Sonntag, 20. Oktober 2019

Merkwürdige Äonen [2]



Das Zeitalter der Namenlosen Stadt


Als der namenlose Erzähler in Gewölbe unter der Namenlosen Stadt eindringt, „tief unten im Grab ungezählter, seit Äonen vergangener Altertümer, Meilen unterhalb der von Morgendämmerung erhellten Menschenwelt“ präsentieren sich ihm die bizarren, doch beeindruckenden Hinterlassenschaften der alten Rasse, die diese Stadt vor zehn Millionen Jahren erbaut hatte. Er findet groteske Mumien, in der Beschreibung nicht unähnlich dem Brauchtum des späten ägyptischen Reiches, und Reliefs an den Korridorwänden, die die Geschichte der Alten wiedergeben. Viele Jahre später stellte er auf gleiche Weise die sternköpfigen Alten Wesen seiner Meistererzählung „At the Mountains of Madness“ (1931, veröffentlicht Februar-April 1936 in „Astounding Stories“) vor. Auch der Plot einer der letzten Erzählungen Lovecrafts, „The Shadow Out of Time“ (1934/5, veröffentlicht Juni 1936 ebenfalls in „Astounding Stories“), hat in seiner zweiten Hälfte Ähnlichkeiten mit dem von „The Nameless City“.

Doch dies sind nicht die einzigen Elemente, die Lovecraft in späteren Erzählungen wieder verwendete, die zusammen den dunklen Mythos ergeben, der ihn so populär werden ließ. In „The Nameless City“ wird auch das erste Mal der Name Abdul Alhazred erwähnt. Es ist die Namenlose Stadt, so heißt es in der Geschichte, von der „der wahnsinnige Dichter in den Nächten träumte, ehe er seinen rätselvollen Zweizeiler sang“:

„That is not dead which can eternal lie.
And with strange aeons even death may die.“

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