Donnerstag, 17. April 2014

Prokrastination



Vor einiger Zeit bin ich beim Aufräumen der externen und der internen Festplatte mal wieder über einen Ordner gestolpert, in dem einige Manuskripte und eine in Ehren vergilbte Landkarte lagen, skizziert auf altes Alkoholmatrizenpapier, das inzwischen schon dunkelbraun geworden ist. Die Tesastreifen, mit denen ich die Blätter zusammengehalten habe, sind inzwischen schwarz, der Plastikanteil des Tesa weg gebröckelt. bevor das noch schlimmer wird, habe ich alles mal schnell eingescannt, und dann schnell wieder irritiert weggelegt.

Geschichten aus den 80ern, die auf dem nur in den Phantastereien der Theosophen und anderer Spinner existierenden Urkontinent Lemuria spielen? Wer braucht denn so was?

Andererseits...

Einiges von dem Material hatte ich schon bei anderen Gelegenheiten zweckentfremdet, so z.B. für die stylistisch ebenfalls an Clark Ashton Smith angelehnten Geschichten um den letzten Kontinent der Erde, Arullu. Lemuria und Arullu, der erste und der letzte, L und A... unheimlich clever, nicht wahr?

Nein, nicht wirklich. Aber es amüsiert mich immer noch soweit, dass ich an einem faulen Nachmittag meine Zeit damit vertrödele, an der alterswunden Landkarte herum zu spielen. Und es ist amüsanter, die alte Landkarte zu nehmen und die morbide Ästhetik, die sie in all den Jahrzehnten erhalten hat, zu würdigen, als alles weg zu schmeißen oder komplett neu zu machen. Wie Cromwell sagte, Warzen und alles. Es ist halt ein altes Stück.

Auf jeden Fall braucht dieses alte Stück einen neuen Namen, denn Lemuria... nein, das geht wirklich nicht, außerdem haben das andere Autoren schon zu oft gebraucht, und wenn es auch in den Phantastereien der Theosophen und anderer Spinner seinen Platz hat, wir arbeiten hier streng wissenschaftlich... *hüstel* Denn neuen Namen greife ich also aus meinem Trickbeutelchen urbaner Chaosmagie oder so. Pandeluhme? Klar, warum nicht.

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