Spass. Eine Moritat, von Martin Self, Luchterhand Literaturverlag (März 2001). Mein guter Freund, der Herr S. hat mir diesen Schmöker unlängst ausgeliehen, und da ich momentan nicht viel Zeit zum Lesen habe, habe ich mir das Buch stilgerecht aufs Klo gelegt, bzw auf die Waschmaschine daneben. Stilgerecht?, fragt der Leser nur so lange, bis der wahre Protagonist des Buches erscheint, Der Dicke Kontrolleur, ein unglaublich fetter Schwarzmagier, der Brahman des Banalen, der den minderbemitttelten Ich-Erzähler unter seine Fittiche nimmt und ausbildet. Viele schöne Szenen, in einer wortgewaltigen artifiziellen Sprache erzählt, die ungewöhnlich daherkommt und ungewöhnlich wieder aus dem Fenster verschwindet, nachdem sie den Mülleimer umgestossen und den Dackel erwürgt hat. Keine Ahnung, ob das Buch wirklich „radikal komisch“ ist, wie der Verlag behauptet, aber radikal auf jeden Fall. Leider leidet das Buch – ähnlich wie Stephen Kings ES unter einer gewissen Asymmetrie zwischen dem kongenialen Aufbau der Personen und der eher abrupt daherkommenden Auflösung. Naja, vielleicht ist dem Autoren nach 300 Seiten auch endlich übel geworden von seinen Figuren und er wollte sie schnell nach Hause schicken. [Gibt es neben der fetten Hardcover-Ausgabe auch als Taschenbuch.]
the Exterminators No. 1-16, von Simon Oliver und anderen, DC Comics (März 2006-Juni 2007). Eine milde Gabe des ComicBooksDealers meines Vertrauens, die ersten drei Storylines einer der eigentümlichsten Serien, die DC Comics unter seinem Vertigo Imprint herausbringt. Keine Superhelden, kein Krimi, kein Western. Die Abenteuer einer Kammerjäger-Crew. Mutierte Kakerlaken. Okkulte Käfergötter. Korrupte Nadelstreifenträger und Zen-Cowboys. Typen, die Insektengift fixen und andere Unappetitlichkeiten. Eine gewisse geistige Nähe zu William Burroughs, nur ohne den Fixiertheit auf Faustfeuerwaffen und Stricherjungen. Quite strange, but interesting. [Gibt es auch schon als deutsche Ausgabe, bei Amazon sogar einsehbar. Mal ausprobieren und dem Link folgen.]

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