Wie viele Schriftsteller hatte auch H.P. Lovecraft sein "Ideenbuch" - ein Notizbuch, in dem er Einfälle, Bilder und Zitate niederschrieb, die er in Zukunft vielleicht einmal für eine seiner Geschichten verwenden wollte. Ich glaube, die meisten Schriftsteller haben so etwas in irgendeiner Form - als Sammlung von Karteikarten, magsiche Tagebücher oder Datenwust am Ende der Festplatte. Bemerkenswert bei Lovecraft ist, dass die in seinem "Schwarzen Buch" festgehaltenen Ideen ziemlich genau den Umfang und die Grenzen des Subgenres definieren, für das er bekannt geworden ist. Es ist immer das Grauen vor dem Fremden, das ihn fesselt. Das Grauen aus einer fremden Welt, oder das Grauen aus einer Fremden Zeit - die Pathologie seines Mythos ist recht fest umrissen. Gerade die Variationen jedoch sind recht spannend - tatsächlich wäre es mit den in Lovecrafts Notizen enthaltenen Fingerzeigen überhaupt kein Problem, eine neue beliebige Geschichte zu verfassen, die sich nahtlos in den Mythos einfügt.
Schauen wir diesen Oktober mal auf einige dieser Ideen, schauen wir auf die rudimentäre Grundordnung eines Neo-Mythos, auf das Skelett des Skelettlosen, auf Cthulhus blankes Fleisch... in Lovecrafts Notizbuch - nackt!
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