Das Zeitalter der Namenlosen Stadt
„The Nameless City“ (Die Namenlose Stadt) ist eine Horrorgeschichte des amerikanischen Schriftstellers H. P. Lovecraft (* 20. August 1890; † 15. März 1937) aus dem Januar 1921, die erstmals in der Novemberausgabe 1921 der Amateurzeitschrift „The Wolverine“ veröffentlicht wurde. Es wird oft als die erste Geschichte des „Cthulhu Mythos“ angesehen. Dies ist ein Begriff, den Lovecraft selbst so nie benutzt hat, aber dazu dient, den Handlungsrahmen, die Stilmittel und Überlieferung zu identifizieren, die von Lovecraft und seinen literarischen Nachfolgern eingesetzt wurden. Einige der Themen dieses Mythos, wie zum Beispiel das Überleben nicht-menschlicher Wesen, die in „seltsamen Äonen“ die Erde beherrschten und die relative Bedeutungslosigkeit der menschlichen Rasse, kommen bereits in „The Nameless City“ vor, wurden in späteren Erzählungen jedoch effektiver eingesetzt.
Die Namenlose Stadt des Titels der Geschichte ist eine antike Ruine, die tief im Inneren der Arabischen Wüste verborgen liegt und älter als jede menschliche Zivilisation ist, denn sie wurde von Wesen erbaut, die vor dem Menschen existierten und immer noch tief unter der „nicht nachhallenden Schwärze des Abgrunds“ ruhen. Wie viele Geschichten Lovecrafts basiert „The Nameless City“ auf einem Traum. In seinem Notizbuch beschrieb Lovecraft später Details des Traums. Er sah einen Mann, der in einer „seltsame(n) unterirdische(n) Kammer“ eine „Bronzetür“ aufbrechen wollte, dabei aber von einströmendem „Wasser überwältigt“ wurde. In der Geschichte ist die Tür bereits geöffnet, und enthüllt „eine Unendlichkeit unterirdischen Glanzes“, eine unermessliche „innere Lichtwelt“, vor der menschliche Augen versagen. Unklar ist, ob Lovecraft hier ein übernatürliches Element andeutet, oder tatsächliche eine lichterfüllte „Innere Welt“ (Hohlwelt) meint, das Thema zahlreicher pseudowissenschaftlicher Schriften und Romanzen des 19. Jahrhunderts? Auch in „The Call of Cthulhu“ (1926, veröffentlicht in „Weird Tales“ Februar 1928) taucht ein ähnliches Motiv auf, doch im Gegensatz zu der Tür in „The Nameless City“ liegt dahinter nicht grenzenloses Licht. „Die Öffnung war von einer derart schwarzen Finsternis, dass diese fast stofflich zu sein schien“, so heißt es, bevor der Große Alte „tastend seine gallertartige grüne Ungeheuerlichkeit durch die schwarze Pforte zwängte.“
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