Sonntag, 1. August 2010

Irdische Gewänder

Wir dürfen natürlich auch nicht vergessen, dass die Sterne, auch wenn sie identifizierbare Objekte im ‚Outer Space’ sind, für den Mystiker auch immer symbolische Körper des ‚Inner Space’ sind, die körperliche Beschreibung von Seelenzuständen und symbolischen Korrespondenzgeflechten, die am ehesten durch Astralreisen zu betreten sind.

Dies erklärt auch die Geschichten der arkaneren Mythenzyklen, in denen beschrieben wird, auf welchen Sternen oder Planeten die Götter weilten, bevor sie die Erde erreichten. Es ist das astrale Äquivalent des Prozesses der Inkarnation, in dem die fallende Seele durch die außen liegenden Sphären herabsteigt, um sich endlich mit dem Genium der Erde oder des Gestirns vereinigt, in dem die Fleischwerdung bestimmt ist. Wenn erzählt wird, dass der Schwarze Gott Hyperboräas ursprünglich vom Saturn kam, so ist damit nicht der tatsächliche Planet gemeint, sondern dass der Gott seinen Ursprung in der astralen Sphäre und dem symbolischen Wirkungsbereich des Saturn hatte. Die Götter und Genien unseres Planeten tragen ‚irdische Gewänder’, die sie über ihre außerirdische – somit außermenschliche – Natur gestreift haben.

Ihr wahres Wesen können wir somit nur erahnen oder mit einer Art wohlwollendem Misstrauen erschließen. Wer will uns versichern, dass Xiclotl, der „Waldstern“ wirklich die Geschicke des Dschungels regiert – oder ob die Wälder auf seiner dunklen Oberfläche nicht doch aus fleischfressenden Baumwesen und Drogen absondernden Ranken bestehen?
cut-out aus der Kurznovelle "Xolank"

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