Mittwoch, 30. Oktober 2024

Ascharia, der Verlorene Planet

Aus dem mündlichen Bericht von Hespire, Astronaut der Lemurischen Planetenflotte

Während meiner zahlreichen Reisen zu den inneren und äußeren Planeten (sagte Hespire) sah ich solche Wunder und erlebte solche Abenteuer, die die wildesten Legenden der Jugend der Welt im Vergleich glaubwürdig erscheinen ließen. Eines Tages werde ich Ihnen vielleicht von meiner Begegnung mit den schrecklichen, aber substanzlosen Riesen erzählen, die die verborgene Seite des Mondes heimsuchen. Und ich werde auch von der merkwürdigen misslichen Lage erzählen, in der ich mich befand, als ich zwischen jenen Wesen landete, halb Pilze, halb Reptilien, die abscheulich unter den feuchten und ewigen Nebeln von Roiba gedeihen.

Darüber hinaus kann ich von den lebenden Flüssigkeiten sprechen, die sich schädlich an den Polen von Mhuth ansammeln; und von bestimmten dunklen Präsenzen, weder materiell noch gespenstisch, die den Eindringling in die roten, ruinösen mhuthischen Städte angreifen. An diese Dinge erinnere ich mich mit unvergänglicher Angst und Verwunderung. Aber unter all meinen Erlebnissen gab es kein seltsameres als das Abenteuer, das mir in Asharia, der fünften Welt, widerfuhr.

Nun ist Asharia, wie selbst kleine Kinder wissen, der Planet, der erst vor einem Jahrzehnt vom Himmel verschwand und wie eine junge Sonne aufleuchtete, bevor sie in der von Sternbildern übersäten Dunkelheit unterging. Reisende zwischen Mhuth und Mhaggalok haben seine weit verstreuten Fragmente gefunden; und die größten dieser wirbelnden Planetoiden wurden benannt und ihre Umlaufbahnen kartiert. Doch weder Weltraumforscher noch Astronomen haben die wahre Ursache für die Zerstörung Asharias herausgefunden. Und obwohl es vage Mythen gibt, dass die Vorfahren der Menschen ursprünglich aus Asharia auf die Erde kamen, ist es zweifelhaft, ob diese Welt jemals von anderen Menschen als denen meiner Gefährten und mir betreten wurde.


Anmerkungen: Übersetzung des einzigen ausformulierten Absatzes dieser fragmentarischen Erzählung von Clark Ashton Smith. Interne Textverweise legen nahe, dass hier das irdische Sonnensystem zum Zeitpunkt des mythischen Kontinentes Lemuria/Mu geschildert wird. Das ist nicht ungewöhnlich für Clark Ashton Smiths literarisches Universum, das auch die Schilderung einer Raumfahrt von Poseidonis (dem letzten Überbleibsel des erderschütterten Atlantis zum Planeten Venus enthält. (A Voyage to Sfanomoë, 1931) Wenn diese vermutung stimmt, sind Mhuth und Mhaggalok Planeten des Sonnensystems (Mars? und Jupiter?), und der verlorene Planet Ascharia - die Welt der Archetypen (?) - der hypothetische Planet zwischen Mars und Jupiter ("Phaeton"), dessen kataklysmische Zerstörung man eine gewiße Zeit als Ursprung des Asteroidengürtel ansah.

Montag, 28. Oktober 2024

Fanboy :: The Return of Trash

Liebe Leser, ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als junger Mensch jede Woche beim Kiosk stand, oder stundenlang in Antiquariaten oder auf Flohmärkten herumwanderte, um neues Material für meinen unstillbaren (manche sagen auch abartigen) Lesehunger zu bekommen. Der schnellste und härteste Kick waren damals das, was man zu dieser Zeit "Groschenhefte" nannte, seit Anfang des 20. jahrhudnerts eine der größten Kulturerrungenschaften, die Deutschland je hervorgebracht hat.  Ich gebe es zu, ein schuldiges Vergnügen daran waren auch immer die Titelbilder, die wenn von einem Könner gemacht, nicht unwesentlich dazu beitrugen, den Leser zu fesseln und martern. Zu der Zeit vielleicht auch die einzige Möglichkeit, "legal" an Bilder von leichtbekleideten Pin-Ups zu kommen... jedenfalls, wenn es Grusel-Shocker oder Grusel von Dan Shocker waren... Man mag von der Ästhetik von Trash halten, was man will, aber sie funktioniert... Es ist kein großes Geheimnis, dass ich mich bei vielen Veröffentlichungen daran und an der Ästhetik der Pulps der 30er Jahre orientiert habe. Leider komme ich seit einiger Zeit wenig dazu, begonnene Stories oder Bücher zu beenden, das heißt aber nicht, das ich ganz untätig bin und nur prokrastiniere. Und wie großartig, dass man heutzutage sozusagen eigenständig (KI sei Dank) Bildstoff erstellen/programmieren kann, und nicht wie früher, Material komplett stehlen musste oder nach gemeinfreiem Kram suchen musste.
Erinnern Sie sich noch an Redmask, das deutsche Pulp-Magazin?

Ich auch, und soweit noch keine neue Ausgabe erschienen ist, träume ich schon mal für mich hin, wie das Titelbild der nächsten Ausgabe aussieht. Hoffentlich trashig, krude und geheimnisvoll. Ein paar Entwürfe hätte ich schon... sozusagen unbezahlte/unbezahlbare Werbung... (auch geeignet als Handy Hintergrund)


Sonntag, 27. Oktober 2024

Werkstattbericht 2024-10-27

Liebe Gemeinde, die Schleier werden dünner. Dünner... und dünner... Und es ist eine unausweichliche Wahrheit, die Menschheit wird immer dümmer. Glücklicherweise ist das nicht ein Thema, mit dem man sich beschäftigen muß, obwohl es wahrscheinlich das Schaurigste ist, was man vor Allerheiligen betrachten kann, ekliger als ein madenbefallener Schädel, unheimlicher als der Telefonanruf um Mitternacht (wenn man die Verbindung schon längst abgebrochen hat...) Momentan auf dem Schreibtisch:

Paramentales Gewinsel 

Neben den pseudowissenschaftlichen und graphischen Arbeiten an der Finalisierung dieses ungesunden, aber wichtigen Konzeptes, hat sich jetzt auch eine Kurzgeschichte herauskristallisiert, die in London ca. 1895 spielt. Ich habe noch keinen Titel dafür, aber sie ist eigentlich fertig. Stylistisch habe ich versucht, mich an Arthur Conan Doyle zu orientieren. Ich denke, ich werde noch ein paar literarische Anspielungen im Text verstecken, und dann geht es.

Leseprobe:

Ich folgte seinem Blick und sah, dass im Boden ein Muster eingeschrieben war – wie ein geisterhaftes Pentagramm aus Rissen und Schmutz, das auf eigenartige Weise leuchtete. Ein schwacher Schimmer, kaum wahrnehmbar im Zwielicht, erhellte feine Linien aus Kupferdraht.
„Ein… Symbol?“ fragte ich, bemüht, meine Stimme ruhig zu halten.
„Ein Symbol, ja,“ erwiderte Ellington und kniete sich nieder. „Ein elektrisches Pentakel! Das ist kein Zufall. Das Pentagramm ist das Zeichen jener, die glaubten, durch Geometrie Zugang zu fremden Dimensionen zu finden – eine Philosophie, die auf die alten Pythagoräer zurückgeht. Sie glaubten, dass die Form die Substanz verändert, und dass bestimmte Geometrien Energie anziehen und kanalisieren können.“

Reconstructing Clark Ashton Smith (a) 

Beim Blättern in "Strange Shadows", einer Zusammenstellung auch unveröffentlichter Fragmente, Essays oder Zusammenfassungen (Plot-Ideen) von Clark Ashton Smith bin ich bei etwas hängengeblieben mit dem Titel "The Destination of Gideon Balcoth". Ich hatte vor einigen Tagen zwei Bücher von Philip José Farmer beendet, die ich weder im Original noch in Übersetzung jemals zuvor in der Hand gehabt hatte und fühlte mich davon soweit inspiriert, dass ich die Synopsis von CAS zu einer Novelle ausbaute, die Themen von PJF wieder aufgreift. (Für diejenigen, die es interessiert, das erste Buch war "Die Welt der Wyir", im Original "Dare"; das andere "Die Toten Welten des Bolg", im Original "The Unreasoning Mask" - wer sich diese bescheuerten Titel für die deutschen Ausgaben ausgedacht hat, würde ich gerne Mal wissen. Nicht wiederzuerkennen, und deswegen auch irgendwie blöde zu finden, wenn man nicht weiß daß sich hinter dem einen der andere verbirgt.)

Keine Ahnung, ob das je was wird, aber wenn wird es interessant.


Reconstructing Clark Ashton Smith (b)

Ebenfalls in Strange Shadows - das Fragment einer Mars-Geschichte von CAS mit dem Titel "Mnemoka". Vielleicht ohne direkten Anfang, aber definitiv ohne Abschluß. Anscheinend nirgendwo veröffentlicht, schon gar nicht in deutscher Sprache. (Das Mnemoka ist eine dieser interessanten außerirdischen Drogen, von denen man an manchen Orten hört.) Ich habe heute die Geschichte zu Ende geschrieben, auch wenn das vielleicht vermessen klingt, aber das tut es ja immer.

Jetzt müßte ich das noch vernünftig übersetzen und in Kontext setzen.

Aber der Oktober ist ja noch nicht vorbei, und es ist dunkel um mich.

Samstag, 26. Oktober 2024

Saturday Pin-up :: Down with the Demiurge

 

Oder vielleicht auch "Mutter Natur", die eine symbolische Darstellung des Todes niederstreckt. oder Sophia, die den Motherfucker Jaldaboth endlich erwischt? Ist bei Holzschnitten, die von einer KI umgesetzt werden, schwierig zu unterscheiden. Macht aber Freude. Gut so!

Mittwoch, 23. Oktober 2024

Der Werwolf von Arkadien

Es ist zu beachten, dass der Hauptsitz der Lykanthropie Arkadien war, und es wurde sehr plausibel vermutet, dass die Ursache auf den folgenden Umstand zurückgeführt werden könnte: – Die Eingeborenen waren ein Hirtenvolk und würden daher sehr schwer unter den Angriffen und Plünderungen leiden von Wölfen. Sie würden natürlich ein Opfer bringen, um Befreiung von dieser Plage und Sicherheit für ihre Herden zu erlangen. Dieses Opfer bestand aus der Opferung eines Kindes und wurde von Lykaon [einem arkadischen König, der seinen Sohn Zeus verfütterte und anschließend wegen seiner Perversität in einen Wolf verwandelt wurde] eingeführt. Aus dem Umstand, dass es sich bei dem Opfer um einen Menschen handelte, und aus der Besonderheit des Namens seines Urhebers entstand der Mythos. 

Aber der Lykanthrop weist auch darauf hin, dass die gewalttätige Raubtierjagd des Wolfs niemals ausgerottet werden kann, egal wie viele Bestien getötet oder Kinder den Göttern übergeben werden, da es sich auch um ein unterdrücktes Verhalten von Menschen handelt, die nur darauf warten, zyklisch in der Phase des Mondes aufzutauchen . Wenn wir den Rahmen auf allgemeine Überlegungen zu „Metempsychose, angeborener Grausamkeit, Halluzination usw.“ erweitern, wie es unser Autor tut, ist die „Verwandlung in Tiere ein integraler Bestandteil aller mythologischen Systeme“.

Quelle: Hunter Dukes: "Sabine Baring-Gould’s Book of Were-Wolves (1865)" auf publicdomainreview.org

 

Samstag, 19. Oktober 2024

Nachtmusick :: The Keeper of the Cities

Liebe Gemeinde, die Zeit vergeht, die Hälfte des unheimlichen Oktobers ist schon vergangen... inzwischen kriecht der Herbstnebel bedrohlich nahe ans haus... der Nebel... der Nebel. Währenddessen jongliere ich mit Bildern von Asphaltengeln und paramentalen Dämonen (die Geister der Großstädte, frei nach Fritz Leiber)... es ist wieder soweit... Hier ein kleines Liedchen, das ich während meiner natürlichen Prokrastination zusammengeschrieben habe...

Montag, 14. Oktober 2024

Auf Saturn, in Lemurien [Teil 2]

 

Tief in der Erde von Lemurien, wo die Steine noch die alten Lieder singen, erwachen jene, die lange vergessen waren. Vielleicht, eines Tages, wenn die Monde wieder in Einklang stehen, werden die Tore geöffnet, und wir werden zurückkehren – nicht als Helden, sondern als Schatten dessen, was wir einst waren. Die Meister der Urzeit hatten Siegelringe geschnitten, aus Karfunkeln und dem lebenden Karneol, jeder Ring das Abbild eines längst vergessenen Lebens. Diese Schmuckstücke, so erzählte man, könnten die Träger zurückführen – nicht in die lebendige Gegenwart, sondern zu den Erinnerungen, die tief in den Seelen ruhten, wie Wasser, das sich unter der Oberfläche stiller Seen verbarg.


Wenn die Monde am höchsten standen und das Licht des Saturn in einem schwachen, doch beständigen Flackern durch die Nebel brach, können die Träger dieser Siegel einen Funken Offenbarung erfahren –ein Schimmer des Lebens, das einst war. Und so lebten die Schatten der Urzeit weiter, nicht als Geister, sondern als Gedanken, die in den Erinnerungen an das, was sie einst waren, gefangen blieben, bis die Zeit erneut das Tor öffnete.

Sonntag, 13. Oktober 2024

Auf Saturn, in Lemurien [Teil 1]

 

Ich bin auf den Meeren des Saturns gesegelt, zu Inseln aus hohem, urzeitlichem Amarant, wo die flammenzüngigen, klangvollen Blumen die Brandung zum Schweigen bringen. Ganz mit rubinfarbenen Perlen besetzt lockte mich die goldene Küste; doch wie jemand, den Zauber zurückhalten, machte ich mich mit meinem Gesang auf den Weg zu den blinden Horizonten der düsteren Meere und nie gekannten Häfen. Aus Feuer und Messing geformt und von Monden gewölbt, öffneten sich gewaltige, tiefe Himmel – bis über dem dunklen Schaum schwarze Gipfel aus Reichen emporstiegen, die so unaussprechlich sind wie der Schlaf! Kuppel türmte sich auf wolkenlose, adamantene Kuppel, und kein spähender Seraph glaubte an ihnen vorbeizukommen. Furcht auf der See, und Furcht unter der See, und schwarze Furcht jenseits des Schicksals herrschte – dann Schweigen, als die Welt sich wandte.


Und doch, als die Stille sich senkte, schien alles Gewicht der Welt zu schwinden, wie in einem Atemzug, den die Ewigkeit hält. Die dunklen Meere des Saturn verschwammen vor meinem Auge, während Lemurien in einem fernen Glanz aus vergangenen Zeiten aufstieg – wie ein Traum, den man am Rande des Bewusstseins erahnt, aber nie ganz erfassen kann. In diesem Licht lebten die Reiche der Urzeit weiter, unberührt vom Verfall der Sterne, und ich, wandernd zwischen den Welten, suchte nach dem, was jenseits von Zeit und Raum lag; nach dir, meinem lieblichen Dämon.

Werkstattbericht 2024-10-13

Liebe Gemeinde, die Zeit vergeht, die Hälfte des unheimlichen Oktobers scheint schon vergangen... die ersten Herbststürme ziehen auf und zerren an den Blättern der riesigen Linde vor meinem Haus, die Katzen verbergen sich nachts und tagsüber verkriechen sie sich unter den Betten. Es wird dunkel, die Jahreszeit des Samhain naht, Zeit der Gespenster und der niemals Geborenen... Die Schleier werden dünner. Der Wind flüstert in einem unverständlcihen Code, während die Luft sich füllt mit dem Duft feuchten Laubs und dem Rauch der ersten Feuer. In der Ferne ein Vogel oder das Echo längst vergangener Stimmen. Die Nacht scheint tiefer, dichter, die Schatten kriechen näher an das Haus heran, gierig darauf, etwas zu erzählen, das in den langen Sommernächten verborgen geblieben ist.

Das ist, was der synthetische Verstand mir vorgibt, wenn ich das Orakel werfe; anscheinend will er mich zart darauf hinweisen, endlich einige der Dinge abzuschliessen, die in den letzten Monaten liegengeblieben sind. Das kommt jetzt nicht überraschend, schließlich ist es Erntezeit. Im unheimlichen Oktober haben wir schon immer gerne in Erinnerungen und den randnotizen unserer Geschichte(n) gewühlt.


AUF SATURN, IN LEMURIEN

Vor einigen Tagen hatte ich mir vorgenommen, zu sehen, was sich aus den Gedichten "In Saturn" und "In Lemuria" von Clark Ashton Smith ergeben könnte.  Schon beim ersten Lesen ist es offensichtlich, dass es sich bei beiden Monologen um Erinnerungen zu handeln scheint, Erinnerungen an vergangene Leben auf Welten, die es so nicht gegeben haben kann. Die Vorstellung, auf unserem Saturn zu leben, ist absurd, von welchem Saturn redet der Erzähler also? Und wir wissen auch, dass es ein Land namens Lemurien niemals gegeben hat außerhalb der hochtrabenden Spekulationen der Theosophie oder zweitklassiger Pulpautoren. [Ich habe dieses Jahr die meisten Thongor-Geschichten von Lin Carter (1965-1970) gelesen, und sie waren nicht so schlecht wie ihr Ruf. Auf jeden Fall besser als "Die Geheimlehre" (1888)]

Aber Erinnerungen sind immer subjektiv, egal wie wahr sie im Moment ihres Auftauchens erscheinen mögen. Sie sind eine Erscheinung, also ein Geist, aber auch Geister sind nicht real, sie existieren nur in unserem Kopf. Das ist nicht beruhigend, kann aber als Erklärung dienen; die phantastischen landschaften und Szenarien sind Teil des Imaginalen, des kollektiven Unbewußten, oder der kollektiven Erinnerung an das, was das menschliche Gehirn an Möglichkeiten zur Kombination und Rekombination hat.

Eine einfache Möglichkeit, die Irrealität als wirklich zu erklären, ist die Fremden Welten nicht als physische, sondern psychische wahrzunehmen, als Teile der Astralebene (wenn es diese gibt) oder als Zwischenzustände, ähnlich den Bardos des "tibetischen Totenbuches".


URBANE MAGIE

Bei den aktuellen Arbeiten an der 14. Ausgabe von "Schwert & Stab", dem legendären Kulturjournal für Moderne Magie, Angewandte Okkulte Lebenskunst und Psychonautik (in Buchform), mit dem Arbeitstitel "VRBAN VOODOO" tauchen wieder ältere Konzepte auf, wie das "Projekt Hammonia", "Städte als Magische Personen" und das, was in den immer noch unveröffentlichten "Schwarzen Papieren" des Ordens des Onyx-Dämmerung aufgeführt wird. Und es drängt sich wieder auf, noch einmal tiefgründig die Konzepte von Fritz Reuter Leiber zu studieren, die er in "Our Lady of Darkness" und einigen Kurzgeschichten entwickelte.

Titel/Illustration zu "Smoke Ghost" von Fritz Leiber


Samhain naht, das Tor zur Anderswelt steht offen, und die niemals Geborenen drängen heran, Sehnsucht in ihren schweigenden Augen.

Samstag, 5. Oktober 2024

Die Tränen von Lilith


Vertonung eines Gedichtes von Clark Ashton Smith
Written (First Published): 26 Apr 1917

Ebenholz und Kristall

Passend zum unheimlichen Oktober habe ich hier in den letzten Tagen drei ganz unterschiedliche Gedichte des großen unvergessenen Weirdos Clark Ashton Smith veröffentlicht, In Saturn, In Lemuria und The Tears of Lilith. Alle stammen aus derselben Veröffentlichung, "Ebony and Crystal. Poems in Verse and Prose" (1922)... also sogar schon mehr als hundert Jahre alt. Ohhh... public domain.

Wie man aus der beigefügten Vertonung sehen kann, sind die Gedichte nicht alle von gleicher Tiefe oder Anmut... Aber beim Sortieren der Datenbank für REDMASK und anderes, konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, die beiden "IN" Gedichte würden sich gut in Prosa als Anfang von Fantasygeschichten eignen.

Probieren wir es mal aus, mal sehen, wohin uns die Muse treibt... 

In den Saturn? 

Oder nach Lemuria?

Freitag, 4. Oktober 2024

In Saturn, in Lemuria [2]

Rememberest thou? Enormous gongs of stone
Were stricken, and the storming trumpeteers
Acclaimed my deed to answering tides of spears,
And spoke the names of monsters overthrown—
Griffins whose angry gold, and fervid store
Of sapphires wrenched from mountain-plungèd mines—
Carnelians, opals, agates, almandines,
I brought to thee some scarlet eve of yore.

In the wide fane that shrined thee Venus-wise,
The fallen clamors died... I heard the tune
Of tiny bells of pearl and melanite,
Hung at thy knees, and arms of dreamt delight;
And placed my wealth before thy fabled eyes,
Pallid and pure as jaspers from the moon.

Clark Ashton Smith: In Lemuria

In Saturn, in Lemuria [1]

Upon the seas of Saturn I have sailed
To isles of high primeval amarant,
Where the flame-tongued, sonorous flowers enchant
The hanging surf to silence; all engrailed

With ruby-colored pearls, the golden shore
Allured me; but as one whom spells restrain,
For blind horizons of the somber main
And harbors never known, my singing prore

I set forthrightly. Formed of fire and brass,
And arched with moons, immenser heavens deep
Were opened—till above the darkling foam,

With dome on cloudless adamantine dome,
Black peaks no peering seraph deems to pass
Rose up from realms ineffable as sleep!

Clark Ashton Smith: In Saturn

Dienstag, 1. Oktober 2024

Willkommen im Unheimlichen Oktober

Liebe Gemeinde, in der glorreichen Tradition dieser Seiten stelle ich den gesamten Monat Oktober wieder unter das Motto HALLOWEEN. Es wird dunkel um uns, Samhain naht... die Zeit der Gespenster, Zeit, in der Mottenkiste der Geschichte herum zu kramen und Zitate, Bilder, kurze Momente des Wahnsinns hervor zu zerren...

Der Unheimliche Oktober! Endlich wieder! (Und endlich wieder einmal in den Archiven dieses Blogs kramen... ist es wirklich schon so lange her?)