wollen wir seine Technik kritisch hinterfragen. Können wir sie auch anwenden?

Ja, wenn wir Waffengewalt benutzen, um die eingefangenen Gespielinnen daran zu hindern, wegzulaufen, wenn sie am nächsten Morgen unser überaltertes, kahles Haupt auf dem Kopfkissen unseres Futons vorfinden.

Nein, wenn wir auch noch etwas anderes vom Leben haben wollen.
Elf Frauen?

Wann sind die abends denn mit dem Schminken fertig, wenn man auf eine Party will.
Und… was, wenn diese seltsamen Tage kommen, in denen Frauen irgendwie miesgelaunt, zickig und empfindlich sind. (Ich meine nicht jeden gewöhnlichen Tag, sondern, na, diese Tage.) Hat Hirohito Shibuya Tampons in der Zentnertüte eingekauft? Oder ist das irgendeine andere merkwürdige japanische Sexsache, á la Unterhosenautomaten, Blow Job-Bars und Puppenhotels?

Auf das Geheimnis seines Erfolges angesprochen, verriet der enigmatische Lustgreis über seine Zauberformel, daß sie ausgesprochen auch unattraktive Männer attraktiv machen würde… (lautstarkes Jubilieren auf allen Bänken, geballte Fäuste, Geschrei: „Yesss!“ „Strike!“), aber wenn er sie verraten würde, müsse er sterben. (lautstarkes Pfeifen, Tumulte: „Mist!“, „Lusche!“, „Laaaaaaaaangweilig!“)

Insgesamt eine wenig überzeugende Technik.
Immerhin, die Neugier bleibt: Was mag das für eine Formel gewesen sein?
„Eine Million Yen?“
„Die Privattelefonnummer von Brad Pitt?“
„Wolle Rose kaufe?“
„Tokio Hotel?“

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