Sonntag, 31. Oktober 2010

Happy Halloween | Links

"classic movie monsters" ...
Happy Halloween | Kirby Dynamics: klassisch in Szene gesetzt von Jack Kirby...
Happy Halloween | Golden Age Comic Book Stories: ...und auf klassischen Filmplakaten und mehr.
"The Adventure of the Sanguinary Count" ...
Halloween by Gaslight | Comics should be good: Viktorianischer Grusel und Holmes, Sherlock Holmes...

Sunday Pin-up



Der Ebergott aus "Journey into Mystery" No.103 (schweinegeil)
"Thor" und "Asgard" visualisiert by Jack Kirby, © by Marvel Comics.

Samstag, 30. Oktober 2010

Freitag, 29. Oktober 2010

Bela Lugosi ist... White Zombie

(Und nein, das heisst natürlich nicht, dass der gute Mann jetzt doch noch umgeht. Bela Lugosi is dead, baby...! Aber passend zum Unheimlichen Oktober habt ihr jetzt hier die Möglichkeit Bela aus Lugos in prachtvollem Schwarz-Weiß in dem Klassiker White Zombie zu sehen. Durch die Magie von YouTube!

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Aus Lovecrafts Notizbuch [3]

Mächte der Dunkelheit (oder kosmischer Fremdartigkeit) belagern geweihtes Gebäude oder ergreifen von ihm Besitz.
Hexenmeister, der bei einer Reise in ein fremdartiges Gebiet des Grauens einen bösen Gefährten gewinnt.


"Die Hölle, das sind die anderen", so fasste Jean-Paul Sartre seine Einsichten zur Existenz des Menschen zusammen. „Das Grauen, das sind die anderen“, so könnte man H.P.Lovecrafts Weltsicht zusammenfassen. Das Fremde, das sind immer die anderen. Jedes Gesicht ist fremd, jeder Mensch, und kann man etwas anderes empfinden als Grauen vor diesen Millionen unbekannter, fremder Gesichter?

Besucher aus dem Grab. Ein Fremder bei einer öffentlichen Veranstaltung wird um Mitternacht bis zum Friedhof verfolgt, wo er in die Erde hinuntersteigt.
Unterirdisches Gebiet unter geruhsamem Neuengland-Dorf, bewohnt von (lebenden oder ausgestorbenen) Wesen aus prähistorischer Zeit und äußerster Fremdartigkeit.
Jemand betritt in pechschwarzer Dunkelheit Gebäude, das er für sein eigenes Haus hält. Tastet sich in sein Zimmer vor und schließt hinter sich die Tür. Seltsames Grauen... oder dreht Licht an und findet einen fremdartigen Ort oder ein fremdartiges Wesen. Oder findet die wiederhergestellte Vergangenheit oder eine angedeutete Zukunft.
Beginne die Geschichte mit der Anwesenheit des Erzählers - ihm selbst unerklärlich - in völlig fremdartiger und furchteinflößender Umgebung.
Insekten oder andere Wesen aus dem Weltraum stürzen sich auf den Kopf eines Menschen und dringen in ihn ein, was dazu führt, daß er sich an fremdartige und exotische Dinge erinnert - mögliche Persönlichkeitsverdrängung.


Was ist das Fremde? Warum fürchten wir das Fremde? Ist das Unbekannte wirklich so schrecklich wie das Bekannte, Alltägliche, Normale?
Für Lovecraft war sicherlich das Abnorme ein Quell der Furcht – aber seine „Normalität“ definierte sich nach seinem idealisierten Bild seiner Heimat Neuengland, das mehr in der Phantasie fußte als in der Realität. Was ist wirklich normal, wenn alle Regeln sich gewandelt haben? Es ist dieses Gefühl der Entfremdung, dem die Weird Fiction hier eine Stimme verleiht – das existentielle Grauen, das wir empfinden, wenn wir begreifen, dass die Apokalypse alles verschlungen hat und nichts Normales mehr Bestand hat.

Ich wußte überhaupt nicht, wo genau ich war - es gab jedoch die bedrückende Empfindung unendlicher Ferne und völliger Fremdartigkeit im Vergleich zur Erde und zum Menschengeschlecht. Zu keinem Zeitpunkt geschah wirklich etwas - und ich merkte, daß ich vor dem tatsächlichen Erwachen beträchtliche Zeit geträumt hatte.

Zitate aus Lovecrafts Notizbüchern nach: H.P. Lovecraft: „Azathoth“ Vermischte Schriften, ausgewählt von Kalju Kirde. Übersetzung Frank Rottensteiner, Suhrkamp, Frankfurt a. Main 1989

Ich kann Dich sehen


Wir mixen Lovecraft und Sartre: Einzig sein nacktes Dasein ist dem Menschen vorgegeben; was ihn am Ende ausmacht, muss er erfinden. Es muss eine Situation, die Welt, die Gesellschaft, die Anderen, geben, damit ich mich von etwas losreißen kann, damit ich etwas überschreiten kann. Der Weg ist klar und vorgezeichnet: Ich muß der Außenseiter werden, bevor ich mir den Spiegel vorhalten kann, um zu erkennen.

Kirby Thorsday


Nornenmaiden aus "Journey into Mystery" No.102
"Thor" und "Asgard" visualisiert by Jack Kirby, © by Marvel Comics.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Shortcuts Oktober 2010


Demnächst, hoffentlich noch rechtzeitig, ein erneuter Blick in Lovecrafts Notizbuch. Vorbereitend verweise ich schon mal auf bisherige Veröffentlichungen zu diesem Thema. (Müssen... mehr... Links... veröffentlichen....)




Suchbegriffe der Woche:

  1. peanuts halloween black and white
  2. der große kürbis (ja, das passt. Siehe oben!)
  3. fraun animation (keine Ahnung...)
  4. grünkappen-lamas (habe ich lange nichts mehr von gehört, aber wenn wieder eine Einweihung vorgenommen wird, lasse ich euch gerne eine Info zukommen...)
  5. halloween werwolf (yesssssss...)
  6. magyarische geschichtsklitterung (Ich kann mir vage vorstellen, wer danach gesucht hat...)

Sonntag, 24. Oktober 2010

Sunday Pin-up

Die Nornenkönigin! Sexy, spooky.... my kinda gal...
aus "Journey into Mystery" No.107
"Thor" und "Asgard" visualisiert by Jack Kirby, © by Marvel Comics.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Fossile Engel

Ein Essay des unnachahmlichen Mr. Alan Moore über Magie, Magic.... vielleicht auch Magick:
Fossil Angels - Part 1: "Incoherent roar of our hermetic home-crowd, the Akashic anoraks, the would-be wiccans and Temple uv Psychic Forty-Somethings queuing up with pre-teens for the latest franchised fairyland, realm of the irretrievably hobbituated. Pottersville."
Folge der gelben Ziegelstraße, am Ende der Sätze der Link zu Teil 2.

Kirby Thorsday


Odin vs. Surtur den Feuerriesen aus "Journey into Mystery" No.99
"Thor" und "Asgard" visualisiert by Jack Kirby, © by Marvel Comics.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Xolank :: Stimmen zur Aufführung

Buuuuuuuuh!

...das war ein wenig antiklimaktisch, gelle? Und ob die Grammatik so 100% passt, darüber beraten wir heute abend... mit abgebrochenen Flaschen und Schnappmesser.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Pulp :: Xolank (8)



Aus den Aufzeichnungen von Prof. Kirby McCulloch, Universität Edinburgh, 1969

Welche Seuche wird auf uns zu kommen? Was ist ES, das dort aus diesem unheiligen Satelliten, dem Auge, das sieht, dem Mund der spuckt, dem Wächter, der wacht, ausgespien worden war?
Ich zerstörte die Linsen des Teleskops und Kirowans Tabellen, um der Nachwelt die schreckliche Wahrheit zu ersparen. Aber kann ich das schreckliche Bild in mir zerstören? Oder mein Wissen?
Ich habe Xolank gesehen. DEN URSPRUNG.
Xolank, der Wächter im Himmel.
Xolank.
Das Auge der Finsternis.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Pulp :: Xolank (7)



Aus den Aufzeichnungen von Prof. Kirby McCulloch, Universität Edinburgh, 1969

Mit zitternden Fingern griff ich nach den Kontrollen, um das nur Sekundenbruchteile gesehene Bild wieder einzufangen, doch dann entglitt meinen wie gelähmt niedersinkenden Händen das Teleskop, und mit einem Zucken, stärker als jeder Ekel, sprang ich von dem Instrument zurück und zerschmetterte die Linsen mit einem Schlag meines Schuhabsatzes. Dann sank ich nieder, in Schweiß gebadet und überlegte, ob das, was ich gesehen hatte, nur eine Halluzination meines überreizten Geistes gewesen war, oder viel mehr. Und schließlich kam ich zu dem Schluss, dass so unglaublich das, was ich sah, auch erscheinen mochte, ich es wirklich gesehen haben mochte, denn nur so gaben viele Dinge, auch der Tod Irving Kirowans einen Sinn.
Eifersüchtig wacht ES im Himmel - man kann es nicht sehen, nur bei Vollmond - aber es kann uns sehen. Kirowan sah es, vier Wochen vor mir, und der rachsüchtige Geist von DEM, was dort im Himmel wacht, streckte ihn mit einer Krankheit nieder, die man niemals zuvor auf Erden gesehen hatte. Ich sah es nur flüchtig, einen Augenblick lang, und vielleicht war dies nicht genug, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken - vielleicht werde ich verschont bleiben.
Doch das fällt mir schwer zu glauben, wenn ich mich an die irrwitzige Monstrosität erinnere, deren Anblick ich nur Bruchteile einer Sekunde sah und deren Bild sich mir doch so unauslöschlich eingebrannt hat, dass jeder Versuch, die Erinnerung daran zu verdrängen, unweigerlich fehlschlagen muß.
Oh ja, ich erinnere mich gut an den flüchtigen Eindruck auf den Linsen von Irving Kirowans verfluchtem Teleskop - was da schwebte, grau und grell angeleuchtet vom Licht ferner Sonnen, ein steinerner Ball, von Kratern und Hügel übersät wie der Mond doch ungleich kleiner - ein Ball wie aus versteinertem Fleisch - und jeder der Krater war höher und schmaler als jeder des Mondes, so dass sie fast so aussahen wie längliche, dem betrachtenden Auge entgegen gespitzte Münder - und inmitten der Krater mit ihren gespitzten Mündern - das große Kratermeer - der dunkle Schatten, in dem sich plötzlich dieses Auge öffnete - DIESES AUGE! - kreisrund und schwarz war es doch in seiner wimpernlosen Pupille schimmerte ganz deutlich eine uralte, selbstbewusste Intelligenz von unglaublicher Bosheit:
Und während ich noch starrte und das Teleskop verschwindend kurz über diese kosmische Monstrosität - das Auge, das sieht, aber nicht gesehen wird - hinweg huschte, da öffnete sich auf dem Grunde eines dieser mundartigen Krater etwas, rot, feucht, organisch, und eine vielfarbig schillernde Wolke leuchtenden Staubes wurde ausgespien in Richtung Erde, gerade auf meine Augen zu.

Redmask Update 2010-10-17

Ausgabe #3 unseres hochgeschätzten Anthologieprojektes REDMASK ist in den letzten Wochen ein wenig ins Hintertreffen geraten. Die Zeichen stehen nicht gut, meine Lieben, es sei denn "Die Maschine" schafft es noch in einer herkulischen Anstrengung etwa hundert Seiten zu füllen. Ansonsten müssen wir das Erscheinungsdatum von Halloween einen Monat später legen. Dies hat mehrere Gründe.

GÖTTER-ESSER: Simon Petrarcha ist das für REDMASK #3 vorgesehene High Concept-Novellchen "Götter-Esser + Teleporno"  vollkommen aus dem Ruder geraten und es ist jetzt schon in der ersten Hälfte so umfangreich geraten, dass es jede Art von Anthologie sprengen wird. Da wir dem guten Mann jedoch nicht seine brillante Vision kaputtmachen wollen, sehen wir dem fertigen Werk wohlwollend entgegen und hoffen, es noch dieses Jahr als abgeschlossenen Roman in unserer Buchreihe herauszubringen. Stattdessen veröffentlicht er in REDMASK #3 eine weitere Kurzgeschichte um den Götter-Esser, in der schon einmal ein paar Andeutungen enthalten sind. Aber sie ist kurz, die Geschichte, somit fehlen uns etwa 50 Seiten.

XOLANK: Hier habe ich schon vor geraumer Zeit die Segel gestrichen, zwei Neuversionen von "Xolank" liegen auf dem Rechner, eines mit dem Titel "Das Auge im Himmel", eine Art Hard Boiles Version des ganzen. Das ganze hat sich so schleppend hingezogen, und zur Urversion der Story habe ich irgendwie keinen Zugang mehr, dass ich sie in einem Befreiungsschlag für den Oktober online gestellt habe (siehe weiter unten und oben, jeden zweiten Tag.)

FANTASY: Bei den Redaktionsbesprechungen haben wir vor langer Zeit schon vereinbart, dass nicht zuviel Fantasy in unseren Weird Fiction/ Mystery/ Fantasy-Mix einfliessen soll. Mit dem Götter-Esser haben wir prinzipiell schon einmal eine Position abgedeckt, und hier wäre nur noch Platz für eine Position traditionelle "Sword&Sorcery"-Nummer. "Adam in Xeggraire" dümpelt ein bischen vor sich hin, auch weil einige Themen der Serie inzwischen anderswo angesprochen wurden (danke, Simon!). Wir konnten uns jedoch schon vor einigen Wochen ein originelles Werk eines aufstrebenden Neu-Autoren sichern, von dem man sicherlich in Zukunft noch einiges hören wird. (Sprich: Auch hier sind noch ein paar Bücher in der Pipeline...)

WEIRD: Dies und das. "Reservoir Dogs meets Cthulhu" ist noch eine Option, ansonsten sieht momentan am Vielversprechendsten eine Geschichte um zwei Bibliothekare aus. Nein, wirklich. Und es ist Cthulhupunk, wenn man das so sagen darf...

Freitag, 15. Oktober 2010

Pulp :: Xolank (6)



Aus den Aufzeichnungen von Prof. Kirby McCulloch, Universität Edinburgh, 1969

Nur einer der Schnipsel war noch leserlich. Er war unter die Tür geweht worden und solchermaßen geschützt, die Feuchtigkeit überstanden. Zwei Worte konnte ich entziffern, und die ließen mich zutiefst erschauern. DER URSPRUNG stand dort.
Kirowan hatte so in seinen Unterlagen den imaginären Punkt beschrieben, von dem angeblich ein Großteil der viruellen Meteoriten kommen sollte. War das, was Kirowan erkranken hatte? Hatte er versucht, DEN URSPRUNG zu finden, um seine Theorie zu beweisen, und als er ihn nicht fand, wurde er von einem Nervenleiden niedergestreckt? Oder hatte er ihn gefunden und war deshalb erkrankt?
Einige Zufälle und Übereinstimmungen schienen nun einen vagen Sinn zu geben, und übermächtiger Forschungseifer überkam mich. Ich untersuchte sofort das Teleskop, das einsatzfähig war. Zwar kannte ich nicht die genaue Position DES URSPRUNGES, aber sicherlich war das Teleskop noch ebenso eingestellt wie vor vier Wochen, als Irving Kirowan hier das letzte Mal Betrachtungen angestellt hatte - kurz bevor ihn sein rätselhaftes Schicksal angefallen hatte.
Es war nicht schwierig für mich, die Bewegung auszurechnen, die die Erde innerhalb der vier Wochen im Vergleich zum Firmament gemacht hatte, und ich brauchte also die Linse des Teleskops nur um vier Wochen weiterzukurbeln, um die Bewegungen der Position, die Irving Kirowan vor vier Wochen beobachtet hatte, wieder auszugleichen. Als ich meine schweißtreibende Beschäftigung beendet hatte, fiel mir zum ersten Mal auf, dass heute Vollmond war - genau wie an dem Tag, als Kirowan seine letzte Beobachtung gemacht hatte.
Dieser Gedanke erfüllte mich mit einem gewissen Fieber. Neugierig, bis zum Zerbersten gespannt, setzte ich mich auf den etwas feuchten Sitz des Teleskops und presste meine Augen gegen die Gummiringe. Zuerst sah ich nur Finsternis, aber dann hatten meine Augen sich an die Dunkelheit des Weltraumes gewöhnt, und ich konnte erste Sterne erkennen, die stäubchenartigen Emanationen der Milchstraßensysteme und farbige Nebelwolken verglühter Sterne. All dies sah ich, aber nicht das, was DER URSPRUNG sein konnte. Sicherlich hatte ich einen Rechenfehler gemacht - vielleicht hatte auch Kirowan einen Fehler bei der Kalkulation der Position gemacht. Ich begann also, diesen Punkt, an dem ich angekommen war, in immer weiteren Kreisen zu umfahren - was äußerst genaue und sensible Handhabung des riesigen Teleskops erforderte. Faszinierend, aber nichts sagend, war die astrale Szenerie, die sich meinen gierigen Augen bot. Ich wollte bereits aufgeben, als ich erschöpft gegen einen Hebel stieß. Das Teleskop sank um ein paar Millimeter herab - was für die Linse ganze Lichtjahre bedeutete, und während es sank, erhaschte ich einen Blick auf etwas, was kein menschliches Auge jemals hätte sehen dürfen.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Kirby Thorsday


Vision des Nordens aus "Journey into Mystery" No.97
"Thor" und "Asgard" visualisiert by Jack Kirby, © by Marvel Comics.

Das Lied der Pikten

Nimm das, Cäsar! Die rätselhaften Symbole der unbesiegten Pikten unter ihrem grossen König Bran Mak Morn an den Grenzen Nordschottlands: Doppel-Scheibe, Z-Stab (Alyth church), Halbmond, oder V-Stab, die Überbleibsel einer Religion, die alt war, bevor die ersten Invasoren über das Meer kamen. Stilisierte Mythologien der europäischen Ureinwohner? Der Neanderthaler? Das geistige Erbe der Urheimat, die lange schon unter den Wellen schläft? Bis heute gibt es keine befriedigende Erklärungen für die ornamentalen Urzeichen der Pikten, die wirklich befriedigend ist, außer dass sie augenscheinlich nicht in die formelhafte Weltordnung und Ordnungswelt der indoeuropäischen Kulturen zu passen scheinen. Wirklich fremde Zeichen, vom Lauf der Zeiten mit einem Schleier des Geheimnisses überzogen. Wer sie jedoch verstanden hat, dem öffnen sie ein Tor in die Zeit vor der Zeit. Der vollkommene Moment, dieses Tor zu durchschreiten ist die Nacht von Samhain, Halloween, die Nacht Aller Seelen.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Pulp :: Xolank (5)



Aus den Aufzeichnungen von Prof. Kirby McCulloch, Universität Edinburgh, 1969

Seine Ergebnisse dazu waren stets bejahend gewesen - Viren und verwandte Körper können selbst die schreckliche Kälte des Weltraumes überleben und verkapselt Äonen von Jahren überstehen - selbst eine wahnsinnserregende Reise durch die schwarze, konturlose Wüste des Alls, wo es Jahrmillionen dauert, von einem kosmischen Gestade zum anderen zu kommen. Nur Viren konnten den schieren Terror des Abgrundes zwischen den Sonnen überleben - als Sporen geschützt, von harten Schutzhüllen umgeben, konnten diese mikroskopischen Wesen selbst die kochende Hitze naher Sterne überleben.
Andere Forscher hatten ergänzende Theorien geäußert, zum Beispiel die Möglichkeit, dass auch die Urform irdischen Lebens - der allererste Vorfahr der Menschheit - von den Sternen gekommen war - aber diese Theorien waren selbst Kirowan zu vage gewesen, und er hatte sich auf die nachweisbaren Punkte beschränkt. Nach diesen hatte er versucht all die großen Seuchen der Geschichte - die Schwarze Pest, die Pocken und all die anderen Krankheiten, die aus dem Nichts gekommen waren und im Nichts verschwanden - mit bestimmten großen Meteoritenschauern in Relation zu setzen.
Es gelang ihm nicht immer, und manche der Dinge, die er behauptete, fand ich zu dürftig recherchiert, doch fand ich einige seiner Seitenbemerkungen unerfreulich, denn er hatte nach einer gewissen Zeit begonnen, die Richtung zu errechnen, aus der die Meteoritenstürme die er bestimmten großen Seuchen zuzuordnen glaubte, gekommen sein konnten. Schließlich, eine ganze Zeit lang nachdem er mit diesen irrwitzigen astrogeometrischen Überlegungen begonnen hatte, fasste er seine Berechnungen in einer Mappe zusammen, in der einige Papiere fehlten. (Sie waren herausgerissen, ich fand sie völlig zerfetzt und zur Unkenntlichkeit zerstört in einem Papierkorb.) Diese Handlungsweise musste, Kirowan schon unter dem Einfluss seiner Krankheit überkommen haben, denn sie passte nicht zu ihm.
Die galaktische Position, die Kirowan errechnet hatte, war nun nicht mehr auffindbar - und im Nachhinein danke ich dem Schicksal, dass es mir erspart hat., so Kirowans Schicksal zu folgen - und als ich mich auf den Weg machte, die große Wendeltreppe zu erklimmen, um das Teleskop zu erproben, war ich schon halb überzeugt, dass Kirowans Krankheit psychisch war und aus der Frustration seiner nutzlosen (und scheinbar ergebnislosen) Forschungen stammte.
Ein Notizblock war in hundert Fetzen zerrissen und bedeckte den Boden des Observatoriums, durch dessen weithin geöffneter Decke der spärliche Lichtschein der Sterne und des Mondes hereinfiel. Es war schon Nacht geworden, während ich in Kirowans Unterlagen gelesen hatte, und die eindringende Nachtluft (von heute und wohl den ganzen vier Wochen, seit Kirowan hier das letzte Mal gewesen war) hatte alles, was auf den Zetteln des Notizblockes einmal zu lesen gewesen war, zu verschwommenen tintenblauen Krakeln verkommen lassen.

Montag, 11. Oktober 2010

Pulp :: Xolank (4)



Aus den Aufzeichnungen von Prof. Kirby McCulloch, Universität Edinburgh, 1969

Während die Ärzte sich über terminologische Unterschiede stritten, hatte ich die Möglichkeit, Einblick in die Forschungen Kirowans zu erhalten. James Kirowan selbst, von Beruf Architekt, hatte kein Interesse an den Untersuchungen seines Vaters, die er als "esoterischen Buck-Rogers-Kram" abtat und überreichte mir eigenhändig die Schlüssel zu Kirowans Privatobservatorium, einem alten Turm oben in den Bergen, der mit einem leistungsfähigen 2,5m-Teleskop auf einer freibeweglichen Lafette ausgerüstet war. Der Bau stammte aus dem zweiten Weltkrieg und bestand weitgehend aus schmucklosem grauem Beton, von der weißgestrichenen Kuppel einmal abgesehen, aber was an ihm reizte, war nicht seine Ästhetik, sondern sein wissenschaftlicher Nutzen. Kirowan hatte hier einen Großteil seines beträchtlichen Familienvermögens investiert und damit Edinburgh zu einem Anziehungspunkt für Astronomen, Astrophysiker und ähnliches aus aller Welt gemacht.
Obwohl Kirowans Forschungen mir, dem Physiker, in weiten Bereichen zu spekulativ und populistisch waren, habe ich ihm doch nie die fachliche Kompetenz abgesprochen. Er war anerkanntermaßen ein Experte auf sämtlichen Gebieten der Sternkunde, auch wenn sein erklärtes Lieblingskind eine etwas ungewöhnliche Verquickung von Astronomie und Biologie war. Ich spürte sofort etwas von der Faszination, die Irving Kirowan angetrieben haben musste, als ich an einem kalten Novembertag schließlich die Türen des Beobachtungsturmes aufschloss und in seinem ausgedehnten Forschungstrakt fantastischen Bildern und ausladenden chemischen Molekülmodellen gegenüberstand, die seine neuesten Überlegungen zum Existieren von Lebewesen außerhalb der irdischen Biosphäre unterstützen sollten.
An einer Wand hatte er Photographien und Tafeln befestigt, die bis ins kleinste Detail peinlichst genau die Beschaffenheit einzelner Meteoriten oder anderer stellarer Körper beschrieben, auf deren Oberfläche oder in deren Substanz man Spuren organischer Moleküle der bekannten Art gefunden hatte. Die schiere Übermacht dieser Daten war schon genug, um einige zu überzeugen, auch wenn mir solche Fakten meistens zu karg waren und durchaus zur Misinformation einluden. Dennoch, Kirowans Forschung selbst war nicht so unbedeutend oder abartig, wie sein Sohn glauben machen konnte. Es war durchaus wichtig zu wissen, ob Leben im Weltraum möglich war. Irving Kirowan zum Beispiel hatte Zeit seines Lebens Forschungen zu der Frage betrieben, ob verschiedene Krankheiten, die von Zeit zu Zeit ohne eine Spur bisherigen Vorkommens den Globus überfallen, nicht vielleicht mit Meteoriten in die Erdatmosphäre eingedrungen waren.

Samstag, 9. Oktober 2010

Pulp :: Xolank (3)



Aus den Aufzeichnungen von Prof. Kirby McCulloch, Universität Edinburgh, 1969

James zuckte die Achseln. "Wenn er will, dass das Teleskop vernichtet wird, soll das geschehen." Mir drang Blut in den Kopf, als ich ihn so leichthin die Zukunft einer der vorzüglichsten wissenschaftlichen Einrichtungen in Schottland bestimmen hörte.
"Sicherlich meinen Sie das nicht ernst, oder? Denken Sie bitte daran, welchen unschätzbaren Nutzen die Wissenschaft an diesem Observatorium hat!"
"Mein Vater ...“, begann er.
"Ihr Vater ist ein kranker Mann. Die vordringliche Sorge in diesem Moment sollte sein, ihm Linderung zu verschaffen. Wie steht es mit der Möglichkeit, dass die Infektion aus einem exotischen Virenstamm seiner biologischen Forschungen entstammt?"
"Das haben wir schon ausgeräumt", sagte James leise, damit die Worte nicht an das Ohr des Sterbenden dringen konnten. "Mein Vater beschäftigte sich ausschließlich mit theoretischen Forschungen im Zusammenhang mit seinen astronomischen Untersuchungen - sie verstehen schon, Leben im Weltall, Szenarios extraterrestrischen Lebens - er hat niemals Zugang zu Virenstämmen gehabt."
Ich spitzte die Lippen und zupfte an meinem Kinnbart.
"Dann gibt es keinen ersichtlichen Infektionsweg. Oder war ihr Herr Vater in Dinge verwickelt, von denen ich nichts wissen darf." Der verständnislose Blick, mit dem James Kirowan mich musterte, ließ mich die schattenhaften kriminologischen Theorien, die ich halb durchdacht hatte, schnell vergessen, Nein, was auch immer seinen Vater erwischt hatte, er wußte nichts davon.
Ich betrachtete den stumm und steif in seinem Bett liegenden Kollegen, das gelbliche, wie aus Wachs geformte tote Gesicht, und noch einmal kam mir Zweifel, dass ein Mensch innerhalb von ein paar Tagen so schnell und so gründlich zerfallen konnte.
Irving Kirowans Krankheit, so unglaublich es scheinen mochte, zog sich noch über fast drei Wochen dahin, während der er so vollkommen zerfiel, dass er, als er schließlich verstarb, einem Skelett mehr ähnelte als einem lebendigen Menschen. Er war nie wieder aus dem Koma erwacht, aus dem ihn nur der Tod erlöste. Als man ihn nach seinem Verscheiden wog, betrug sein Gewicht nur noch wenige Kilogramm, die Rückentwicklung (oder vorzeitige Alterung), die ihn befallen hatte, gab der medizinischen Öffentlichkeit Rätsel auf. Man einigte sich schließlich darauf, dass er an einer Virusinfektion zugrunde gegangen war, die seine gesamte RNS, der Stoff, der für die Nachrichtenübermittlung zwischen den einzelnen Zellen verantwortlich war, verändert hatte. Das Virus selbst jedoch konnte nicht aufgefunden werden, es hatte sich schon aufgelöst, und diese extreme Kurzlebigkeit wurde einerseits als Extravaganz, andererseits auch als Glück gepriesen, denn es war unwahrscheinlich, dass man jemals ein Gegenmittel gegen diese Krankheit entwickeln konnte.

Freitag, 8. Oktober 2010

I do Voodoo, what do you do?


Direkter Download aus dem Universum B, gefiltert durch die heilige Maske aus Palmwedeln. Ayizan Velekete, die Verkörperung des Heiligen Landes, in dem wir aufwachsen verkleidet sich als die Heilige Klara (und damit Schutzpatronin des Fernsehens - die Visionen, die sie uns schenkt, entstehen direkt am Rand des weißen Rauschens, Ekstase aus Statik, fraktale Vévés in der Verpixelung des Rasters!)
Mama Kete, Mutter der Welt, das Ideal moralischer Rechtschaffenheit, Schutzherrin der Initiation, durch die wir in Schmutz und Schund auf dem marktplatz der Informationen geboren werden. Sieh sie durch die unvergänglichen Blätter, die das Mysterium schützen, die Hohepriesterin des Tarot: ihre Gewänder sind weiss, aber ihre Haut ist schwarz. Nun, nach dem schmutzigen Krieg gehört das Land uns. Sieh sie hinter der Televison, diese Schleier sind hauchdünn, flattern im Stroboskop wechselnder Kanäle. Und dann die Heilige Communio auf Programm 156.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Pulp :: Xolank (2)



Aus den Aufzeichnungen von Prof. Kirby McCulloch, Universität Edinburgh, 1969

Zwei Lider wie aus gelbem Wachs zogen sich langsam von großen, rotunterlaufenen Augen zurück. Die Augäpfel waren gelblich angelaufen, aber in einem Farbton, den ich noch bei keinem Gelbsüchtigen gesehen hatte. 'Dennoch schien in den blassblauen Pupillen soetwas wie Wiedererkennen zu stehen. Die dürren Lippen zuckten, als Kirowan versuchte, Worte zu formen.
"Ich bin hier, Irving. Kirby McCulloch. Sprechen Sie..."
Ich beugte mich über seine schmale Brust, von der ein süßlicher Geruch von Heilsalben und Fleisch, das sich langsam umwandelte, ausging. Früher einmal war diese Brust doppelt so breit gewesen - wie konnte ein Mensch bloß in sowenig Tagen so altern?
"McCulloch...", kam es keuchend aus dem zitternden Mund. Die Lippen, mit pergamentartiger Haut überzogen, zuckten krampfhaft, als er versuchte, artikulierte Laute zu formulieren. Trotzdem glaubte ich mich verhört zu haben, als das erste Wort über seine Lippen kam: "Xolank." Der archaische, völlig unbritische Tonfall dieses Wortes verwirrte mich, ebenso wie das schreckliche Zittern, das in den gelblich verfärbten Schnurrbart und die hervorquellenden Augen des Kranken gekommen war. "Wir müssen aufpassen...", keuchte Kirowan, "man kann es nicht sehen, nur bei Vollmond. Aber... es kann uns sehen..." Ich nickte, um den Kranken zu beschwichtigen, obwohl ich kein Wort verstand. Anscheinend hatten Kirowans esoterische Forschungen mit Astronomie und verschiedenen Seitengebieten der Biologie seinen Geist im Todeskrampf entscheidend verwirrt.
"Die Linsen meines Teleskops...", zischten die Silben zwischen seinen lockeren gelben Zähnen hervor", sie sind verschmutzt... McCulloch...!" Hier schoss seine greisenhafte Hand empor und umklammerte meinen Arm wie eine Klaue, "Du musst sie zerstören! Du musst!“
Seine dürren Lippen holten Atem für einen weiteren Satz. Dünne Speichelfäden trieben wie Spinnennetze aus seinem Schlund. "Lass niemanden sehen... was ich sah..."
Er sank zurück in seine Kissen, schloss die erschöpften Augen. Über seine zitternden Lippen drang Speichel und ein paar unartikulierte, röchelnde Laute, dann versank er wieder in den komaartigen Schlaf, in dem er bei meiner Ankunft gelegen hatte.
"Verstehen Sie, was er meint, Herr McCulloch?", schob sich James nach vorne, während die Ärzte sich eilig über den Kranken beugten und seinen Zustand untersuchten, der zwar ernst, aber unverändert war. "Er hat soetwas auch schon zu uns gesagt... aber wir haben kein Wort davon verstanden. Was meint er nur?"
"Ich kann nur raten", meinte ich, "Sein Privatobservatorium soll anscheinend der Nachwelt vorenthalten werden. Das ist seltsam, denn ich habe ihren Herren Vater niemals für selbstsüchtig gehalten."

Kirby Thorsday


Kampf der Aesir gegen die Frostriesen aus "Journey into Mystery" No.97
"Thor" und "Asgard" visualisiert by Jack Kirby, © by Marvel Comics.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Kirby Links 2010-10-06

Blog: Ein neuer Blog im Kirbyversum verspricht uns 365 Tage pure "Fourth World"-Glorie. Schafft es der motivierte Blogger uns jeden Tag mit einer weiteren Einzigartigkeit aus Kirby Vision zu überraschen? Ich glaube schon. Check it, love it.

Book: "Simon and Kirby Superheroes" endlich im Handel! Einige Vorschauen bereits jetzt einsehbar. Trendsetter, geistige Globetrotter, Simon & Kirby bleiben DIE Künstler, die quer durch alle Genres die Konventionen und Innovationen bestimmt haben.

Feature: Für die kommenden Wochen Monate habe ich ein neues nettes Thema für diesen Blog entdeckt. Jeden Donnerstag (Thursday für unsere anglophonen Nachbaren) eine weitere Einzigartigkeit aus Kirbys faszinierendem Mix aus Mythology und SF, der in "Journey into Mystery" begonnen hat. Ladies & Gentlemen, ich gebe euch den Kirby Thorsday.

Pulp :: Xolank, ein Vorwort

In den ersten Wochen des Oktobers 2010, passend zu unserem alljährlichen Warten auf den Großen Kürbis, werde ich auf dem NEMED HOUSE Blog alle zwei Tage einen Abschnitt aus der Kurzgeschichte "Xolank" veröffentlichen. Die Geschichte liegt hier nun schon einige Zeit herum, und hat sich bislang erfolgreich gegen jede Art von Überarbeitung gesträubt. Ich erwähnte diesen Namen bereits, oder? Xooooolank...

Natürlich ist sie ein Vertreter des Typus der Weird Fiction, die H.P.Lovecraft so populär gemacht hat: Wieder sehen wir einen "hilflosen Helden", der mit einem höchst erschröcklichen Phänomen konfrontiert wird. Kognitive Dissonanz und Versagen aller Reflexe inbegriffen. Bei "Xolank" ist es tatsächliche eine Art des "Kosmischen Grauens", den Lovecraft prägte, und dies seltsam. (Interessanterweise ist das wissenschaftliche Prinzip, dass der Geschichte zugrundeliegt, inzwischen nicht mehr so umstritten wie zum Zeitpunkt des Verfassens der Geschichte.)

Prinzipiell ist gegen die Geschichte nichts einzuwenden, aber ich bin mir inzwischen doch sehr unsicher wegen einiger technischer Details zum Ende der Story hin. Und bevor ich mich gräme, dies so gedruckt zu sehen, veröffentliche ich es erst einmal hier. Vielleicht hat ja einer der geneigten Leser eine Idee, wie man den logischen Fehler in der Geschichte elegant verschwinden lässt.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Pulp :: Xolank (1)



Aus den Aufzeichnungen von Prof. Kirby McCulloch, Universität Edinburgh, 1969

Ein nächtlicher Anruf hatte mich geweckt und an das Krankenbett meines Bekannten, Irving Kirowans gerufen. Obwohl die Stimme seines Sohnes, James, besorgt und irgendwie verstört geklungen hatte, war ich doch nicht an den mitleidserregenden Anblick gefasst, den der Kranke in seinem durchschwitzten Lager bot. Wenn nicht die Stimme und einige unveränderliche Merkmale bestanden hätten, hätte ich in dem ausgemergelten, um Jahre gealterten zerbrechlichen Körper denselben noch vor wenigen Tagen vor Vitalität und Lebenskraft sprühenden Freund wiedererkannt. Kirowan war nur noch ein Schatten seiner selbst, und ein Blick in sein gelbliches, eingefallenes Gesicht genügte um zu wissen, dass es mit ihm zu Ende ging.
James Kirowan und Kirowans Frau waren ratlos, ebenso die anwesenden Ärzte. Es bestand aber für sie kein Zweifel daran, dass es bereits zu spät war, irgendetwas zu unternehmen. Ein Transport würde den sowieso nur noch dürftig glimmenden Lebensdocht des Kranken sofort auslöschen. Die Ärzte vermuteten eine virale Infektion, aber von keinem ihnen bekannten Stamm. Keines der bekannten Mittel sprach an, und es war unmöglich, in der kurzen Zeit, der Kirowan noch blieb, ein neues Präparat zu entwickeln. Man konnte nur zusehen, wie er langsam schwächer und schwächer wurde.
"Er hat nicht mehr lange", flüsterte James mir zu, die Kinnbacken angespannt wie Stahlseile, "aber bevor er das Bewusstsein verlor, hat er nach Ihnen gerufen. Wir dachten, es wäre vielleicht wichtig. Vater scheint es viel zu bedeuten, dass Sie hier sind."
"Ich werde versuchen mit ihm zu sprechen."
Die Hand des Kranken war heiß und trocken, sie schien in Flammen zu stehen, als ich sie berührte. Zugleich schien ihre Epidermis sich in eine wachsartige Masse verwandelt zu haben, denn als ich die Hand überrascht zurückzog, blieb der Eindruck meiner Finger in der greisenhaft aufgequollenen dürren Handfläche zurück.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Sunday Pin-up


Der Mächtige Thor besucht die Zwergenschmiede aus "Journey into Mystery" No.103
"Thor" und "Asgard" visualisiert by Jack Kirby, © by Marvel Comics.