Donnerstag, 26. Februar 2009

R.I.P., Mr. Farmer

News : "PEORIA ~ February 25, 2009: Science fiction author Philip Jose Farmer died this morning at his home. He was 91."

Sonntag, 22. Februar 2009

Shortcuts Februar

Mit Erstaunen und Entzücken sehe ich im Netz eine profunde Kritik meines Nemed Book-Erstlings "Unter dem Brunnen". Nein, keine Angst, keine weichlutschige Lobeshymne, sondern eine wirklich treffsichere Kritik an den Klischees und Genrekonventionen, die ich in diesem Roman verwurstet habe. Immerhin, es nimmt mir ein wenig den Druck aus meinem Bedürfnis, "Der ohnmächtige Held in Lovecrafts Werk" zu schreiben. (Und als Gegenreaktion das neue Genre "Cthulhupunk" zu erfinden...)

Endlich mal jemand, der gemerkt hat, was der Held von "Unter dem Brunnen" für ein abgefucktes Wrack ist - und das eine solche Persona für das lovecraftsche Subgenre recht untypisch ist. Merde, wahrscheinlich werde ich wegen dieser rezension aus den ganzen Lovecraft-Listen herausfliegen. (Aber ich möchte dennoch darauf hinweisen, dass "Das Haus im Walde" in REDMASK No.1 auch ein letztes Mal den klischeehaften Schreiberling vorweist, aber trotz der eigenen Elemente irgendwo ganz hinten ein paar wohlfeile versteckte Anspielungen auf den Mythos hat. Ich kann schon lovecraftisch sein, wenn ich will, echt...!




Während einer kleineren Studie zum Gnostizismus, die ich gerade zu meiner Erbauung verfasse, bin ich beim Googlen über ein interessantes Zitat gestolpert. Neben Weltverschwörungstheorien gibt es nichts geileres als Esoforen....:

"...ich halte nicht viel von Satan, denn das ist an sich eine Erfindung der Christen um die Leute durch Angst bei der Stange zu halten.
Satan ergibt sich wenn man Natas rückwärts liest.
Das ist der infantile Gedanke der infantilen Satanisten, die denken das wenn man etwas rückwärts liest es sich umkehrt.
(etwa die Bibel)"

Ja, die Geheimnisse der Invertierung liegen hier ganz tief am Boden magischen Denkens. Wer denkt da nicht an das gniklat sdrawkcab der großen Magier, oder dass selbst Hyperentitäten wieder gebannt werden, wenn man sie dazu bringt, ihren Namen rückwärts auszusprechen? ich denke mit einem warmen Gefühl im Bauch (oder etwas tiefer) an Zatanna Zatara und überlege, ob man da nicht eine Kurzgeschichte draus machen kann. Mag ja ein infantiler Gedanke sein, aber was ist das nicht? Schon mal in der Lebib nachgelesen?

Mhhhhmmm, Zatanna Zatara....



"Die Kernaussage des Christentums ist JESUS NATAS EST und bedeutet Jesus ist tatsächlich zu Fleisch gewordener Sohn Gottes."

1. Das Dictum ist Jesus natus est, und steht in einer Reihe mit Deus est Homo - "Gott ist Mensch (geworden)", was in bestimmten Kreisen ein eigentlich ganz populäres Motto geworden ist.
2. "Jesus natas est" kann alles mögliches heissen, nur nichts, was Sinn macht, oder wofür man selbst in Zeiten des schlimmsten Küchenlateins nicht vor Gericht gelandet wäre. Ein Blick in ein Lateinlexikon genügt. Mein Favorit wäre hier natas als Acc.Pl.fem - "Jesus ist den Frauen". (Das hatte ich immer vermutet!) Was nur? Klingt ein bischen wie die versteckte Kritik eines Neoplatonisten an der Zielgruppe eines aufstrebenden Kultes. Herr D., übernehmen Sie...




Noch egobezogener und selbstverliebter: ich schalt' jetzt mal den Schneeeffekt für den Blog aus. Es soll ja schließlich auch irgendwann mal Frühling werden....

Sonntag, 15. Februar 2009

Five tracks from the Gun Club


Es ist ein erhebendes Gefühl.
Draussen hat sich die mitternächtliche Dunkelheit dem Nebel vermählt, der den ganzen tag lang Hamburg gefangen hält. Ich sitze im Hellen, um mich herum ist Finsternis. Ein frisches Bier wartete darauf, geöffnet zu werden, die Familie schläft.

Und neben mir liegt die erste Ausgabe der ersten CD des Baltimore Gun Club. Die Erregung, die ich bei diesem Anblick fühle, kann in einfachen Worten kaum beschrieben werden. Kein Hochglanz, kein Vierfarbdruck. Das Papier des Covers dezent verfärbt und strukturiert, beidseitig in einfachem, aber kunstvoll gealtertem Schwarzweißdruck bedruckt. Dazwischen expressiv und eindringlich das bekannte Emblem des Gun Clubs:
Ein Stern, geziert von einer Faustfeuerwaffe aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg.

Dies ist keine große Produktion, keine Selbstbeweihräucherung, kein Niedergehen in die Knie, um den Produzenten und den Labels zu Willen zu sein. Nur ein kleines sauberes Album, eine Momentaufnahme des musikalischen und moralischen Bestandes des Baltimore Gun Clubs, Hamburg. Das Album hat noch nicht mal einen Namen. Ich nenne es einfach mal „Five Tracks“, denn das sind es: Five tracks of Vintage Rock Music, as performed by the Baltimore Gun Club.
Kein Lohn, kein Gewinn, nur Liebe und deswegen ein größerer Gewinn.
Ich schieb es rein und stell es so ein, wie es vorgegeben ist: Best enjoyed at full volume.