Unkommentiert, weil herrlich eindeutig...
Papst-Entzauberung von Hubertus Mynarek: „Ich möchte ausdrücklich sagen, daß ich gerade auch aus den kritischen Rezensionen viel gelernt habe. Am meisten bereichert und belehrt fühlte ich mich durch die Ausführungen von Hubertus Mynarek." Wer das sagte? Joseph Ratzinger.
Mynarek hat sich nicht geändert. Er bietet einen brillanten Disput um die „Vernebelungsenzyklika ‚Gott ist die Liebe‘", das „unvollständigste Programm der Liebe, das ich kenne". Im Verlauf dieses Disputs zerpflückt Mynarek die Argumente des Papstes, der von vielen mittlerweile zu Kirchenblättern aufgerückten Zeitungen und Magazinen (FAZ, taz, Stern) pflichtschuldigst als das neudeutsche Wunder gepriesen wird, und weist dem päpstlichen Autor auf Schritt und Tritt Auslassungen, Verdrängungen, Einseitigkeiten nach. Lesenswert sind in diesem Zusammenhang Mynareks Ausführungen über Ratzingers Lehre von der Ehe („ohne den leisesten Gedanken an Naturwissenschaften, empirische Anthropologie, Soziologie, Ethnologie"), über das päpstliche Eucharistieverständnis („ein subtiler Kannibalismus") oder über die von Ratzinger, dem nie gewandelten Großinquisitor, so gerne dargetanen Zusammenhänge von Vernunft und Glauben: „Man muß sich das mal vorstellen: Eine Kirche mit einer absurden, irrationalen, bizarr-unvernünftigen, irrwitzigen Ideologie, sprich: die Vernunft verhöhnenden Dogmatik beansprucht die absolute Oberhoheit über die menschliche Person und den gesamten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich, also über die individuelle, soziale, ökologische und ökonomische Vernunft. Und keiner unserer Zwerge, d. h. der Politiker aller Parteien, schreit: ‚Unfug‘ oder wehrt sich dagegen."
Quelle
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