Der ursprüngliche Farbkreis entstammt der Natur. Und deshalb hat ihn der Mensch, der noch die Natur zu schätzen wusste, überall mit sich herumgetragen, obwohl auch er nur eine Fiktion ist.
Er ist ein an den Enden zusammengeklebter Regenbogen. Wo hat man so etwas schon einmal gesehen?
Heutzutage weiß der Mensch – leider, oder Gott sei dank – die Natur nicht mehr zu schätzen.
Nicht, dass es einen Gott gibt. Oder vielleicht doch, dann aber als Seele des menschgeschaffenen Universums, der Umwelt.
Der Weg von der Natur in die Umwelt, und hier in ihr Herz, die so genannte Zivilisation, ist einer der großen Rites de passage oder Übergangsriten der Menschheit. Ein Erwachsenwerden. Eine Wiedergeburt. So wie die Aufnahme in den Kriegerbund. Oder die Beschneidung: Ein Gewinn, und ein Verlust gleichermaßen. Natürlich lassen sich erste Anpassungsschwierigkeiten nicht vermeiden. Es schmerzt noch, dort, wo wir einen Teil des Natürlichen abgeschnitten haben. Andererseits haben wir jetzt mehr Platz für Schmuck und Verzierungen.
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Weiß: Wartende Leere, das Medium. Carte Blanche.
Schwarz: Limitierung und Konturierung. Es liegt in der Hand des Künstlers, Formen erkennbar zu machen. Hier zeigt sich bereist die Stilsicherheit.
Rot, Blau und Gelb.
Füll die Formen aus.
Mit diesen Grundtechniken ergeben sich alle anderen Farben.
Rot: Energie und Emotion, Ekstase.
Blau: Raum und Raumgestaltung.
Gelb: Das Ich und seine Projektionen.
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