Sonntag, 26. November 2017

Werkstattbericht 2017-11-26



Hallo von der Nordwestküste des Jadebusens.
Normalerweise grüße ich aus Zollern am Meer, aber das ist leider nur ein mythisches Gefilde; ein Name, der nie verwendet wurde... man könnte auch sagen, eine Idee, die sich nicht durchgesetzt hat.
Zollern am Meer ist nie entstanden, es ist ein Ort, den es nur in einem besser geschriebenen Paralleluniversum als diesem gibt, eine halbmythische Stadt wie Tanelorn, Lankhmar oder Brigadoon. Die graue Realität sieht anders aus, eine dieser typischen norddeutschen Hafenstädte, irgendwie grau, irgendwie schmuddelig, kein übler Ort, aber die Sonne scheint manchmal nur in der Nacht.
Immerhin, Jadebusen klingt ja ganz interessant. Meine Freunde aus dem Reich der Mitte versichern mir, dass "Jade" immer etwas Erhabenes und Wertvolles ist. Konfuzius hat da ein paar schöne Worte für gefunden. Ein "Jadebusen" ist also ein besonders erhabener oder schön geformter Busen.
Das ist doch schon mal was.





Thema Namen:
Ein Mythos ist soetwas wie eine Trägerwelle. Er transportiert Informationen aus der Vergangenheit, in dem sie in eine Geschichte eingebettet sind, die es verdient, erzählt zu werden.
Eine nette Idee, die ich irgendwann einmal in anderen Worten mit den "Deutschen Totenbüchern" (Märchen) in Verbindung gebracht habe.(nachgedruckt in: "Zarathustra im Fegefeuer") Irgendwo habe ich das mal schön ausformuliert, aber fragt mich nicht, wo der Text gelandet ist.
Ich habe kürzlich als FlashFiction versucht, dem Mythos "Terra Fantasy" zu huldigen... indem ich aus den Titeln der Einzelbände einen Text konstruierte. Es gibt da noch mehr.
Auch das eine Trägerwellen, oder vielleicht auch neun.



Ich bin ein großer Freund von Anthologien im Magazin- oder Buchformat. Klar, was kann man daran nicht mögen? Anthologien sind im Gegensatz zum Leben, tatsächlich ein wenig wie Pralinen. Man weiß nie, wie die nächste aussieht, bis man sie ausgepackt hat, und die Spannung bleibt, ob man eines von den leckeren Nougatstücken findet oder doch nur wieder eine olle Kamelle, an der man viel zu lange zu kauen hat.

(Anthologie bedeutet im griechischen Original in etwas Blumen- oder Blütenlese. Ein schön zusammengestellter Blumenstrauß also, ein Bouquet – und ein guter Herausgeber ist ein Meister des literarischen Ikebana.)
Trivial? Kommerziell? Gewiss – dies hier sind Schaufenster des Kollektiven Unbewussten – oder auch Türen, durch die man in ganz erstaunliche und fremdartige (Gedanken)welten treten kann.

Gutorganisiert und bescheiden wie ich nun einmal bin, hier im Vertrauen:
Dieses Wochenende habe ich die erste von mehreren Anthologien veröffentlicht, hat nur ein paar Jahre gedauert, um es abzuschliessen... das übliche Hin und Her von Enthusiasmus, Zweifel und Selbsthass (klingt nach 'ner Menge Spaß!)
Inzwischen bin ich davon überzeugt, es ist ein gutes Ding, eine interessante Mischung aus ganz persönlichen Mythen, alt und jung, eine fette Trägerwelle... oder auch neun.

Unter dem Titel "VERLORENE WELTEN" habe ich einen Schwung alter Geschichten modernisiert, darunter auch einige der Sachen, die ich seit Jahren mit mir herumtrage und immer dachte, wenn ich mal groß bin, mache ich aus der Geschichte/Skizze eine Novelle, einen Roman oder eine ganze Serie.
Ja, klingt gut, aber bis ich damit fertig bin, will ich weder mich noch jemand anderen foltern.
Auch diese sind, wie Zollern am Meer, mythische Gefilde; ein Name, der nie verwendet wurde... man könnte auch sagen, eine Idee, die sich nicht durchgesetzt hat.

Da sind z.B. "Die Tränen des Tieres"...
"Adam in Xeggrairé"...
...und sogar eine neue Geschichte in den göttlichen Welten von Pegana.
Pegaaaa-na...

Mehr Infos, sobald erhältlich, unter AxelMGrunerWrites




Thema Landkarten:
Früher hatten die Fantasybücher und auch andere immer Landkarten.
Selbst die inzwischen nikotinbraunen Taschenbücher aus der Reihe "Seewölfe", die mein Vater gesammelt hat, hatten handgezeichnete Seekarten. Erhard Ringer und Helmut Pesch... deren Arbeit sollte nicht vergessen werden.
Viele Bücher heute haben nichts dergleichen, oder die Karten offenbaren schon zuvor, bei wem sich der Autor bedient hat. ja, Eragon, dich meine ich.
Dass es auch anders geht, aber zeitgenössisch, sieht man dem beigefügten Bild ganz oben.
Und seien wir ehrlich, ich würde auch lieber in "Geilhausen" oder "Fantastnheim" wohnen, als in... keine Ahnung... Hamm (in Hamburg oder Westfalen, ist eh das gleiche...).
...oder Berlin... Berlin ist wie der Abgrund, sagt Frater Haën.



Wo wir gerade am Jadebusen waren...
Ein taoistischer Freund sandte mir einen Link für "Who is the Queen's breast in 2016!" zu.
Ich verstehe die Art von Englisch zwar nicht, mit der der Autor sich... moment... "brüstet" (*kicher*), aber sein Ziel ist wohl klar. (Aber verd*** merkwürdig!)

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