Dienstag, 27. Dezember 2005

Köstliches Karma

Als ich vor einiger Zeit unter Jahresrückblick ein ironisiertes Bild des Papstes Benedikt veröffentlichte, der mit seiner kultigen Camauro aussah wie der Anti-Claus, hätte ich nicht gedacht, dass es so heftige Reaktionen hervorrufen würde. Ach, ich Unschuldslämmchen... *hrhrhrhrhr* (bösartiges Kichern)

Wie man weiss, stand der heutige "Heilige Vater" ja einst der sogenannten "Kongregation für Glaubensfragen" vor, oder besser verständlich, der "Kongregation der römischen und allgemeinen Inquisition". Also im Grunde dem Nachfolger der Organisation, die früher (hoffentlich) Häretiker hetzten oder auf dem Scheiterhaufen verbrannten. Vielleicht macht es einen nachdenklich, dass nunmehr der Chefinquisitor Oberhaupt einer der Weltreligionen ist. Vielleicht wird einem auch nur mulmig. Naja.

Und dann erreicht mich folgende Nachricht:
"hi zu deinem motto. weisst du dass papst ein ex-stasi agent war? ist das ein weihnachtsgeschenk an uns? kirche schändet kinder und kommt frei wegen geld was hat es mit deutschland zu tun?"

Eine gute Frage. Alles, was ich zu meiner Entschuldigung zu sagen habe, ist dass alle Äusserungen auf dem Bild dümmliche Phrasen sind, die die Medien dieses Jahr weitergetragen haben. Achja, und dass man sowas Satire nennt, warum auch immer.

Das leuchtet ein. Und inspiriert den begeisterten Leser zu weiteren Höhenflügen postironischer Poesie:
"dann verbrenne scheisssantaklaus der einer paedophilen mafia dient und es GOTTES liebe nennt!"

Ist das nicht grossartig? Wie sicher hier die Grundproblematik des Themas getroffen wird.
Wir rufen für den Oberinquisitor nach der Inquisition. Burn, Baby, burn!

Und das nennt man Karma. Ha!

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