Montag, 31. Dezember 2007

Guter Rutsch!

Nach dem chaotischen und durchaus verwirrenden Jahr wollte ich eigentlich allen Freunden und Lesern von NEMED HOUSE BLOG einen Guten Rutsch und ein Frohes Neues Jahr mit einem dieser klassischen Bilder wünschen, auf dem Baby Neujahr dem Alten Mann des Letzten Jahres gehörig in den Hintern tritt. Es geht aber auch freundlicher, wie man oben sieht. Das Alte Jahr aka "Vater Zeit" hegt sorgsam das Neue Jahr. Und kommt uns dieser freundliche alte Herr mit dem Rauschebart nicht irgendwie vertraut vor?

Alles Gute für 2008
wünscht NEMED HOUSE

Sonntag, 30. Dezember 2007

Mehr OMAC


Derweil ich noch an den Feinheiten der grossen, grossartigen, vor Äonen versprochenen OMAC-Serie schreibe, hat sich der DC Verlag in einer glücklichen Synchronizität dazu hinreissen lassen, die komplette Serie als Hardcover anzukündigen.

JACK KIRBY’S O.M.A.C.: ONE MAN ARMY CORPS Hardcover
Written by Jack Kirby
Art by Kirby, Mike Royer and D. Bruce Berry
Cover by Kirby & Royer
on sale May 21 176 pg, FC, $24.99 US$


Hoffentlich halten die Herrschaften auch ihr Versprechen... neben den acht Heften der Originalserie soll es auch einiges an Unveröffentlichtem geben, bzw. einige Stückchen, die an anderen Orten veröffentlicht wurden. Dies ist natürlich keine Liebesgabe. Konzepte von Kirby tauchen in den letzten Jahren immer wieder während der derzeitigen Neukonstruktion des DC-Multiversums ("Countdown") auf, nur auf andere Art.
So war OMAC nun eine Idee von Mr. Bruce Wayne, und auch der Satellit "Brother Eye" wurde in der Bathöhle entworfen. (*kollektiver Seufzer*)
Kirbys OMAC nachzudrucken ist also auch nur eine Art und Weise, Backstory für moderne Geschmacksverirrungen zu konstruieren ("Die Inspiration für die hochkontroverse... blablabla...") bzw. den Fans von heute die Cents aus den Taschen zu ziehen.
Immerhin, OMAC im Hardcover, das ist schon cool.

via den Jack Kirby Blog

Samstag, 29. Dezember 2007

Abdul Alhazred vermutet niemals zu viel


"Du musst noch viel lernen."

Panel aus: Tarzan No.16, Marvel Comics August 1974 - Zeichnung von John Buscema (pencil) u. Klaus Janson (ink)

Freitag, 28. Dezember 2007

Mediaporn :: Fatass Fonts

Nichts datiert ein Objekt so sehr wie der Modetrend, dem es hinterrennt. Das klingt dumm, ist aber wahr. Und weil es wahr ist, ist es dumm. In den letzten Jahren haben wir immer wieder mit Schmunzeln oder Magenschmerzen höchst aktuelle und bedeutsame Trends auch in der Typographie beobachten können, die bereits ein Jahr nach ihrem Aufkommen in ihrer Masse Übelkeit erregen und das shizoide "wir" des MPSlers induzieren. Sicher, das eine Ich erfreut sich an der Gewalt, die man den Konventionen antun kann - ein kleiner Revoluzzer steckt in jedem Nadelstreifenträger - aber das andere Ich krümmt sich zusammen bei soviel Stillosigkeit und mangelnder Ästhetik. Ja, in jedem Rveoluzzer steckt auch ein kleiner Nadelstreifenträger.

Ein Blick über den Tellerrand offenbart, dass wieder einmal die extreme Geometrisierung und Reduktion von Buchstaben als aktueller Trend gehandelt wird. Man könnte auch sagen, die Reduktion von Information auf das reine graphische Element. Wenn als graphisches Element gehandelt, kann dies ganz apart sein, denkt der Revoluzzer. Der Nadelstreifenträger jedoch schüttelt den Kopf, wenn dieses Prinzip als Grundlage für ganze Schriftenbibliotheken angewandt wird.

Ein amüsantes Beispiel aus der jüngeren Zeit, die ersten drei Zeichen des Fonts "Corpulent" (?) der Suitcase Type Foundry:

Für die einen sind es gefällige Rundungen, für die anderen sieht es aus wie eine Sammlung von Ärschen. (Empfohlener Soundtrack: Queens "Fat Bottomed Girls")

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Fanboy :: New Frontier Trailer


Schade, dass schon Weihnachten war...
Im Stil der unnachahmlichen Justice League Adventures, die werkgetreue Verfilmung der unnachahmlichen Serie von Darwyn Cooke - die Gerechtigkeitsliga in der authentischen Zeit ihres Entstehens. Also so kurz nach dem Koreakrieg, gelle?

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Und plötzlich... Abdul Alhazred!

Animiert von der jüngsten Logostudie von Todd Klein zu den verschiedenen Logos, die die Bücher und Comics von Tarzan, dem Herren des Dschungels, schmückten, habe ich mal in den Holzkisten im Keller gewühlt. Neben allerlei hübschen Heften und Büchern fand ich auch einen halbkompletten Satz der Tarzan-Serie von Marvel, die ich wie viele andere Marvel-Produkte aus der Zeit halbgelesen beseite geworfen hatte.

Die erste grosse Story ist eine passable Adaption von "Tarzan und die Juwelen von Opar", danach versuchte man sich an eigenen Geschichten. Ich hatte eine vage Erinnerung daran, dass man wieder einmal versucht hatte, Lord Greystoke in die Innere Erde von Pellucidar zu verpflanzen - was neben Tarzans Schöpfer Edgar Rice Burroughs wohl anscheinend niemand so recht gelingen mag. Wie gross meine Überraschung, als plötzlich der Hauptschurke offenbart wurde... Abdul Alhazred, der Verrückte Araber!

Ja, Sie sehen richtig... der wahnsinnige Prophet des Cthulhu und Autor des sagenumwobenen Necronomicon erfreut sich bester Gesundheit und terrorisiert Tarzans Afrika! Dieser Schmock! (Aber was für eine hervorragende Idee, Leser und Nostalgiker zu überraschen. Das hätte man nun nicht erwartet.)

Panel aus: Tarzan No.15, Marvel Comics August 1974 - Zeichnung von John Buscema (pencil) u. Klaus Janson (ink)

Sonntag, 23. Dezember 2007

Fanboy :: Der Herr des Dschungels

Wie immer verweile ich gerne auf den Seiten meines Favoriten Mr. Todd Klein. Als er vor einiger Zeit ankündigte, dass seine nächste Logostudie eine der originären Abenteuergestalten behandeln würde, war unter meinen Vermutungen zwar der richtige Charakter, da Mr. Klein jedoch selbst mal ein Logo für das Phantom entworfen hatte, tippte ich auf den Wandelnden Geist. Dabei lag Tarzan mir doch als erstes auf der Zunge.

Hier also die komplette Logostudie, von den Anfängen von Tarzan von den Affen (John Clayton, Lord Greystoke) auf jugendstilartigen Buchumschlägen bis hin zu Hochglanzmagazinen der großen Comicverläge. Interessant wie immer für die Künstler und Designgeschichtler unter den Tarmangani...

Samstag, 22. Dezember 2007

When I was noch younger...

Wegen des großen Erfolges und des atemlosen Staunens bei der Veröffentlichung jenes anderen alten Bandphotos, hier gleich noch eines, noch gestellter, noch gestylter - das Posen muß man schließlich erst lernen...

In diesem Sinne, ein schönes Rock'n'Roll-Weihnachtsfest, und kauft beim nächsten Mal hübschere Sonnenbrillen...

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Non-white Christmas, lecker Mayo

Die Feiertage stehen vor der Tür, Zeit es etwas ruhiger angehen zu lassen und zuzusehen, wie der Rest der Welt im alljährlichen Wahnsinn versinkt. Und dieses Jahr liegt ein Wochenende vor dem Weihnachtsabend, was bedeutet, dass die Verzweiflung ziemlich genau am Montagmorgen des 24. ihren Höhepunkt erreichen wird und die Innenstadt zum Kriegsschauplatz erklärt wird. Im Gegensatz zu sonst habe ich meine Geschenke schon alle, wie gesagt, es wird Zeit, es etwas ruhiger angehen zu lassen, sich zurückzulehnen und die Feiertage geniesserisch auf sich zu kommen zu lassen.

Keine Zeit, aber auch kein Druck, andere sachen noch auf Krampf fertig machen zu müssen. Der Computer läuft, alle Projekte räkeln sich träge auf der Festplatte, und die beste Ehefrau von allen stellt schon die Einkaufsliste für den besten Kartoffelsalat der Welt zusammen. Zeit, sich zu entspannen, Zeit, nachzudenken: Wussten Sie, dass Mayonnaise (niemals Majonäse) der Fama nach ursprünglich aus der Nachbarschaft von Mallorca stammt? Und was haben die Drei Musketiere damit zu tun?

Montag, 17. Dezember 2007

Requiem aeternam

Auch die Zeit relativer Stille kommt irgendwann an ihr Ende.
Am Sonnabend, 15. 12. 2007, fuhren wir bei spiegelglatter See hinaus auf Rauhen Grund, um die Asche meines Vaters auf See zu bestatten. Die See! Ort des Anfangs und des Endes!
Auch ohne unnötig die Gefühle anderer zu strapazieren... es war sehr ergreifend.
Der Himmel riss nur einen einzigen Augenblick für einen einzigen Strahl Sonnenlicht auf, und eine einsame Möwe gab dem Kutter letztes Geleit.
Es ist okay. Ruhe in Frieden, Papa.

Samstag, 15. Dezember 2007

Warum hast Du mich verlassen?

Nur kurz nachdem ich den letzten Eintrag veröffentlichte, gichelnd und mir innerlich auf den Schenkel klopfend, schaltete ich den Computer aus und kroch müde ins Bett. Die Ausschweifungen der letzten Tage forderten endlich ihren Tribut, vor allem die Weihnachtsfeier mit der Band. (Der Nemed-Reporter bericht noch davon...) Endlich lief wieder alles wie am Schnürrchen, selbst das Titelbild für einen lange in Vorbereitung befindlichen NEMED HOUSE-Band konnte ich noch gestalten. Grossartig, Mann...
Tja, und als ich am nächsten Morgen den Computer einschalten wollte, um bei der zweiten Tasse Kaffee meine ersten Mails zu beantworten, ging gar nichts mehr.
Nix. Nada. Niente. Rien. Wie es anscheint, hatte sich das Netzteil verabschiedet. Heimlich, still und leise, derweil ich am Schlafen bin, der Hund!
Oh Herr, warum hast Du mich verlassen? Welche Seelenpein, fast vier Tage ohne Tastatur auskommen zu müssen!!! Ich bin verbittert. Es gibt keinen Gott mehr.

(Okay, inzwischen konnte das Problem behoben werden, aber ich bin immer noch sehr sauer. Mit großen vorwurfsvollen traurigen Kinderaugen hängt mein Blick am farbstichigen Monitor... Barum nur, Gott, barum?)

Mittwoch, 12. Dezember 2007

When I was young

Nur um mal den jungen Leuten in der Band zu zeigen, wie der alte Mann aussah, als er das erste Mal ins Mikro krähte... Axel M. Gruner, Neugrabens Alternative zu Robert Smith...
(Pic direkt von einem Diafilm gescannt, den ich meiner Mutter aus den greisen Händen ringen konnte. Frage mich, warum sie es nicht rausrücken wollte...)

Sonntag, 9. Dezember 2007

Shortcuts Dezember

"Die Welt ist gut, die Welt ist schlecht. Ich seh' mehr als ich begreifen kann." - Extrabreit
Mein Held Todd Klein, der Mann der all die schönen Logostudien verfasst und all die wohlfeilen Letterings und Designs für all die schönen Serien kreiert hat, hat sich den Luxus erlaubt und in Eigenregie den Druck eines von ihm schön gestalteten Plakates veröffentlicht. Faszinierend per se, mag man sagen, bemerkenswert wird es allerdings, wenn er dafür den grossen Magus und Bonvivant Alan Moore verpflichten konnte, der eigens für Mr. Kleins Druck einen Text verfasste. Mr. Moore schreibt hier wieder zu dem, was Mr. Moore am besten kann, nämlich Magie und Buchstaben. (Und wie angemessen für Mr. Klein, dies zu lettern.) "A is for apple, first fruit from the Tree of Knowledge..."
Das Werk trägt den Titel "Alphabets of Desire" - ein Begriff, den Austin Osman Spare geprägt hat. Wie geil ist das?

Meine Vorstellungen von Copyrights und Trademarks sind anscheinend so naiv wie mein Glaube an Gerechtigkeit. Ist das schon ein ironisches Statement? So wie sich das Prinzip der Gerechtigkeit dem Verhältnis von Macht und Recht unterordnet, diese Schlampe, so ist es wohl auch mit der Rechtmässigkeit von Rechtsansprüchen. Oder würde ein normaler Mensch auf die Idee kommen, dass er eine Farbe trademarken kann? Nö. Es ist natürlich etwas anderes, wenn man ein zweitklassiger Megakonzern mit drittklassiger Führung ist.
Über die unschönen Begleiterscheinungen, die auftreten können, wenn man diese Farbe benutzt - oder gar noch den grossen Buchstaben "T" - berichtet der Reklamehimmel. Wie scheisse ist das?



Während ich in einem anderen Forum vor kurzem zum hunderttausendsten Male an der Stupidität der Menschen gescheitert bin, die immer noch ausgerechnet die schwatte Schikowski-Ausgabe des Necronomicons für bare Münze nehmen, schüttelt ein anderes Teil des Internets ein schönes Zitat von Clark Ashton Smith aus dem Ärmel. Sozusagen zweiteilig. Smith zu einem Fan: "“Necronomicon,” “Book of Eibon” etc I am sorry to say, are all fictitious. Lovecraft invented the first, I the second …. It is really too bad that they don’t exist as objective, bonafide compilations of the elder and darker lore!" Gut, das hatte man sich ja schon gedacht. Aber wie prophetisch der zweite Teil: "However, as you say, the hoax might easily go too far."
Ein Hoax - für unsere nicht so anglophilen Leser - ist das, was man einen Scherz, eine Verlade, eine Verarschung nennt - die Vorspiegelung falscher Tatsachen aus satirischen oder komödiantischen Gründen. Und wenn ich zu der Fassade der Chthulhu-Kirche auf der anderen Strassenseite herüberschiele, ist dieser Hoax wirklich schon zu weit gegangen.
Nimm das, Bitch96 aus dem Mekkamekka-Forum!

Freitag, 7. Dezember 2007

Mobile Mouth

Der Geist ist wie eine Pflanze - er wächst, wenn er begossen wird. Nein, kein Loblied auf den Alkohol. Die besten Ideen habe ich meistens, wenn ich durch den Regen wandere. Muss so eine Hamburger Spezialität sein. Gerade regnet es mal wieder, und das kam mir, als ich mit meinem Sohn durch die Pfützen zum Kindergarten schlurfte und die ganzen Spinenr sah, die trotz Regenschauer am telefonieren und simsen sind.

Regenidee 755:
Idee für einen Comicstrip
  • Jede Folge je drei Panels, in der man meistens den Titelhelden von der Seite sieht, in sich zusammengesunken dahockend, Blickrichtung links nach rechts. (Typisches Bild immer wiederverwerten.) In seiner Linken hält er ein Handy. Winzige Soundeffekts, wenn er die Tasten bedient. Über ihm ein stylisiertes Handydisplay, auf dem das zu lesen ist, was er gerade simst.
  • Der Titelheld spricht und denkt nie. Man sieht nur seine schriftlichen Äusserungen. Er ist ein typischer Emoteen, der öde SMS mit seinen öden Freunden austauscht oder gefühlsschwangeres Verbalstalking an den Schulschönheiten ausübt. (Deprilyrik et al.)
  • Aus dem Handy kommt eine Gedankenblase mit einem giftigen um nicht zu sagen zynischen Kommentar. Offensichtlich ist die Beziehung zwischen dem Titelhelden und seinem Handy etwas unausgeglichen, mit einem deutlichen Vorteil für sein Handy.
Arbeitstitel: Handy Randy's Randy Handy, oder Mobile Mouth.

Samstag, 1. Dezember 2007

Return of die Videokiller

Wer wie ich nie aus Schaden klug wird, geht todesmutig auch in die eigentümlichsten Gefahren. Weil man mich ja neulich aufklärte, wer die Videos gekillt hat, und weil ich ja sowieso ein Geek mit abartigen Vorlieben bin, wollte ich mir letzten Freitag zusammen mit zwei anderen Connoiseuren des Merkwürdigen den Hochgenuss eines Double-Features japanischer Monsterfilme antun. Sie wissen schon, die hohe Kunst, in einem Gummianzug möglichst beeindruckend auszusehen und Pappversionen von Tokio Downtown in Klump und Asche zu treten. Die Idee war auch ganz gut, eigentlich. Dass die Filme direkt von einer DVD einer Originalkopie der alten Filmrollen aus den 70ern gezeigt wurde, verfeinerte den Genuss noch. Komplett mit Stäubchen, Kratzern, fehlenden Bildern und übersteuerten Trailern für Filme, die nur noch die unschuldigsten aller Geister als Grusel-Shocker empfinden würden.

Leider war unsere Strategie nicht die Beste, und so kamen wir fast als letzte in das überfüllte Kleinkino, was bedeutete, dass wir in der ersten Reihe Platz nehmen mussten. Kopf in den Nacken und Pupille auf Breitbild... Ich als alter Nackenschmerzler versank somit schon nach kurzer Zeit in ein tranceartiges wechselhaftes Abtauchen in Toho Romantik, Schmerzpeaks und sporadischem Minutenschlaf, der die ruckhafte Handlung auch nicht durchschaubarer machte. Irgendwie traurig, aber nach dem ersten Film wankte ich nach Hause, massierte mir in der S-Bahn den Nacken und schlich durch den stillen Nieselregen nach Hause. Da gab's kalte Pizza. Immerhin.

(Siehste, in den VHS-Zeiten war auch nicht alles schlecht, da konnte man Godzilla gegen Frankenstein seine Schwester noch gemütlich zuhause sehen, und wenn man die Handlung nicht verstand, war wahrscheinlich die Palette Karlsquell schuld, die man gerade weg gesüffelt hatte. Mann, bin ich alt geworden...)